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PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN

PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN

Titel: PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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Begleiter. Sein Anzug wirkte am rechten Bein beschädigt, und er vermied, es zu belasten.
    Torcar desaktivierte die Außenlautsprecher seines Helms. »Falls sie irgendetwas versuchen, Punktfeuer auf den Begleiter«, gab er an alle Soldaten der Einheit durch. »Der Terraner ist verzichtbar.«
    »Sie sind zu dicht beisammen«, gab Ghlycton zu bedenken.
    »Ich gehe davon aus, dass sie sich im Fall eines Fluchtversuches irgendwann voneinander trennen werden. Es bleibt dabei: In solch einem Fall nach Möglichkeit den Begleiter ausschalten, aber auf keinen Fall den Fraktor gefährden.«
    »Verstanden.«
    Die beiden Soldaten aus dem Nebenraum behielten die langsam vorwärtshumpelnden Gefangenen mit angelegten Waffen im Auge. Uccurim Torcar stand auf, um ihnen entgegenzugehen. Als in genau diesem Moment das Bein des Arkoniden nachgab und er zu Boden ging, zögerte er einen Moment zu lange, unentschlossen, ob er zu Hilfe eilen oder seinem Instinkt folgen und sich zurück in seine Deckung werfen sollte.
    Eine neue Druckwelle durchlief den Raum, erwischte ihn noch ungeschützt und schleuderte ihn gegen eine Gravokran-Steuerung. Direkt danach folgte eine zweite von der anderen Seite des Raumes, die ihn an dem Stahl entlangtrieb.
    »Feuer eröffnen!«, hörte er Ghlycton im Funk rufen. »Schaltet den Terraner aus!«
    Torcar drückte sich mit schmerzendem Brustkorb und mühsam atmend von dem Gerät weg, zog die Waffe und warf sich neben Ghlycton in die Deckung. Der Soldat hatte die Waffe auf der Kante des Maschinenblocks aufgelegt und zielte sorgfältig. Ein schneller Blick auf die Ortung zeigte Torcar, dass die Signale der Wachen in beiden Antigravschächten fehlten.
    Wut kochte in ihm hoch. Er fuhr herum und legte ebenfalls die Waffe an, den Kopf nur gerade so weit gehoben, dass er die Flüchtigen sehen konnte. Die Druckwelle musste sie ebenfalls erfasst und bis an ihre Deckung zurückgetrieben haben. Jetzt sprangen sie auf, der Arkonide offensichtlich unverletzt, und hetzten nebeneinander auf den nächsten Antigravschacht zu. Der Terraner deckte den Fraktor dabei mit seinem Körper, was die Sache einfacher machte.
    »Im Visier«, kamen die Meldungen der beiden Soldaten.
    »Feuer!«, befahl Torcar und löste die eigene Waffe aus.
    Der Kontakt war bereits unwiderruflich berührt, als er bemerkte, dass der Mann sich nach einem der weggeworfenen Strahler bückte. Die Energien von vier Waffen jagten über ihn hinweg ...
     
    *
     
    Tekener griff im vollen Lauf nach der Waffe, verlor das Gleichgewicht, stürzte und rollte sich ab. Als er wieder hochkam, sah er neben sich den Schirm des Imperators flackern. Instinktiv spannten sich seine Muskeln an, um seinen Körper mit einem Sprung vor den Bostichs zu bringen und ihn mit dem eigenen Schirm zu schützen.
    Seine Reaktion war eine Spur zu langsam. Schneller, als zu erwarten war, brach der Schirm des Imperators zusammen. Tekener konnte nichts mehr tun, als den Körper aufzufangen. Zusammen mit dem zusätzlichen Gewicht stürzte er erneut.
    Er drehte sich, um den Aufprall abzufangen, und ließ den zuckenden Körper in seinen Armen erst dann zu Boden gleiten. Hastig griff er nach den Schaltungen an Bostichs SERUN, die eine über das automatische Maß hinausgehende medizinische Versorgung einleiteten.
    Eine Hand schloss sich fest um seine und hielt ihn auf. Bostichs.
    »Tekener!«, kam es rau aus dem Mund des Imperators.
    Er hörte die entsetzten Rufe der Onryonen und ihre hastigen Schritte. Sein Blick glitt über das geschwärzte Loch in dem SERUN, das nur möglich gewesen sein konnte, weil der Schirmprojektor durch die Explosionen bereits überlastet und geschädigt gewesen war.
    Man kann nicht leben ohne Herz ...
    Sein Blick traf den des unter den Schmerzen heftig atmenden und sich immer wieder verkrampfenden Imperators. Die roten Augen bannten ihn und ließen ihn sich den Griffen widersetzen, die ihn wegreißen wollten. Bostichs Lippen zuckten.
    »Ich sehe das Felsentor offen«, hörte er den Imperator im Anzugfunk wispern. »Ob es ins Jenseits führt? Oder nach Kolchis?«
    Der Körper unter seinen Händen bäumte sich auf, die Augen wurden glasig und starrten ins Nichts.
    Ohne weitere Gegenwehr ließ Tekener sich wegzerren und grob zur Seite stoßen. Rufe nach Heileinheiten und Gesundern wurden laut. Eine fliegende Robotereinheit voller Tentakel schoss an ihm vorbei und setzte sich dem reglosen Körper auf die Brust.
    Tekener wandte sich ab. Sein Blick fiel auf das Loch in der Wand.

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