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PR 2723 – Nur 62 Stunden

PR 2723 – Nur 62 Stunden

Titel: PR 2723 – Nur 62 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Verwicklung des Terranischen Liga-Dienstes in die Machenschaften der Sayporaner in Adams' Auftrag zu recherchieren begonnen. Sie interessierten sich unter anderem auch für deine familiären Hintergründe. Muss ich noch mehr erzählen?«
    Attilar Leccores Stimme klang nun heiser. »Die Society-Mitglieder müssen einige Arbeit und viel Geduld investiert haben, um meine wahre Herkunft zu entschleiern.«
    »Oh ja, das haben sie.«
    »Was weißt du also?«
    »Dass du der Nachkomme eines Koda Aratiers bist. Eines Angehörigen der Terminalen Kolonne TRAITOR.«
    »Richtig.« Leccore war blass geworden. »Mein Erzeuger hat eine recht einzigartige Vorgeschichte.«
    Er rang mit Worten, Rhodan ließ ihm Zeit.
    »Ich bin der letzte und einzige Nachkomme dieses Koda Aratiers. Er hatte sich von TRAITOR getrennt und war in der Milchstraße geblieben. Er ist leider mittlerweile verstorben.«
    »Mich interessiert diese Geschichte – aber nicht jetzt. Für mich zählt einzig die Antwort auf die Frage: Gehören das Atopische Tribunal und TRAITOR irgendwie zusammen? Sind die Richter eine Art Nachhut der Terminalen Kolonne?«
    Leccore zögerte. »Nicht dass ich wüsste. Mein Erzeuger hat niemals ein Wort über das Tribunal verloren.«
    »Wir können uns also nicht hundertprozentig sicher sein. Ich habe eine derartige Antwort befürchtet.«
    Sie schwiegen. Lange.
    Bis Leccore fragte: »Was geschieht nun weiter? Werde ich verhaftet? Wirst du meine Herkunft öffentlich machen?«
    »Eine Gegenfrage: Hast du den echten Attilar Leccore beseitigt, ehe du seine Rolle übernommen hast?«
    Der TLD-Mann schüttelte entschieden den Kopf. »Nein! Es gab nie einen anderen Leccore. Ich bin mit dieser Rolle aufgewachsen. Anders gesagt: Ich bin dieser Mann. Mit Leib, Seele und Verstand.«
    Rhodan betrachtete sein Gegenüber. Der Mann schwitzte und rutschte unruhig auf seinem Platz hin und her. Leccore bot ganz und gar nicht das Bild des souveränen Geheimdienstchefs. Er wirkte entblößt, seiner Deckung beraubt.
    Rhodan seufzte. »Ich vertraue dir. Wer oder was auch immer du bist – meine Recherchen und die der Society haben nichts ergeben, was darauf hinweisen würde, dass du Terra geschadet hättest. Ganz im Gegenteil: Du hast dich als kompetent und loyal erwiesen. Es könnte ruhig mehr Leute wie dich geben.«
    »Danke!« Leccore gewann mit jedem Wort, das Rhodan sagte, an Ruhe und Souveränität. Er saß nun wieder entspannt da, ganz der Geheimdienstmann, den nichts aus der Fassung bringen konnte.
    »Wie soll ich dich ab nun ansprechen?«, fragte Rhodan.
    »Bitte weiterhin mit Attilar.«
    »Damit wäre das geklärt.« Rhodan streckte sich und nahm den letzten Schluck vom Espresso. »Ich hätte aber eine kleine Bitte an dich.«
    »Die Bitten eines Unsterblichen sind niemals klein. Darüber hinaus ähneln sie meist einer Forderung.«
    »Sieh es, wie du willst. Ich kann dir jedenfalls keinen Befehl geben. Dazu müsste ich deinen Vorgesetzten, Verteidigungsminister Otieno Portella oder gar Arun Joschannan kontaktieren. Und beide möchte ich in diese Angelegenheit nicht hineinziehen.«
    »Also?«
    »Ich weiß, dass der TLD alles unternimmt, um Bostich zu finden. Ob es nun gelingt oder nicht – ich werde mich dem Tribunal stellen. Aber ich werde diesen selbst ernannten Richtern ganz gewiss nicht unvorbereitet gegenübertreten.«
    »Was hast du vor?«
    »Ich kenne die Bedingungen nicht, unter denen die Verhandlung abgehalten wird. Auch nicht, wo und wann. Aber ich möchte, dass der TLD eine technische Möglichkeit schafft, um mich wiederzufinden, sollte ich abtransportiert werden.«
    »Ich verstehe.« Leccore nickte nachdenklich. »Das könnte eine harte Nuss werden. Aber ich werde sehen, was sich tun lässt.« Er erhob sich und blickte auf die Uhr. »Ich habe zu tun. Wenn du mich nun entschuldigst ...«
    »Selbstverständlich. Für mich heißt es auch, wieder Abschied zu nehmen. Ich habe es mir angewöhnt, nicht allzu lange an einem Ort zu bleiben. Schließlich bin ich ein gejagter Verbrecher.« Rhodans Lächeln fiel knapp aus.
    Er verabschiedete den Geheimdienstmann, räumte das Geschirr selbst beiseite und überprüfte, ob im Haus alles so war, wie er es haben wollte. Dann verließ er es durch den Hinterausgang.
    Wind zog durch die Gänge, während er die Tür schloss und die positronisch gesteuerte Einbruchssicherung aktivierte. Wind, den es gar nicht geben durfte, denn im Freien wehte nicht das geringste Lüftchen.
    Es hörte sich so an, als würde

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