PR Action 05 Lazarus Tod
arkonidischen Hauptast abstammen könnte. Nur ein paar Manieren sollte man ihm noch beibringen.
»Mir wurde gesagt, dass Sie Informationen über die Grall suchen«, fuhr Bazoka fort.
»Das stimmt«, antwortete er. »Genauer gesagt über eine gewisse Brutkammer der Hohen Herren. Ich will wissen, wo sie sich befindet und in welchem Zusammenhang sie zu den Grall steht.«
»In Ordnung, ich werde mich darum kümmern«, sagte Bazo-ka, ergriff das Glas, das der Servorobot in diesem Moment brachte, und stürzte den Inhalt in einem Zug hinunter.
»Mehr benötigen Sie nicht?« Rhodan sah ihn misstrauisch an. Er wunderte sich, dass der junge Arkonide seine seltsame Anfrage ohne Nachfragen akzeptiert hatte.
Bazoka lächelte. »Sie haben einflussreiche Freunde, Topol. Mir wurde aufgetragen, weder dumme Fragen zu Ihrem Ansinnen zu stellen noch einen Preis auszuhandeln.«
»So?« Wie es aussah, hatte U-Sima-Leshnar ein paar der entscheidenden Knöpfe gedrückt.
Oder Jeremon Lazaru hat sich bereits in die Stadt vorgearbeitet und dabei die Zeit gefunden, sich um mich zu kümmern.
Der Gedanke an seinen Freund Jeremon brachte auch die ekelhafte Erinnerung an seinen leichtsinnigen Konsum des Wa-rabi-Wirkstoffs zurück. Auch wenn es zeitlich nicht möglich war, dass dieses spezielle Glas Warab mithilfe von Lazarus Blut hergestellt worden war, konnte Rhodan die Verbindung nicht ganz aus seinem Kopf verdrängen.
Bazoka stand auf. »Ich werde Ihre Fragen weiterleiten. Kommen Sie morgen Abend nach Sonnenuntergang zum Platz Ja-hols Glanz. Beim Wasserspiel werden Sie einen Verbindungsmann treffen, der Ihnen vielleicht schon die ersten Resultate präsentiert. Seien Sie aber aufmerksam! Das Klima in Pessima
wird rauer. Fremde geraten nur zu schnell zwischen die Fronten. Derzeit befinden sich die Grenzen der Einflussbereiche der einzelnen Organisationen in steter Veränderung.«
Lazaru!, dachte Rhodan. »Eine Frage noch«, sagte er schnell, bevor sich der Arkonide abwenden konnte. »Was wissen die Organisationen über das Verschwinden der Grall?«
»Darüber«, antwortete Bazoka überzeugt, »habe ich keine Auskunftsbefugnis.« Er deutete eine Verbeugung an, wandte sich ab und eilte davon.
Rhodan sah ihm nach. Für jemanden, der keine Befugnis hat, sagt er doch recht viel.
*
Rhodan beobachtete die Gegend um das Wasserspiel aus sicherer Entfernung. Er hatte sich von den restlichen Kreditsticks, die ihm Lazaru vor den Toren Sepzims zugesteckt hatte, eine unauffällige beigefarbene Freizeitkleidung gekauft. Nun stand er lässig gegen eine Stehbar gelehnt und nippte an einer weiteren Tasse Trafalgar-Tee. Er mochte das Getränk und hatte bereits beschlossen - falls sich die Bedrohung der Regenten und ein noch höherer Schaden an den landwirtschaftlichen Einrichtungen von Trafalgar abwenden ließen -, mit Homer G. Adams über eine erleichterte Einfuhr der Trafalgar-Teeblätter zu sprechen.
Er stellte die Tasse ab und ließ den Blick über den Platz gleiten. Dutzende verschiedenartige Wesen schlenderten an den Hauswänden entlang oder eilten geschäftigen Schrittes weiter.
Das Wasserspiel bestand aus einer Ansammlung von Düsen im Boden, aus denen in einer genauen Choreographie Fontänen schossen. Teilweise schwebten sie, durch Antigravfelder gehalten, sogar einige Sekunden lang in der Luft.
Ein paar Kinder standen inmitten der um sie fliegenden Was
serfontänen, lachten und balgten freundschaftlich miteinander. Es handelte sich um zwei Grall, einen arkonidischen Jungen, dessen lange weiße Haare klitschnass am Kopf klebten, ein Springermädchen, das fast einen Kopf größer war als die anderen Kinder, und um einen kleinen terranischen Jungen mit Mütze und abstehenden Ohren. Es war ganz offensichtlich, dass der terranische Bursche in der Gruppe noch nicht ganz akzeptiert war und um die Sympathien der anderen Kinder buhlte.
Rhodan lächelte still in sich hinein. Ihm geht es auch nicht anders als dem Rest seines Volkes im galaktischen Spiel der Kräfte ...
Plötzlich hörte er eine leise Stimme in seinem Rücken. »Nicht umdrehen, Topol. Man beobachtet Sie.«
Bazoka. Rhodan erkannte seine Stimme. Unwillkürlich spannte er seine Muskeln.
»Wer beobachtet mich?«, fragte er, ohne den Kopf nach dem jungen Arkoniden umzudrehen.
»Keine Fragen jetzt«, antwortete dieser schroff. »Wir müssen sofort von hier verschwinden. Gehen Sie in normalem Schritttempo. Ich bleibe hinter Ihnen. Los!«
Rhodan tat, wie ihm geheißen, und der
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