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PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN

PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN

Titel: PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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tun wir es.«
    »Niemanden töten?«, rief Tekener. »Es wirkt nicht, als habe euer Atopisches Tribunal vor, einen fairen Prozess zu führen. Wenn die Richter ihre Angeklagten also ohnehin aburteilen wollen, welchen Unterschied macht es dann noch, ob ihr uns gleich hier tötet?«
    »Das Urteil wird anhand der Taten gerecht gefällt.« Es klang geduldig wie bei jemandem, der einem kleinen Kind etwas völlig Selbstverständliches erklärte. »Vorher hat niemand das Recht, jemanden zur Verantwortung zu ziehen. Nur die Richter entscheiden über Schuld und Strafmaß. Wir sorgen nur dafür, dass sie das Werk der Gerechtigkeit durchführen können.«
    »Bostich und Rhodan werden Taten vorgeworfen, die sie noch nicht einmal begehen konnten, weil sie in der Zukunft liegen!«
    »Es reicht zu wissen, dass sie dazu fähig sind. Die Atopische Ordo muss durchgesetzt werden, um die Katastrophe zu verhindern, die eurer Galaxis droht. Es ist zu euer aller Wohl! Warum seht ihr das nicht ein und helft uns, drohendes Unheil aufzuhalten, bevor es eintritt?«
    Tekener schüttelte den Kopf. »Weil es nicht unserem Sinn für Gerechtigkeit entspricht, jemanden für etwas abzuurteilen, was er nur tun könnte. Nur auf Basis von vollendeten Taten kann Gerechtigkeit gefunden werden. Sonst könnte man gleich die ganze Menschheit in Haft nehmen.«
    »So denkst du, weil ihr noch ein junges Volk seid. Ihr versteht es einfach nicht, habt die Atopische Ordo noch nicht walten sehen. Lasst euch leiten und helfen!«
    »Entschuldige, aber wir ziehen es vor, aus unseren Fehlern selbst zu lernen.«
    »Selbst wenn die Folge eine Katastrophe kosmischen Ausmaßes ist?«
    Sie hatten sich halb hockend, halb liegend an den Enden des gestürzten Aggregatblocks postiert. Tekener suchte Bostichs Blick, der die Unterhaltung mit ausdruckslosem Gesicht verfolgt hatte, und machte ein knappes Handzeichen. Bostich bestätigte mit einem Nicken und veränderte die Einstellung an seinem Strahler. Gleichzeitig beugten sich beide vor und schossen breit gefächert in Richtung ihrer Gegner – weniger in der Hoffnung, Treffer zu erzielen, als um einen weiteren Blick auf die Lage zu erhaschen.
    Auch die Gerätschaften, hinter denen ihre Gegner Schutz vor der Explosion gesucht hatten, waren in Mitleidenschaft gezogen worden. Ein gegnerischer Schirm flammte unter dem Beschuss auf, weil seine Deckung nicht mehr hoch genug war. Nach den Schüssen zogen sich die beiden Männer wieder zurück.
    »Wir können uns hier nicht lange genug halten«, flüsterte Tekener. »Sobald sie die Geduld verlieren und losstürmen, haben wir keine Chance mehr.«
    Wie ein Echo seiner Worte klang wieder die Stimme des Onryonen durch den Raum, dieses Mal mit mehr Härte als Verständnis. »Gebt den Widerstand auf. Wir sind in der Überzahl. Ich möchte nur unnötiges Kämpfen vermeiden.«
    »Wir brauchen Bedenkzeit!«, rief Bostich.
    »Ich gebe euch eine Zentitonta. Dann ist meine Geduld am Ende, und wir führen die Festnahme notfalls gewaltsam durch.«
    Weniger als eine Minute.
    Bostich sah zu der zerstörten Transmitterplattform. »Es sieht nicht so aus, als hätten wir noch viele Möglichkeiten«, sagte er mit gedämpfter Stimme. »Vielleicht wäre es das Beste, wenn ich mich ausliefere. Diese Jagd wird vorher nicht enden, und keiner kann sagen, wer und was noch alles in Mitleidenschaft gezogen werden wird. Sie haben mein Flaggschiff schon so gut wie zerstört.«
    »Nur weil du es gegen meinen Rat nicht lassen konntest, einzugreifen und in den Schirm einzufliegen«, stellte Tekener nüchtern fest. »Und nein, du wirst dich nicht diesem selbstgerechten Pack ausliefern. Nicht, solange ich noch etwas in der Sache zu sagen habe. Ich habe einen Auftrag und werde ihn erfüllen.«
    »Ich kann dich von diesem Auftrag entbinden.«
    »Das würde ich als erzwungen auffassen und mich einen Dreck drum scheren. Außerdem stammen meine Befehle nicht von dir, sondern von Lordadmiral Monkey.«
    In Bostichs Augen flackerte etwas auf, was verdächtig nach Amüsement aussah, und seine Mundwinkel zuckten. »Also gut. Was für Möglichkeiten siehst du?«
    »Sie werden am ehesten erwarten, dass wir einen Fluchtversuch durch das Loch in der Wand machen. Warum sonst lassen sie es so verlockend schlecht bewacht? Wahrscheinlich warten sie dahinter schon mit dem Fangnetz. Aber ich bin eher dafür, Gleiches mit Gleichem zu vergelten.«
    »Und wie denkst du dir das?«
    Der Smiler lächelte sein berüchtigtes Lächeln. Das war ein

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