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PR 2707 – Messingträumer

PR 2707 – Messingträumer

Titel: PR 2707 – Messingträumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Wieder strich sich der Administrator über die kurz geschorenen Haare und atmete dann hörbar aus. »Der Tesqire soll landen. Sein Schiff bleibt allerdings, wo es ist. Sobald der Bumerang Anstalten macht zu Eigenaktivitäten – sobald er versucht, einen Schutzschirm aufzubauen, sobald er Waffensysteme aktiviert oder auch nur Fahrt aufnimmt –, wird er zerstört. Auf Rhea lassen wir den Tesqiren von Polizisten überwachen – ganz unverhohlen; er soll es merken. Du dagegen«, er nickte Zennor zu, »folgst ihm, ohne dass er es bemerkt.«
    Der Administrator beendete die Verbindung.
    Freeman Zennor warf einen Blick auf seine Uhr. Es war kurz nach 17 Uhr an diesem 26. Juni 1514 NGZ. Der Tesqire war noch keinen ganzen Tag im Taranis-System.
     
    *
     
    Freeman Zennor verabschiedete sich von dem Tesqiren.
    Dhayqe schien betrübt. »Ein wenig hatte ich gehofft, du würdest mich auf deine Welt begleiten.«
    Zennor setzte ein erstauntes Gesicht auf. »Sehr schmeichelhaft. Aber einer muss ja im Raum bleiben und auf dein Schiff achtgeben.«
    »Wer sollte es stehlen?«
    Zennor lachte. »Im Vertrauen: Ich fürchte keine Diebe. Ich fürchte dein Schiff. Lege es still. Wenn es sich auch nur im Geringsten rührt, vernichten wir es.«
    »Selbstverständlich!«, rief Dhayqe, offenbar von dieser Ankündigung bestens unterhalten.
    Von Italiaander und Gastonny, die den Tesqiren an Bord ihrer Jet nach Rhea transportieren sollten, verabschiedete Zennor sich offiziell aus der Zentrale und erst, als die beiden ihre Jet bereits startklar gemacht hatten.
    Im Holo sah er den Tesqiren hinter den beiden Rheanern sitzen. Dhayqe hatte seine eigene Kleidung ablegen und an Bord der TRELAWNY zurücklassen müssen. Lediglich den Yqar hatte man ihm gelassen. Die Untersuchungen hatten ergeben, dass die Scheibe sich biegen, ja buchstäblich falten ließ und gleich darauf wieder in ihre Ursprungsform zurückfand – ein Material mit Gedächtnis, aber ohne jede technische Funktion.
    Nun zupfte Dhayqe an den Ärmeln der terranischen Bordmontur, die er trug; er überdehnte sie, ließ sie los und sah zu, wie sie sich der Länge und Form seiner Arme wieder anpasste. Das Spiel schien ihm Spaß zu machen.
    Das Holo erlosch. Die Space-Jet wurde ausgeschleust. Das Kleinraumschiff mit dem Tesqiren an Bord würde gemächlich Richtung Rhea fliegen. Zennor hatte Zeit genug, sich auszurüsten.
    Er begab sich in das Magazin der TRELAWNY und orderte einen leichten Spezial-SERUN, eine Variante für den Einsatz in atmosphärisch und von den Schwerkraftverhältnissen her unproblematischen Planetenszenarien.
    Der Deflektor, das Antideflektor-Visier, das akustische Dämpfungsfeld und der Ortungsschutz des SERUNS waren allerdings auf dem neuesten Stand terranischer Militärtechnologie; der dazugehörige Multikom brauchte sich vor keiner USO-Version zu verstecken: Autorisationsfunktionen, Identitätssimulationsprogramme, Vorrangkommunikatoren – genug, um sich zum Kommandanten ziviler Raumschiffe zu erklären oder um Zugriff zu erhalten selbst auf die gut gesicherten Datenbänke der meisten zivilen Betriebe.
    Nur einige Applikationen zur Einfädelung in Finanzdateien fehlten – also das, was im USO-Jargon die Robin-Hood-Funktion genannt wurde.
    Aber das brauchte es nicht. Zennor würde für diesen Auftrag kaum größere Geldsummen von Fremdkonten abzweigen und auf sein eigenes Konto übertragen müssen.
    Was die Bewaffnung anging, zögerte er einen Moment. Dann entschied er sich gegen den Strahler. Er zog schließlich nicht in den Krieg. Für die eigentliche Bewachung würde ein Polizeikommando zuständig sein.
    Zennor überließ die TRELAWNY dem Kommando von Vergennis Costa. Danach begab er sich in den Transmitterraum seines Schiffes und von dort nach Rhea.

Ein neuer Mensch
     
    Sie verließen die SCHLOSS ASS in einem Gleiter, dessen Kanzel so hochwertig verspiegelt war, dass niemand von außen Einblick nehmen konnte. Dennoch hatte Perry Rhodan den Helm seiner leichten Bordkombination entfaltet und geschlossen, was Farye mit einem Lächeln quittierte, Bughassidow und Yonder unkommentiert gelassen hatten.
    Rhodan wunderte sich über die vielen Bienen, Hummeln oder Hornissen, die durch die hell erleuchtete Luft über dem Raumhafen schwärmten. Er brauchte einige Augenblicke, bis er erkannte, dass es sich nicht um Insekten handelte, sondern um winzige Flugroboter.
    »Paparohnen«, erklärte Bughassidow. »Also: Paparazzidrohnen. Die größte Landplage auf Rhea.«
    »Warum sind

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