PR Action 23 Jagdziel Rhodan
drunten im Maschinenraum geschossen und einen der Blöcke beschädigt hatte. Er, Lok-Aurazin, hatte diesen verhängnisvollen Schuss abgefeuert - aber er hatte Rettkal gegolten, und wäre der elende Ekhonide nicht gewesen ...
Der Magadone kappte den Gedankenfaden. Es war müßig, diesen Überlegungen nachzugehen. Und insgeheim war ihm auch klar, dass sie unsinnig waren ... Nur war er noch weit davon entfernt, sich derlei einzugestehen. Denn das wäre unwiderruflich der Anfang vom Ende gewesen ...
Was jetzt?
Er musste fort von hier, vor den Opu-
lu fliehen, sonst brachte deren Todesstrahlung ihn um. Sie machte ihm jetzt schon in einem Maße zu schaffen, dass ihm klares Denken und Handeln zunehmend schwerer fiel.
Eine Alternative gab es nicht. Er konnte sich die Opulu nicht auf andere Weise vom Hals schaffen. Sein Schiff war nicht ausgerüstet, um einen Mond abzuschießen. Zumal es nicht gereicht hätte, einen zu vernichten - da rollte ein ganzes Heer dieser verdammten Dinger auf ihn zu!
Er musste den Gleiter wieder flottmachen. Eine andere Chance sah Lok-Aurazin nicht.
Das hieß, er musste die Zentrale verlassen, in der er relativ sicher war, weil Rettkal sie nicht ohne Weiteres betreten konnte.
Die Finger des Magadonen schlossen sich fester um den Griff seines Strahlers. Auch Rettkal war inzwischen bewaffnet. Lok-Aurazin traute sich jedoch zu, schneller zu sein als sein Gegner.
Hinzu kam, dass die Todesstrahlung auch auf Rettkal wirken musste. Und den Ekhoniden würde sie überraschender getroffen haben als ihn selbst, Lok-Aurazin. Das verbuchte der Maga-done als Pluspunkt für sich.
Er drehte sich dem geschlossenen Ausgang der Zentrale zu, in der einen Hand den Strahler, in der anderen den Impulsgeber, mit dem das Schott sich öffnen ließ.
Sein Finger löste den Impuls aus. Das Schott glitt auf.
Weiter geschah nichts. Kein Schuss, keine Bewegung, kein Geräusch.
Lok-Aurazin verließ die Zentrale, schaute sich um. Seine golden glänzenden Augen mit den senkrechten Schlitzpupillen ruckten hin und her, die Waffe wies stets in dieselbe Richtung, in die auch sein Blick ging.
Von Rettkal war nichts zu sehen.
Wo lauerte dieser ekhonidische Hund?
Lauerte er überhaupt? Hatte er ihm eine Falle gestellt, oder ...
Langsam pirschte der Magadone durch den Gleiter und stieg schließlich zum Maschinendeck hinab, immer auf der Hut und mit der Waffe im Anschlag.
Lok-Aurazin traute sich fast nicht zu hoffen, dass ihm so viel Glück beschie-den sein könnte - bis er mit eigenen Augen sah, dass es das Schicksal wirklich und endlich wieder einmal gut mit ihm meinte.
Rettkal lag inmitten des Maschinenraums. Zusammengekrümmt, reglos, mit dem Gesicht nach unten in einer breiigen Pfütze seines eigenen Erbrochenen.
Das plötzliche Hochgefühl, das Lok-Aurazin befiel, ließ ihn die Wirkung der Opulu-Strahlung zumindest für den Moment ein wenig verdrängen. Mit vergleichsweise kraftvollen Schritten näherte er sich dem daliegenden Gladiatorsklavenschüler, den die Todesstrahlung offenbar umgeworfen hatte.
Natürlich mahnte der Magadone sich zur Vorsicht, aber das Gefühl, wieder Oberwasser zu haben, war zu gut, um sich ihm zu widersetzen.
Bis auf einen Schritt näherte er sich dem bewegungslosen Ekhoniden. Lok-Aurazin spürte, wie seine Züge ein Grinsen formten; ein Ton, der Anfang eines Lachens war, stieg aus seiner Brust empor und brach ihm aus dem lippenlosen Mund.
Dann verging das Hochgefühl, und das deutlich schneller, als es gekommen war. Schrecken trat an seine Stelle, dann Wut, die sich mit Angst paarte. Und noch im selben Augenblick fand der Magadone sich am Boden wieder, den Hals umschlungen von den muskulösen Beinen des Gladiatorsklavenschülers.
Seine Nackenwirbel knackten vernehmlich und so hart und durchdrin-gend wie dürre Zweige in einer stillen Nacht. Rettkal brauchte den Druck seiner Schenkel nur um eine Spur zu verstärken ...
In derselben Bewegung, in der sein regloser Körper explodiert war und er Lok-Aurazin überrumpelte und zu Boden riss, hatte Rettkal ihm auch den Strahler aus der Hand geschlagen und außer Reichweite gefegt. Den Ab-strahlpol seiner Strahlwaffe presste ihm der Ekhonide jetzt gegen die Schläfe.
Leise und doch laut, weil direkt an seinem Ohr, hörte der Magadone Rettkals heisere Stimme, eingewoben in den sauren Gestank von Erbrochenem:
»Nenn mir einen Grund, weshalb ich nicht einfach abdrücken sollte ...«
*
Die Tbdesstrahlung hatte Rettkal überrascht. Er
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