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PR Action 07 Aufstand Der Grall

PR Action 07 Aufstand Der Grall

Titel: PR Action 07 Aufstand Der Grall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Vorstellung, die noch wenige Jahrhunderte zuvor auf der guten alten Erde weit verbreitet gewesen war. Als noch nicht der Planet Terra daraus geworden, noch keine Kontakte zu den Spezies ferner Welten geknüpft und tiefere medizinische Einblicke gelungen waren.
    Das Wesen vor ihm war in das moosartige Geflecht verstrickt, das den Fels überzog. Nein, es war ein Bestandteil all dessen, was sich hier unten erstreckte, so weit das Auge reichte!
    Es war nicht einmal entfernt humanoid, sondern wirkte eher wie der Bewuchs eines unterseeischen Korallenriffs; einzig das Wasser fehlte. Seine haarfeinen Ärmchen, die er zunächst für moosähnliche Polster gehalten hatte, waren erst auf den zweiten Blick als polypenartige Fäden erkennbar. Eine gewaltige Ballung hatte sich wenige Meter vor Rhodan aus der Wand »ge-
    beult«. Es sah aus, als spanne sich der Bewuchs dort. Als versuche sich etwas, das davon eingesponnen war, daraus zu befreien, von innen dagegenzudrücken - mit dem alleinigen Ziel, das Gespinst zum Bersten zu bringen.
    Aber Rhodan relativierte auch diese Vermutung. Es war anders. Was da geschrien hatte - womit eigentlich? -, was da tobte und zuckte, schien das filigrane, polypenartige Gewebe selbst zu sein.
    Schönheit ist vergänglich. Und sie verging in diesem Moment -vor Rhodans Augen.
    Weil sich das Gespinst ihm - und dem Magadonen! - nun entgegenstülpte, nach ihnen griff!
    Ja, was dachtest du denn? Rhodan schimpfte sich einen Narren. Litt er etwa immer noch unter den Nachwirkungen des Psi-Schlags, die er eigentlich abgeschüttelt zu haben glaubte? Natürlich ist es ein Angriff! Du hast jetzt zwei Todfeinde - einer hübscher als der andere!
    Den Sarkasmus hätte er sich sparen können. Zumal sich sein ursprünglicher Gegner gerade wieder in Erinnerung brachte.
    Aber anders, als von Rhodan erwartet. Die Attacke des Regenten der Energie galt nicht ihm, sondern dem Ding am Fels.
    Scharfe Psi-Klingen hieben mit Brachialgewalt Wunden in den phosphoreszierenden Belag, näherten sich dabei mehr und mehr der »Ausbeulung«, die dadurch noch stärker angestachelt zu werden schien. Sich noch weiter von der Felswand löste ...
    ... und dann nicht dem Peiniger - den sie wahrscheinlich nicht einmal als Quell ihrer Qual erkennen konnte - entgegenschnellte, sondern .
    ... dem Mann, der gerade begonnen hatte, Mitleid für die geschundene Lebensform zu empfinden.
     
    *
     
    Da war etwas, so alt wie die Wurzeln seiner selbst. Da war ... Erinnerung. An Wesen wie jenes, das in sein Nest eingedrungen war. An Wesen, die schreckliches Leid über es gebracht hatten. Es, das Alte. Das Vergessene. Das sich aus sich selbst Erneuernde. Das Ewige?
    Was war mit seinem Traum? Schon das schwache Fremdlicht, das zu ihm drang und über seine immense Haut strich, bereitete Unbehagen. Jenes Licht war krank, machte krank. Jenes Licht schürte Erinnerungen, die noch älter als die Qual waren ... als das Verbrechen ... die Verfolgung ... die Flucht, die schließlich hier geendet hatte.
    Das ewig Träumende produzierte sein eigenes Licht in der Finsternis. Licht, das nicht weh tat, das keine beklemmenden, längst verschüttet geglaubten Bilder weckte.
    Es war autark. Es brauchte und wollte nicht die Welt, die jenseits seiner Zuflucht lag. Hier unten in der Tiefe war alles, was es brauchte, was es liebte. Hier, umschmeichelt vom eigenen Schimmer, war Nahrung im Überfluss. Luft und wohlige Abgeschiedenheit.
    Sein Denken war Gefühl, und sein Gefühl war Denken.
    Alles war so perfekt ...
    ... gewesen.
    Bis die Störenfriede kamen. Bis der Eine kam, der so alt war wie die Bilder, die das ewig Träumende, das nun aus seinem Schlaf Geschreckte, in sich trug.
    Bilder von einst. Uralt. Erschütternd in ihrer Klarheit. Zermalmend in ihrer Kraft.
    Bilder, die sogleich mehr wurden als Erinnerung. Weil die Vergangenheit die Gegenwart einholte wie der Strom fahlen Blutes, der in diesem Moment von einer Stelle an den steilen Flanken des Nests hinab ran.
    Der Verlustschmerz war ein anderer, als die Eindringlinge ihn kennen mochten. Nichtsdestotrotz verwandelte der Schmerz,
    verwandelte die Wut das Idyll des Nests in das, was es auch sein konnte - wenn es sich bedroht sah. Seinen ewig fahlen Traum. Seine nackte Existenz.
    Und aus Angst, aus Sorge und dem Unvermögen zu verstehen, was die Störer wollten, was sie hierher verschlagen hatte, wurde blindes Agieren. Ohrenbetäubendes Schreien.
    Und erbarmungsloses Zuschlagen.
    Die Verteidigung des Nests hatte

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