PR 2723 – Nur 62 Stunden
war eine Bewegung, da, unmittelbar neben Toio, in der völlig zerstörten Nasszelle! Lan hatte es wieder mal in letzter Sekunde geschafft.
Nein. Ihre überreizten Sinne ließen sie im Stich. Es war nichts. Bloß eine weitere Dampfschwade, verursacht durch kochend heißes Wasser und Funkenschlag.
Schade.
Sie stürzte auf den Terraner zu. Hinter ihm tauchte eine zweite Gestalt auf, dann eine dritte. Alle hielten ihre Strahler auf sie ausgerichtet.
Der vorderste Mann reagierte, seinem Überlebensinstinkt gehorchend. Er schützte sich selbst, indem er feuerte.
Toio schloss die Augen. Sie sagte: »Überrangbefehl: Schutzschirm aus.«
Jemand griff auf sie zu. Wollte Toio daran hindern, den entscheidenden Handgriff zu tätigen. Sie wehrte sich, kämpfte mit aller Kraft gegen die Beeinflussung an – und schaffte es, sich durchzusetzen.
Der Schirm erlosch.
Sie fühlte Feuer in ihrer Brust.
Ihre letzte Sinneswahrnehmung war der Schrei einer dünnen, piepsigen Stimme.
8.
Sichu Dorksteiger:
Noch 49 Stunden
Es war ein merkwürdiges, irgendwie grusliges Gefühl, einen Zellaktivator in Händen zu halten. Dieses Gerät erhielt also Imperator Bostich seit mehreren Jahrhunderten am Leben. Es war so klein, bloß zwei Zentimeter im Durchmesser. Die Hülle schimmerte grau, je nach Lichteinfall manchmal auch blau. Und eine besondere Form der Hitze ging davon aus.
Sichu meinte, ein klein wenig von der Wirkung zu fühlen, die das Produkt einer überlegenen Technik abstrahlte. Die Müdigkeit, die sie seit Tagen im Griff hielt, war weg, die Spannkraft ihres Körpers nahm zu. Sie atmete tief durch, stand nun aufrecht da, fühlte sich ... erhaben.
Nein!, mahnte sie sich. Das bildest du dir alles bloß ein.
»Was soll ich damit anfangen, Attilar?«, fragte sie.
»Ich möchte, dass du gemeinsam mit mir einem Problem auf den Grund gehst.«
Sichu blickte Cai Cheung an, die ebenfalls an der Unterhaltung teilnahm. Doch diese zuckte bloß die Achseln. Auch sie wusste nicht, worauf der Chef des TLD hinauswollte.
»Also gut.« Sichu konzentrierte sich ganz auf Attilar. »Was willst du von mir?«
»Perry hat beschlossen, sich dem Atopischen Tribunal auszuliefern. Aber er möchte jederzeit geortet werden können, sollte er von Terra abtransportiert werden.«
Sichu versuchte zu verstehen, was Leccore ihr da sagen wollte. Perry Rhodan gab auf?
»Nun mache ich mir seit Stunden darüber Gedanken, wie wir Perry präparieren können. Ein technischer Gimmick steht außer Diskussion. Wir müssen davon ausgehen, dass die Angehörigen des Tribunals unseren gemeinsamen Freund einer Untersuchung unterziehen.«
Sichu hatte Mühe, den Ausführungen Leccores zu folgen. Noch immer schwirrte ihr dieser eine Gedanke durch den Kopf: Rhodan gab auf. Einfach so.
Sie umfasste den Zellaktivatorchip. Fühlte ihn. Das Metall, die Oberfläche des Geräts. Schenk mir Kraft!, bat sie.
»Es gäbe die Möglichkeit, einzelne Komponenten eines winzigen Senders in Perrys Körper einzuschleusen. Sie ihm zu injizieren und diese nach Ablauf einer gewissen Frist zueinanderfinden zu lassen.«
»Und du meinst, diese Komponenten würden bei einer gründlichen Untersuchung nicht entdeckt werden?«
Sichu legte den Kopf schief. »Es gibt einen Unsicherheitsfaktor. Zumal wir nicht wissen, über welche technischen Erkennungsmöglichkeiten unsere Gegner verfügen.«
»Würde es klappen? Ja oder nein?«
»Das Risiko läge bei ... hm ... etwa dreißig Prozent.« Sichu nannte die Zahl aufs Geratewohl. Wahrscheinlich war die Gefahr weitaus höher.
»Abgelehnt. Wir benötigen etwas, das hundertprozentig sicher ist.«
»Dann kann ich dir leider nicht helfen.«
»Ich habe im Vorfeld mit Kommunikationsspezialisten im TLD-Tower gesprochen. Auch sie haben mir dringend davon abgeraten, Rhodan einem Risiko mit implantierten oder unter Kunsthaut geklebten Körpersonden auszusetzen. Man ist unisono der Meinung, dass die Leute der Gegenseite ein derartiges Manöver durchschauen würden.«
»Dann ist ja alles geklärt.« Sichu blieb kühl. »Ich würde Rhodan raten, sich dem Tribunal unter keinen Umständen auszusetzen.«
»Das ist eine Entscheidung, die wir ihm überlassen müssen.«
»Er opfert sich also wieder mal?« Sie fühlte Wut hochsteigen. Sie nahm Anteil am Schicksal des unsterblichen Terraners. Mehr, als gut war. »Er will verhindern, dass Terra Schaden nimmt. Verflucht noch mal – wie kann man bloß so selbstlos handeln?«
Leccore lächelte, wurde aber gleich
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