PR Action 14 Die Plasma Pendlerin
optische Täuschung, hervorgerufen durch seine überreizten Nerven. Eine Fehlinterpretation seines ermüdeten Geistes. Doch als gleich darauf ein zweites und ein drittes Objekt auftauchten und quer über die Oberfläche des Mondes flogen, ging Paulie davon aus, dass es sich nicht um Einbildung handeln konnte.
Sie waren von derselben graubraunen Färbung wie die Mondoberfläche, über die sie glitten. Ihre Größe variierte stark; da Paulie jedoch die Relationen fehlte, konnte er nicht sagen, ob es wirklich an ihren Ausmaßen lag oder ob sie einfach nur in unterschiedlichen Abständen zu seiner Rettungskapsel und dem Mond vor sich hin trieben. Eines der Objekte hinterließ einen weit entfernt scheinenden Schatten auf der Mondoberfläche.
Auch wenn sich seine Gedanken wie durch zähflüssige Melasse bewegten, glaubte Paulie dadurch den Beweis erbracht zu haben, dass die Objekte den Mond in einiger Höhe umkreisten.
Und was bringt dir das nun, du alter Klapperkasten?, fragte er sich gequält, nur um sich gleich die Antwort zu geben: Ablenkung.
Unvermittelt blitzte etwas auf der Mondoberfläche auf. Paulie kniff mühsam die Augen zusammen und öffnete sie wieder. Erneut blitzte es auf, an derselben Stelle wie zuvor. Der Lichtreflex war von grünlicher Farbe.
Mit tränenden Augen konzentrierte sich Paulie auf die sich nähernde Erhebung in der Mondkruste. Er konnte sie nur ungenau erkennen - zudem veränderten sich die Schatten im Sekundentakt und erschwerten sein Vorhaben zusätzlich.
Langsam schälten sich die Umrisse des Objektes aus dem verwirrenden
Schattenspiel heraus. Sie sahen im Vergleich zum Rest der
Oberflächenstrukturen überraschend klar und symmetrisch aus. Sein erster Verdacht schien sich zu bestätigen, auch wenn er eigentlich zu fantastisch war, um wahr zu sein.
Ein Kristall!
Tarkalons Sonne bestrahlte das vielkantige Objekt von der Seite her und ließ es in einem tiefgrünen Farbton aufleuchten. Paulie blinzelte. Seine Augen mussten ihm einen Streich spielen; ein so gewaltiger Kristall, der zudem noch aus einem Mondboden herausragte - das konnte es gar nicht geben!
Doch es gab ihn. Gemächlich kam er näher. Paulies Kurs - war es eigentlich der Mond oder die Rettungskapsel, die sich bewegte? - führte fast genau über den Kristall hinweg.
War es Einbildung, dass der lähmende und Übelkeit hervorrufende Effekt stärker wurde, je näher er diesem Gebilde kam? Paulie stöhnte erneut. Für ihn stand es nun außer Zweifel, dass der zerstörerische Einfluss direkt mit dem Mond in Zusammenhang stand. Der Mond strahlte etwas ab, was dem alten Paulie sehr schlecht bekam.
Wieder fühlte er, wie sich sein Magen verkrampfte. Nein , dachte er. Bloß nicht!
Er musste sich konzentrieren, an etwas anderes denken, den Magen beruhigen! Doch das war einfacher gesagt als getan. Die Erhebung mit dem grünen Kristall geriet aus seinem Sichtfeld, doch wenn er erhofft hatte, dass deshalb die Übelkeit geringer würde, sah er sich getäuscht. Paulie schloss die Augen, doch ohne feste Bezugsgröße im Blick verschlechterte sich sein Zustand schlagartig.
Also zwang er sich dazu, die Augen wieder zu öffnen.
Flach atmend blickte er auf den schrundigen Boden und die vereinzelt vorüberziehenden kleineren Objekte, die wie Asteroiden aussahen.
Nicht daran denken, Paulie , beschwor er sich. Denk an dein Häuschen am Strand, alter Junge!
Selbstverständlich glitten seine Gedanken von seinem Häuschen am Strand direkt zu dem. nahen Meeresufer und hinaus zu den Wellen, wie sie brachen, sich verquirlten. Sein Magen zog sich schmerzhaft zusammen — pulsierte wild, als ob er seinen Inhalt sofort loswerden müsse; um jeden Preis.
Eine der Kegelformationen tauchte am Rand seines Blickfeldes auf. Es handelte sich um drei der konisch geformten Auswüchse, die Paulie spontan an Vulkane erinnert hatten.
Aber das war selbstverständlich Quatsch! Höchstens als Raumfahrergarn geeignet! Vulkane auf einem kalten Mond!, dachte Paulie.
In dem Moment leuchtete der mittlere der drei Kegel auf, Offenbar war er hohl, besaß an seiner Spitze eine Öffnung, durch die... Paulie erschrak fürchterlich, als eine Fontäne glühenden Magmas aus dem Kegel brach. Er verlor die mühsam aufrecht gehaltene Kontrolle über seinen Körper, und sein Mageninhalt schoss die Speiseröhre hinauf. Paulie gelang es nur ansatzweise, den Kopf zur Seite zu drehen, bevor er sich erbrach.
Heftige Krämpfe schüttelten seinen Körper. Nur die
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