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PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN

PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN

Titel: PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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Spiel nach seinem Geschmack; ein Spiel mit maximalem Risiko. Es jagte seinen Puls hoch und ließ ihn sich lebendig fühlen.
    Vabanque. Nichts darunter ist real.
     
    *
     
    Uccurim Torcar prüfte die Positionen seiner Leute. Nur Ghlycton war noch von seiner ursprünglichen Gruppe. Cenfellor hatte sie beide zu diesem bereits in der Nähe des Transmitterraums verschanzten Trupp geschickt, um dort vorerst das Kommando zu übernehmen. Der Einsatzführer selbst wollte nach der Versorgung seiner von Explosionstrümmern gerissenen Wunden nachkommen.
    Fünf Kameraden war es nicht so gut gegangen wie ihnen. Sie waren schwer verletzt oder tot. Der Verlust saß als dumpfer Schmerz in Torcars Eingeweiden. Aber er durfte sich dadurch nicht lähmen lassen.
    Auf dem Weg zur Gerechtigkeit der Atopischen Ordo mussten Opfer gebracht werden. Niemand würde dies den zu erziehenden jungen Völkern anlasten. Es lag in ihrer Natur. Torcar gewann allerdings den Eindruck, dass sie dieses Mal einer Starrköpfigkeit gegenüberstanden, wie man sie selten erlebte.
    Irgendwann werden sie unweigerlich die Wahrheit erkennen. Dann kann man die Toten gemeinsam betrauern und dank ihrer einer besseren Zukunft entgegengehen.
    Gegenwärtig aber bereitete ihnen die Dickköpfigkeit dieser Leute noch erhebliche Probleme. Er hatte gehofft, dass die Explosion die Flüchtigen blenden und vielleicht sogar einen oder beide bewusstlos machen würde. Dann wäre es ein Leichtes gewesen, sie ohne Gefahr für den Fraktor einzusammeln. Seine Befehle waren in dieser Hinsicht eindeutig gewesen: Der Fraktor hatte dem Tribunal lebend überstellt zu werden, egal um welchen Preis.
    Im Moment sah es aber so aus, als wären keine weiteren Opfer nötig. Die Antigravschächte waren von je zwei von Torcars Leuten besetzt, und zwei weitere waren im Nebenraum zurückgeblieben. Torcar und Ghlycton hatten sich im Raum verschanzt, um zu versuchen, den Fraktor und seinen Begleiter zur Aufgabe zu überreden. Außerdem wollte er ihn im Auge behalten, damit er nicht doch noch ein Schlupfloch fand. Die Entdeckung der Geheimgänge hinter der Nebenzentrale war ihnen eine Lehre.
    »Warum gibst du ihnen Bedenkzeit?«, fragte Ghlycton leise. »Glaubst du wirklich, sie werden aufgeben? Nach all unseren bisherigen Erfahrungen werden sie nur weitere Pläne aushecken, wie sie sich der Verhaftung entziehen können. Wir sollten keine weiteren Risiken eingehen. Diese Männer sind skrupellos und gefährlich.«
    »Sie glaubten bisher, im Recht zu sein«, antwortete Torcar. »Ich hoffe, dass sie langsam begreifen, dass das nicht der Fall ist, und sich fügen. Jeder soll seine Chance erhalten, sich der Atopischen Ordo freiwillig unterzuordnen.«
    Ghlycton schüttelte den Kopf, kam jedoch nicht mehr dazu, etwas zu sagen.
    »Wir kommen heraus«, war die Stimme des Terraners zu hören, der den Fraktor begleitete.
    Leere Hände erschienen über dem Gerät, hinter dem die beiden Deckung gesucht hatten, und der Mann erhob sich langsam. Sein Schirm war aktiviert, aber seine Hände blieben sichtbar und erhoben, sodass kein schneller Griff nach einer Waffe möglich war.
    »Der Imperator ist verletzt«, sagte er. »Wenn er zu euch kommen soll, brauchen wir eine helfende Hand, oder ihr müsst mir erlauben, ihn zu stützen.«
    Torcar erwog, ob er oder Ghlycton die Deckung verlassen sollten, entschied sich aber dagegen. Über Anzugfunk gab er Anweisung an die beiden Soldaten im Nebenraum, hereinzukommen, damit die Gefangenen von mehreren Seiten im Auge behalten werden konnten.
    »Wirf die Strahler weg!«, rief er anschließend. »Dann darfst du ihm helfen.«
    »Gut.« Der Mann bückte sich, und wenig später schlitterten beide Strahlwaffen über den Boden des Transmittersaals, um weit weg von der Deckung der beiden Männer in der Nähe eines der Antigravschächte liegen zu bleiben.
    Als der Mann wieder hochkam, stützte er den Arkoniden, den Torcar aus seinen Daten als den Fraktor Bostich kannte. Zum ersten Mal sah er in das kantige Gesicht und begegnete dem Blick der tiefroten Augen darin. Er erschien ihm deutlich weniger nichtssagend als der aus den Augen der Arkonidin, die Marshall Ocary similiert hatte. Sie strahlten Härte und Ablehnung aus. Vielleicht schien es ihm aber auch nur so, weil es das war, was er erwartete.
    »Schaltet eure Schirme aus!«, forderte Torcar.
    »So weit trauen wir euch noch nicht«, antwortete der Fraktor mit spöttischem Tonfall. Er wirkte erschöpft und lehnte sich schwer auf seinen

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