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PR 2722 – Altin Magara

PR 2722 – Altin Magara

Titel: PR 2722 – Altin Magara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Enttäuschungen über die Jahrtausende hinweg noch immer jener Idealist geblieben, als der er einst ins Weltall aufgebrochen war. Reginald Bulls Impulsivität war sprichwörtlich. Homer G. Adams hatte nur ein einziges Mal den Platz im Hintergrund mit dem im Rampenlicht vertauscht, und Monkey – nun, er war immer noch Monkey.
    Und ich? Habe ich eine Entwicklung durchgemacht?
    Ja und nein. Er hatte Liebe und Vertrauen und Trennungsschmerz kennengelernt, um doch wieder den Part des unnahbaren, stets misstrauischen Agenten und des Draufgängers einzunehmen.
    »Ich möchte mehr über diese Hightech-Dämpfer wissen«, sagte er laut. »Und ich verlange, dass noch mehr getan wird. Viel mehr ...«
    Er listete auf, was ihm an diesem neuen Versteck alles missfiel.
    Caraner hörte konzentriert zu. Irgendwann lief sein Gesicht rot vor Zorn an angesichts der Forderungen, die Tekener stellte. Doch er biss auf seine Zunge und sagte kein Wort.
    Ich mag diesen Burschen wirklich. Er ist kompetent, intelligent und viel zu schlau, um fachliche Kritik persönlich zu nehmen. Vielleicht lässt er sich ja dazu bewegen, für die USO zu arbeiten. Ein hochrangiger Maulwurf in den Reihen der Celistas fehlt derzeit im Portfolio der USO.

9.
    Satafar
    13. September 1514 NGZ
     
    »Er ist tot«, sagte Lan Meota fassungslos. Er wiederholte die Worte wie ein Mantra. Schon seit Stunden durchwanderte er ihr neues Quartier wie ein Raubtier in einem zu engen Gehege.
    Toio starrte geradeaus an ihm vorbei gegen die Wand. »Wir haben keinen Fehler gemacht. Es ist alles so gelaufen, wie wir es geplant hatten. Bis ... bis Tekener auftauchte. Ich war so sehr auf Bostich fokussiert, dass ich ihn nicht wahrnahm, seine Vitalaura ignorierte. Es war meine Schuld, ganz allein meine.« Sie schlug die Hände vors Gesicht.
    »Unsinn!« Satafar stützte sich aus seinem viel zu großen Sessel hoch und sprang auf den Boden. »Wir alle kannten das Risiko. Jeder Einsatz, und sei er noch so gut geplant, bringt Unwägbarkeiten mit sich.« Auch in seinem Kopf herrschte Chaos. Doch er fühlte sich für diese kleine Gruppe verantwortlich. Er musste Führungsstärke zeigen. »Wir können Trelast nicht wieder lebendig machen. Aber wir sind nach wie vor die vier Eroberer.«
    »Was willst du damit sagen?« Lan hielt in seiner Wanderung inne und starrte ihn an.
    »Es gibt einige Pläne und Hinterlassenschaften unseres Freundes, die wir uns ansehen sollten. Trelast hat immer mehrschichtig gedacht. Ging eine seiner Taktiken in die Hose, hatte er rasch eine neue Idee parat. Wir müssen uns in seine Unterlagen einarbeiten und seine persönliche Dokumentation durchsehen.«
    Toio nickte zögernd. »Das bin ich ... das sind wir ihm schuldig. Wir werden diesen Auftrag zu Ende führen. Zu viert.«
    »Zu viert.« Satafar ergriff ihre Hand. Sie fühlte sich ungemein kräftig an.
    Lan Meota trat zu ihnen. Sein Gesicht hatte kaum Farbe, seine Bewegungen wirkten fahrig.
    »Zu viert«, murmelte er und bekräftigte den Händedruck der beiden anderen.
     
    *
     
    Das neue Quartier der beiden Unsterblichen in Altin Magara war rasch ausgemacht. Bostich und Tekener leuchteten heller denn je, meinte Toio Zindher.
    Satafar hingegen war der Meinung, dass die Gabe der Vitaltelepathin während der letzten Tage und Stunden eine Weiterentwicklung durchgemacht hatte. Sie war sensibler als je zuvor. Kranken Wesen begegnete sie mit kaum verhohlenem Abscheu, die Nähe kräftiger und gesunder Geschöpfe suchte sie hingegen. An Kamelen, die in den Kavernen Altin Magaras zur Belustigung der Touristen gehalten und für Ritte durch die virtuelle Umgebung zur Verfügung gestellt wurden, hatte sie einen ganz besonderen Narren gefressen.
    »Sie sind unglaublich«, sagte sie und beobachtete fasziniert eines der Tiere, das einen braunen Speichelbatzen knapp vor ihr auf den Boden spie. »Es steckt so viel Kraft in ihnen, so viel Vitalität.«
    »Ist schon gut«, sagte Lan und zog sie weiter, hinein in den Basar, dessen buntes und fröhliches Durcheinander einen starken Kontrast zur Beschaulichkeit entlang des künstlich gespiegelten Bosporus bildete.
    Satafar sah sich um. Ein Mann, der in der Nähe einer der vielen Goldschmieden saß, erschien ihm verdächtig. Er wirkte wie ein Fremdkörper inmitten dieses Kunterbunts. Dann die zittrige Frau, dem Aussehen nach weit jenseits der 150 Jahre ... Sie gab einen seltsamen Singsang zum Besten. Sie arbeitete mit einem Stimmenmodulator modernster Fertigung, und sie bewegte sich wie

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