PR Action 14 Die Plasma Pendlerin
herüber und schlang etliche Tentakel sanft, fast zärtlich um eines der Würfelteile. Mit routiniert wirkenden Bewegungen machte er sich daran zu schaffen.
Nach nicht einmal einer halben Minute öffnete er eine Klappe und legte vorsichtig die ovale Kapsel frei,
Tanisha kniete sich hin, zog ihre klobigen Handschuhe aus und legte beide Hände auf die Kapsel.
»Was fühlst du?«, erkundigte sich der Terraner, nachdem Tanisha das Innere mit geschlossenen Algen minutenlang in den Händen gehalten hatte.
»Es ist dunkel«, flüsterte sie. »Tödlich ...« »Und weiter?«, drängte Rhodan.
»Es ist schwierig«, kam es so leise zurück, dass es fast nicht zu verstehen war. »Ich fühle eine gewaltige Kraft, die auf ihn einströmt und ihn krank macht ... das Leben zerstört.«
»Damit meinst du den Plasmazusatz?«
»Ja, das Leben«, bestätigte Tanisha matt. Es war nicht zu übersehen, dass sie von Sekunde zu Sekunde schwächer wurde.
»Was hast du?«, fragte Rhodan besorgt. »Macht dich der Kontakt mit dem Plasma müde?«
»Ja, wir werden ...«, murmelte sie.
»Wir?«, echote er. »Du sprichst von euch beiden?«
Ein leichtes Zittern erfasste Tanisha, verstärkte sich zusehends. Ihr Oberkörper beugte sich in Zeitlupentempo nach vorne. »Ja, wir haben uns ... gegenseitig ... festgehakt. Er nimmt von mir.«
»Sofort loslassen!«, befahl Rhodan.
Tanisha stöhnte leise, krümmte sich zusammen. »Hei... heiß!«, stammelte sie. Gleichzeitig ertönte ein hochfrequenter Alarm.
»Das Innere!«, schrie der Matten-Willy, der die Prozedur bisher kommentarlos verfolgt hatte. »Es verbrennt, es verbrennt !«
Rhodan packte Tanisha an den Schultern und riss sie von dem Posbi weg.
Während sich der Matten-Willy auf den Posbi warf, kniete der Großadministrator neben Tanisha. Sie rollte mit den Augen und sagte immer wieder: »Er lässt nicht los!«
Rhodan blickte auf. »Patrockel, du musst den Posbi dazu bringen, Tanisha loszulassen - was auch immer das bedeutet!«
»Er spricht nicht mit mir!«, jammerte der Matten-Willy. »Sie soll aufhören, ihn zu erhitzen!«
Der Unsterbliche zog seinen Strahler und richtete ihn auf den Posbi. »Ich werde nicht zulassen, dass Tanisha etwas geschieht! Geh mir aus der Schussbahn,: Patrockel!«
»Nein!«, kreischte dieser in den höchsten Lagen. »Sie ist schuld, erschieß sie!«
»Du hast vorhin selbst gesagt, dass dich der Posbi tätlich angegriffen hat. Dein Freund ist krank, Patrockel. Tanisha versucht ihm nur zu helfen. Und nun roll zur Seite, oder du kriegst was ab!« »Niemals!«, schrie der Matten-Willy furchtlos.
Rhodan biss die Zähne zusammen. Selbstverständlich würde er nie auf den Matten-Willy schießen, aber er hatte dennoch gehofft, dass ihm das Gallertwesen die Drohung abnehmen würde. Tanisha ließ ein leises Japsen hören. Sie verdrehte die Augen so stark, dass nur noch das samtene Weiß sichtbar war. In ihrem dunkelhäutigen Gesicht wirkte dies besonders unheimlich. »Dunkel ... tödlich ...«, stieß sie aus.
»Jetzt reicht es!«, knurrte Rhodan. »Aus der Bahn, Willy!«
Bevor Patrockel zu einer erneuten Entgegnung ausholen konnte, kehrte plötzlich das Leben in den Posbi zurück. Er schlug mit den Arm- und Beinextremitäten aus und ordnete seine Quader.
»Er ist geheilt!«, jauchzte Patrockel und schlang zwei Ärmchen um den Posbi. »Ein Wunder, es ist ein Wunder geschehen!« Dem Umarmten war offensichtlich nicht zum Feiern zumute. Er erhob sich mit hektischen Bewegungen, hielt dabei die Pseudoärmchen des Matten-Willys fest umklammert und schleuderte ihn wuchtig gegen die nächste Wand. Mit einem satten Klatschen schlug das Gallertwesen auf und rutschte heftig blubbernd zu Boden. Der Posbi gab sich damit aber nicht zufrieden, fuhr aus einem der Würfel einen Projektor aus und legte auf den bibbernden Amorphen an.
Die Schüsse waren so ungenau gezielt, dass sie um mehr als eine Armeslänge neben dem Matten-Willy einschlugen. Dennoch stand außer Frage, welches Ziel der Posbi anvisiert hatte.
Rhodan zog Tanisha an seine Brust, damit sein Schutzschirm sie ebenfalls einhüllen konnte. Dann schnellte er hoch und stellte sich zwischen den Posbi und den Matten-Willy, der panische Schreie ausstieß. »Nein!«, schrie Tanisha aus vollem Halse. Der Posbi blieb einen Moment bewegungslos stehen. Dann entluden sich rund um die Plasmakapsel Dutzende von Überladungsblitzen. Funken stoben.
»Er überhitzt«, ächzte Tanisha.
Kräuselnder Rauch stieg auf; der
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