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PR Action 13 Die Trümmerwelt

PR Action 13 Die Trümmerwelt

Titel: PR Action 13 Die Trümmerwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bündel, das ihr nichts bedeutete, aber von dem sie wusste - oder zumindest hoffte -, dass es Erwachsenen genug für ihre Zwecke bedeutete. .
    Was Tanisha nicht mitbrachte, waren Essen und Trinken. Noch in der Nacht plagten Hunger und Durst das Mädchen, während es durch das menschenleere Himmelstal marschierte, das bis vor wenigen Wochen noch zum Land jenseits der Grenze gehört hatte, unheimlich, unberechenbar und gefährlich.
    Aber Tanisha hatte keine Angst, sie hatte auch eine Waffe mitgenommen, auch wenn sie sich mit Leichtigkeit eine hätte stehlen können. Waffen nutzten nichts. Run hatten sie nichts genutzt. Sie war tot. Und außerdem wusste Tanisha um ihre Gabe: Ein Gedanke genügte und sie würde wieder zu Hause sein. Wenn nötig.
    Der Hunger war so schlimm, dass sich Tanisha schon im Morgengrauen am Rand der Straße wiederfand, die zu meiden sie sich geschworen hatte. Ja, einige der Minensucher würden froh sein, dass das unheimliche Mädchen einfach verschwunden war, vielleicht sogar viele. Seit Tanisha vor zweieinhalb Jahren ihre sterbende Tante auf unerklärliche Weise zurück in das Lager geschafft hatte, mieden sie viele Minensucher. Sie glaubten, Tanisha hätte sich jenseits der Grenze in ein Ungeheuer verwandelt oder vielleicht hatte auch nur eines ihren Platz eingenommen. Sie würden froh sein, Tanisha los zu sein. Aber nicht Keil. Und ebenso wenig ihr Stiefbruder Grishen und ihre Mutter. Sie würden nach ihr suchen. Tanisha hatte Glück. Es dauerte nicht lange, und ein Schrottsammler rumpelte die Schotterpiste entlang - und als sie dem Fahrer winkte, hielt er an.
    »Was willst du?«, rief der Fahrer durch das Fenster des Führerhauses. Es besaß keine Scheibe mehr.
    »Ich ... ich habe Hunger und Durst ... und ich will nach Tarkal!«
    Der Fahrer, ein älterer, beinahe kahler Mann, maß sie mit einem Blick von oben nach unten ab, dann sagte er: »Spring rein!«
    Tanisha tat es, wenn auch zögerlich. Da war die Angst vor der eigenen Courage. Und: Sie wusste nicht, was er wusste.
    Der Fahrer ließ den Schrottsammler weiterrumpeln, griff hinter die Sitzbank und gab ihr eine Flasche Wasser und einige Früchte. Tanisha nahm sie.
    Nachdem sie ihren Durst und Hunger gestillt hatte, fragte der Fahrer: »Du bist nicht von hier, was?«
    Tanisha hätte beinahe vor Erleichterung gejauchzt. Er ahnte nicht, dass sie das unheimliche Mädchen war! Er hatte nicht von ihr gehört. Sie war sicher. So sicher, wie ein Kind auf sich allein gestellt auf Tarkalon sein konnte.
    Tanisha entgegnete: »Doch, bin ich.« »Erzähl mir nichts. Du bist Terranerin. Sieh dich doch an: Deine Haare sind so schwarz wie die Dreimondnacht und deine Haut so braun wie ein Bach, in den ein Gewitter Schlamm gespült hat.« Der Fahrer stupste die eigene Nase mit einem Finger an. »Und deine Nase! Ist kaum zu sehen, so klein ist sie.«
    »Meine Nase ist so groß, wie sie sein muss!«, widersprach Tanisha empört. Ihr ganzes Leben wurde sie damit aufgezogen. Das war ungerecht! »Und selbst wenn sie nicht so groß ist wie deine, was macht das schon? Ich bin auf Tarkalon geboren. Meine Mutter kam hierher, als ich in ihrem Bauch war.«
    Der Fahrer musterte sie für einen Augenblick, ohne etwas zu sagen. Dann strich er sich langsam mit einer Hand über die Stirn und sagte: »Deine Mutter ist verrückt. Auf Terra habt ihr jeden Luxus und Frieden und dann bringt sie dich nach Tarkalon? Sie gehört eingesperrt!«
    Wieder widersprach Tanisha, aber dieses Mal in Gedanken. Ja, ihre Mutter war verrückt. Oder besser: Sie wurde langsam verrückt, wie Keil immer sagte. Aber ihre Mutter gehörte nicht eingesperrt. Man musste ihr helfen. Tanisha hatte es versucht; so hatte sie es Run versprochen. Aber was immer Tanisha versuchte, genügte nicht; also war es Zeit, nach sich selbst zu sehen. Sie musste auf sich aufpassen.
    Tanisha stellte sich vor, was jetzt im Lager der Minenhunde geschah. Noch würde niemand bemerkt haben, dass sie davongerannt war. Tanisha blieb für sich, seit ihre Tante gestorben war, und sie schlief meist lange.
    Ihre Mutter nicht. Ihre Mutter würde schon längst wach sein, wenn sie in der Nacht überhaupt Schlaf gefunden hatte. Die erste Flasche hatte sie schon geleert, vielleicht auch schon die zweite. Es ging nicht anders, sagte Keil. Tanishas Mutter hatte den Platz Runs eingenommen. Es war als die natürliche Folge erschienen, damals. Eine starke Terranerin war gestorben, eine Anführerin. Also folgte ihr die Schwester nach. Doch

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