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PR 2722 – Altin Magara

PR 2722 – Altin Magara

Titel: PR 2722 – Altin Magara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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bist mein Sohn. Du würdest vor mir auf dem Kamel sitzen.«
    Toio spielte mit ihm. Sie nutzte seine Verliebtheit schamlos aus, und das machte ihn rasend. »Also schön«, sagte er. »Aber nur, wenn ich mich bei dir anlehnen darf.«
    »Natürlich.« Toio lächelte, wurde aber gleich wieder ernst. »Wir brauchen einen Maulwurf. Jemand, der uns zumindest in die Nähe des Gebäudes bringt.« Sie winkte einem der Kameltreiber. Der Mann gestikulierte freudig und ließ einen Wortschwall hören, der kaum Sinn ergab.
    »Hast du jemand Bestimmten im Visier?« Satafar ließ sich auf das vordere Kamel hieven, Toio folgte ihm nach. Das Kamel kam mit mehreren ruckartigen Bewegungen hoch, alles rings um ihn schwankte.
    »Noch nicht. Aber es findet sich immer jemand. Nicht wahr?«

10.
    Ronald Tekener
    Noch eine Stunde
     
    Das Warten zermürbte. Attilar Leccore meldete sich einige Male am Tag und hatte stets nur zu vermelden, dass man den beiden Tefrodern noch immer nicht auf die Spur gekommen war.
    »Schachmatt!«, sagte Tekener und platzierte seine Dame unmittelbar neben dem gegnerischen König.
    »Hm? Ja, ja.« Bostich betrachtete die Situation und nickte dann. »Gut gemacht.«
    »Du bist überhaupt nicht bei der Sache«, klagte Tekener. »Das ist bereits die dritte Partie, die du mehr oder weniger kampflos aufgibst, und sogar im Garrabo konnte ich dich schlagen.«
    Bostich schnippte seinen König um. Er stand auf und tat ein paar Schritte. Unruhig, von einer Ecke zur anderen des luxuriös eingerichteten Raums.
    »Ich sitze hier fest wie ein Gefangener!« Er deutete mit dem Finger auf Tekener. »Deine Leute versagen, der TLD sowieso, und den Celistas sind auf Terra die Hände gebunden. Ich muss hier sitzen und tatenlos hinnehmen, dass die Milchstraße verrücktspielt. Auf vielen Imperiumswelten herrscht Panik, auf einigen gibt es Aufstände. Das Galaktikum ist nur noch bedingt handlungsfähig. Alles ist hysterisch wegen des ausgelobten Zellaktivators, ich wurde angeblich bereits auf mindestens hundert Planeten gesichtet. Die Onryonen indes können schalten und walten, wie sie wollen.«
    Tekener hätte einige Einwände vorbringen können, behielt sie aber für sich. Der Imperator war gereizt. Jedes Gegenwort würde zu wütenden Reaktionen führen.
    »Gibt es Neuigkeiten aus der arkonidischen Diaspora?«, fragte er stattdessen.
    »Du weißt, dass das eine sehr delikate Angelegenheit ist. Caraner geht mit größtmöglicher Sorgfalt vor.«
    »Er ist ein guter Mann, dieser Caraner.«
    »Besser als alle USO- und TLD-Leute«, erwiderte Bostich, um mit einem raschen Seitenblick auf Tekener zu ergänzen: »Bis auf wenige Ausnahmen selbstverständlich.«
    Sie räumten gemeinsam das Schachbrett ab, fläzten sich in die bequemen Lehnstühle und ließen sich einen Überblick über die Nachrichten auf den wichtigsten terranischen Sendern geben. Tekener musste Bostich recht geben: Die Tage vergingen langsam und zäh, sie waren zum Nichtstun verurteilt. Wenn sie doch wenigstens ...
    »Imperator!«, unterbrach ihn die Stimme des diensthabenden Wachoffiziers. »Da draußen geht etwas vor sich!«
    »Genauer!«, forderte Bostich.
    Tekener sprang auf wie auch sein Schutzbefohlener. Er fühlte Nervosität. Und ein klein wenig Zufriedenheit darüber, dass endlich etwas geschah.
    Ein Trividschirm zeigte den freien Platz vor dem Eingang ihres Quartiers. Im Hintergrund saßen Terraner an den Tischen des Lokals. Sie tranken türkischen Kaffee aus winzigen Tassen. Davor standen mehrere Frauen und Männer. Zwei von ihnen erkannte Tekener als arkonidische Agenten wieder, die im äußeren Sicherheitskordon rings um das Yali Dienst taten. Zu ihnen hatte sich der USO-Agent Aydin Esendemir gesellt – und in seiner Begleitung fand sich ein kleiner Junge. Ein Kind, dessen Gesicht Tekener bekannt vorkam.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Bostich.
    »Ich kenne den Jungen«, sagte Tekener nachdenklich. »Er war im Hamam, als dich die Tefroder entführen wollten.«
    »Ich verstehe nicht ...«
    »Ich ebenso wenig. Aber ich werde mir das mal ansehen.« Tekener schlüpfte schnell in eine Jacke und nahm seine Waffe an sich. Das dünne, aber weit geschnittene Kleidungsstück verbarg jenen Tornister, in den eine Mikropositronik und Schutzschirmaggregate implementiert waren.
    »Ich komme mit.«
    »Unter keinen Umständen!« Tekener schüttelte vehement den Kopf. »Du bleibst hier in Sicherheit. Wir dürfen nicht das geringste Risiko eingehen.«
    Bostich war anzusehen,

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