PR Action 15 Trabant Der Opulu
waren.
»Da unten hat es aufgeblitzt.« Tanisha verringerte sofort ihre Geschwindigkeit. Rhodan wandte den Kopf. Noch immer hatte sie ein paar Probleme, sich in der geringen Schwerkraft zu bewegen. »Bist du sicher?«
Tanisha zögerte. »Ich weiß nicht. Es war nur ein kurzes Blitzen, als das Scheinwerferlicht in den Krater fiel, den wir eben überflogen haben. Jetzt sehe ich nichts mehr«
»Hast du dir die Stelle gemerkt?«
»Ziemlich genau in der Mitte des Kraters.« »Schauen wir nach«, entschied der Terraner. »Weis mir den Weg. Ich folge dir.«
Tanisha flog ein Stück zurück und ging tiefer. Ein flacher Wall umgab den Krater, der an die 200 Meter durchmaß und keine zwanzig Meter tief war. Es war kein kosmisches Gestein zu sehen, das hier eingeschlagen und die Vertiefung geschaffen hatte. Das besagte nichts, denn es konnte in den Boden eingedrungen und im Laufe der Zeit von Staub zugedeckt worden sein.
Das Scheinwerferlicht wischte über den Untergrund, dem Rhodan entgegensank. Hatte eine glasierte Stelle den Reflex bewirkt?
Inmitten einer Geröllhalde prangte ein Loch.
»Es hat wieder aufgeblitzt.«
Jetzt hatte auch der Großadministrator den Reflex gesehen. Er war entstanden, als das Licht in das Loch gefallen war.
Rhodan schwebte bis an den Rand der Öffnung, die sich als kreisrund herausstellte.
»Darunter befindet sich ein Schacht, der in die Tiefe führt«, sagte Tanisha aufgeregt. »Vielleicht ist das ein Eingang zu den Maschinen, von denen du gesprochen hast.«
Das nahm auch der Terraner an. Der Schacht war, wie der Einstieg, kreisrund, endete aber nach zwei Metern über einer Platte, die unzählige Lichtreflexe warf. Es sah aus, als würden sich Myriaden von Glühwürmchen aus der Dunkelheit erheben und dazu ansetzen, ins Weltall hinauszufliegen.
Tanisha beendete ihren Sinkflug und blieb zurück. »Was ist das?«, fragte sie.
Rhodans Füße berührten den Boden. Er brauchte die Messgeräte nicht zu Hilfe zu nehmen, um zu erkennen, worauf er gelandet war. »Eine Kristallplatte:« »Wozu?«
»Ich nehme an, dass sich der Schacht ins Mondinnere fortsetzt und von der Platte gegen unbefugten Zutritt versiegelt wird.« »Du meinst, sie wurde hier eingebaut ?«, wollte das Mädchen wissen.
»Durchaus möglich.«
Tanisha schwebte nach unten und gesellte sich zu Rhodan. Sie drehte den Kopf in alle Richtungen. »Sieht toll aus. Da war ein richtiger Künstler am Werk. Das hätte Tante Run gefallen! Aber in den Trümmern, in denen sie und Kel als Minenhunde gearbeitet haben, gab es solche Schönheit nicht.«
Der Schacht hatte einen Durchmesser von gut vier Metern. Der Unsterbliche untersuchte die Schachtwand. Obwohl sie aus Gestein und Erdreich bestand, sah sie nicht aus, als sei sie natürlichen Ursprungs. Dafür war sie viel zu glatt und gleichmäßig. Die Bodenplatte -oder, je nachdem aus welcher Warte man sie betrachtete, Deckenplatte des darunter gelegenen, ins Mondinnere führenden Schachts - war passgenau eingefügt. Rhodan schritt die Wand ab, ohne weitere Erkenntnisse zu gewinnen. Immerhin fand er heraus, dass die Kristallplatte mehr als einen Meter dick war. Auch darunter schien es Kristalle zu geben. Wie weit in die Tiefe der Schacht reichte, blieb ihm verborgen.
»Glaubst du, dass es eine Vorrichtung gibt, um den Eingang zu öffnen?«
»Vermutlich. Leider nicht auf dieser Seite.« Vielleicht lag der Öffnungsmechanismus darunter, oder es bedurfte eines Funk- oder sonstigen Impulses. Oder es war ganz anders. Rhodan konnte es nicht sagen. Jedenfalls erhielt er auch hier keine Energieanzeige. Er konnte nicht ausschließen, auf eine uralte Einrichtung gestoßen zu sein, die seit Jahrtausenden nicht mehr in Betrieb war.
Er fragte sich, ob es sich um einen Einstieg oder einen Transport schacht gehandelt hatte. Wem hatte er gedient und wozu? Wohin führte der Schacht, und wer hatte ihn dichtgemacht? Der Terraner sah ein, dass seine Fragen nicht zu beantworten waren. Ohne Anhaltspunkte konnte er nicht einmal spekulieren.
Tanisha stieß ihn an. »Weißt du, was mir seltsam vorkommt?«
»Was denn?«
»Eigentlich ist es ein unglaublicher Zufall, dass wir den Schacht entdeckt haben. Ich meine, bei der Ausdehnung der Mondoberfläche ist die Wahrscheinlichkeit dafür ganz klein.«
»Eine gute Überlegung«, lobte Rhodan. »Eine Entdeckung durch bloßen Blickkontakt dürfte sogar gegen null tendieren - sofern es nur diesen einen Zugang gibt.« »Das meine ich doch! Bestimmt gibt es viele
Weitere Kostenlose Bücher