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PR Action 14 Die Plasma Pendlerin

PR Action 14 Die Plasma Pendlerin

Titel: PR Action 14 Die Plasma Pendlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sicherheitsgurte verhinderten, dass er zusammenklappte wie ein Fischmesser. Er fühlte, wie seine rechte Körperseite von warmer Feuchtigkeit getränkt wurde.
    Lieber sterben!, dachte er.
    Plötzlich sah ihn ein Gesicht an. Ein Kindergesicht. Mit strahlenden Augen, den Mund zu einem begeisterten Lachen verzogen.
    Großpäpu!
    Paulies Körper versteifte sich. »Moritz«, keuchte der alte Mann.
    Wann kommst du wieder mal zu Besuch, Großpäpu?, fragte der Junge. Er nannte ihn immer »Großpäpu«, auch wenn Paulie eigentlich sein Urgroßvater war.
    »Ich weiß es nicht«, presste Paulie hervor. Bald! Der Junge wollte einfach nicht lockerlassen.
    Moritz war der zweitjüngste Sohn seiner Enkelin Cindy. Ein Goldschatz. Auch wenn er sich geschworen hatte, alle Enkel und Urenkel genau gleich zu behandeln, stach dieses kleine Energiepaket mit seiner offenen Zuneigung zu seinem »Großpäpu« immer hervor.
    »M-hmm«, machte Paulie. »Bald.«
    Der Gesichtsausdruck des Jungen änderte sich. Er wurde ernst, fast ein wenig weinerlich.
    Du musst da weg! Er tut dir nicht gut, Großpäpu.
    »Er?«, fragte Paulie matt, doch er konnte sich denken, was der Junge meinte.
    Der Mond! Das Gesicht verblasste allmählich. Paulies Hand zuckte hoch, wollte nach Moritz greifen, ihn für alle Zeiten festhalten.
    Noch einmal hörte Paulie die helle Stimme seines Urenkels: Du musst weg von diesem Mond!
    Das Gesicht war verschwunden. An seiner Stelle sah Paulie seine eigene, ausgestreckte Hand. Dahinter zog unablässig der Mondboden vorbei, als ob er nichts anderes wäre als ein animiertes Hintergrundbild.
    Meine Hand!, dachte Paulie. Kraftlos fiel sie wieder in seinen Schoß. Aber zumindest hatte er sie bewegen können. Noch schien etwas Energie in diesem alten Körper zu stecken.
    »Moritz!«, flüsterte Paulie. »Dein Großpäpu kommt zu dir!«
    Als ob das Erscheinen seines Urenkels neue Energien in Paulie geweckt hätte, gelang es ihm, die rechte Hand abermals zu heben und auf dem Terminal abzulegen. Gut so!
    Sobald er das Gewicht des ganzen Arms nicht mehr heben musste, ging es schon sehr viel einfacher. Zum Betätigen der Knöpfe und Schalter reichten seine Finger aus.
    Als Erstes drückte er den Knopf für das Antriebsaggregat in seine Fassung. Mit einem tiefen Wummern erwachte das Triebwerk der Rettungskapsel zum Leben. Gleichzeitig öffnete sich eine kleine Klappe: Ein zierlicher Steuerknüppel glitt aus dem Terminal.
    Paulie schob seine Hand zum Knüppel und erfasste ihn mit Mittel- und Zeigefinger Er atmete tief ein, dann drückte er ihn nach vorne.
    Das Dröhnen des Antriebs veränderte sich leicht in der Tonlage, während Paulie sanft in den Sessel gedrückt wurde.
    Er stieß die angehaltene Luft zischend aus und blickte mit brennenden Augen auf den Mondboden, seinen einzigen Bezugspunkt. Zweifellos glitten die Steinstrukturen unter ihm nun etwas schneller vor dem Fenster vorbei, aber für Paulies Geschmack immer noch viel zu langsam.
    Er stöhnte. Lange würde er diese Tortur nicht mehr durchhalten. Es grenzte an ein Wunder, dass er nicht längst ohnmächtig geworden war. Paulies Kräfte waren aufgezehrt. Das Erbrochene machte sich unangenehm bemerkbar Es stank nicht nur unangenehm säuerlich, sondern mit dem Erkalten fühlte sich seine rechte Körperhälfte an wie von nassem Segeltuch bedeckt.'
    Flach atmend, den flackernden Blick auf den Mond gerichtet, hing Paulie in seinen Sitzgurten. Zäh verrinnende Sekunden wurden zu Minuten.
    Was, wenn es Stunden dauert, bis ich aus dem Einflussbereich des Mondes komme?, fragte er sich. Eine irre Stimme echote irgendwo aus dem Hintergrund: Stunden dauern, Stunden dauern, Stunden dauern... Irgendwann bemerkte Paulie, dass die fliegenden Objekte, die wie Asteroiden aussahen, immer kleiner wurden. Die Größe hatte schon vorher variiert, doch nun schienen sie nicht nur seltener aufzutauchen, sondern nur noch in den kleinsten Ausführungen vorzukommen. Paulie benötigte einen Moment, bis er die richtigen Schlüsse ziehen konnte: Die Dinger werden nicht kleine?' - ich entferne mich von ihnen!
    Aufregung erfasste ihn, er begann tiefer zu atmen; gleichzeitig fühlte er, wie seine Kräfte zurückkehrten. Oder war es bloß Einbildung eines gemarterten Gehirns, das auf nichts anderes sehnlicher gehofft hatte als darauf?
    Nein!
    Langsam veränderte sich die Perspektive der Mondoberfläche. Sie begann sich zu verziehen, krümmte sich von ihm weg. Kleinere Einzelheiten wie die Vulkankegel konnte Paulie

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