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PR Action 22 Feinde Des Lebens

PR Action 22 Feinde Des Lebens

Titel: PR Action 22 Feinde Des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hast und wie oft ich es nicht genutzt hab. Heute war es nö-tig.«
    Jetzt wurde mir klar, warum wir ausgerechnet bei dieser Boje gelandet waren. Im Augenblick der größten Verzweiflung erinnerte sich Tanisha daran, wer ihr endlos oft angeboten hatte, sie zurückzuholen. Welche Ironie.
    »Ich verstehe nicht, wie du das meinst. Mitten im Nirgendwo ...«
    »... hab ich dich gefunden, das muss reichen.« Tanishas Blick ließ keine Rückfragen und keinen Widerstand zu.
    »Entschuldigt, dass ich mich einmische. Aber wenn ich dich vorhin richtig verstanden habe, ist unser Leben in Gefahr. Was meinst du damit?«
    So gerne ich den beiden Gelegenheit gegeben hatte, ihre Lebensgeschichten auszutauschen, so sicher war ich, dass er seine Warnung vorhin ernst gemeint hatte.
    Tadran leckte sich in einer imbewussten Bewegung kurz über die Lippen. Er schien nachzudenken, wie er seine Botschaft am besten loswerden konnte.
    »Gut. Tanisha, es wird dich vielleicht überraschen - aber ich habe mich den Nertisten angeschlossen.«
    Tanisha schaute nicht überrascht. Tadran hatte keine Ahnung, was sich in ihrem Leben in den letzten Tagen ereignet hatte; von daher war er nur ein kleiner Baustein in ihrem neuen Bild der Welt.
    »Für die Dreimondnacht war die Rückkehr des Nerts angekündigt. Überall hatten wir uns getroffen, um schnell handeln zu können, wenn Nert Hermon die Macht übernehmen würde. Doch es kam anders. Acht Tage ist es her, da waren wir noch voller Hoffnung und Erwartung. Statt der Wiederkehr griffen diese ... Posbis unseren Planeten an. Statt der mystischen Nacht der drei Monde, die uns allen den Retter hätte bringen sollen, erschien ein weiterer Mond am Himmel - der Tferror-mond, der Feind allen Lebens.«
    Dieser Teil der Geschichte war mir sehr wohl bekannt. Doch ich wollte ihn nicht unterbrechen. Er sollte diese Erzählung, seine Geschichte - die ihm schwer genug zu fallen schien zu Ende bringen.
    »Die nächsten Tage waren schlimm. Wir dachten, es könnte nicht schlimmer kommen. Der Provisorische Verweser Mechter war tot. Es ist nicht schade um ihn, aber sein Tod sorgte dafür, dass der letzte Rest von Organisation von den Regierungstruppen abfiel. Jetzt sind es nur noch marodierende Einheiten ohne zentrale Befehlshaber. Du hast sie vorhin ja erlebt.«
    Er schaute mich an, ich nickte zustimmend. »Sie hätten mich ohne Augenzwinkern aufgeknüpft, wenn es ihnen in den Kram gepasst hätte. Alles brach zusammen. Erst gab es keine Nachrichten mehr. Die Sendungen hörten einfach auf. Dann gingen die Nahrungsmittel aus. In den ersten Stunden haben alle gehamstert, was nur irgendwie zu kaufen war. Dann waren die Läden leer, und es kamen keine neuen Waren. Wer noch Nahrung hatte, behielt sie für sich und bewachte sie argwöhnisch. Wer keine hatte, ging zugrunde oder nahm sich eine Waffe und ging bei denen plündern, die horteten.«
    »Und die Brände, die wir gesehen haben?«, warf ich ein.
    »Dazu kommen wir gleich. Wo war ich ... Ach ja. Alle hatten uns im Stich gelassen. Der Verweser war tot, seine Leute verhielten sich wie ängstliche Mushongs, die versuchten, sich selbst zu retten. Die Nertisten waren ohne Hoffnung
    - Hermon war nicht in der Dreimondnacht zurückgekehrt, wie uns prophezeit worden war. An einigen Orten haben sie trotzdem die Macht übernommen - und nur der mangelnde Widerstand der Truppen des Verwesers lässt sie diese Macht weiter ausüben. Aber es kam noch schlimmer. Fünf Tage ist es her, da brach die Hölle über unseren Planeten herein.«

4. Betty Toufry: 13. Juni 2167, abends
    Wir hatten uns nach der Unterhaltung auf den Weg nach Westen gemacht. Zu Fuß. Immer wieder mussten wir stehen bleiben und auf Tanisha warten, die noch nicht auf der Höhe ihrer Kräfte war. Tadran hatte an Vorräten nur das retten können, was in eine Hosentasche passte. Drei Barren einer braunen, schokoladenfarbenen Masse, die penetrant nach Zimt und blühenden Azaleen roch. Armeeverpflegung, wie er uns stolz mitteilte. Genauso schmeckte sie auch ... Wer so etwas zu essen bekam, der war willig zu kämpfen, um andere Nahrung zu erhalten.
    Das klare Wasser aus meiner Feldflasche war eingeteilt, doch Tadran und ich hatten uns unbewusst darauf verständigt, dass wir Tanisha einen größeren Anteil ließen. Wir durften sie zwar nicht als Kind bezeichnen, aber niemand konnte verhindern, dass wir sie so behandelten.
    Unser Weg folgte den Resten einer Straße. Über zehn Jahre Bürgerkrieg hatten den Planeten verwüstet. Und

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