PR Action 23 Jagdziel Rhodan
Lok-Aura-zin sich ein klein wenig entspannte.
»Selbst wenn es dir gelingen sollte, den Gleiter wieder mobil zu machen -du wirst ihn nirgendwohin fliegen.«
Rettkal schnaubte verächtlich. »Ich mag kein Meisterpilot sein, aber um nach Hause zu kommen, reichen meine Fähigkeiten und Kenntnisse allemal.«
Lok-Aurazin lachte hässlich. »Davon spreche ich gar nicht.«
»Sondern?«
»Mein Schiff«, erklärte der Magadone in ebenso feierlichem wie triumphierendem Ton, »gehorcht nur mir.«
»Es ist nicht dein Schiff«, antwortete Rettkal trotzig. »Es gehört jemandem namens Lakonta. Seine Insignien sind überall.«
»Gehörte, mein Freund. Präteritum. Du weißt, was das heißt, oder? Jetzt gehört der Gleiter mir. Und ich habe dafür gesorgt, dass dies so bleibt.«
Rettkal schluckte. »Was soll das heißen?«
»Du brauchst Kodes, um ihn zu fliegen.«
»Die finde ich schon!« Rettkal verstärkte den Druck der Waffe gegen den Schädel des Magadonen. Die Bewegung strengte ihn über Gebühr an. Die Strahlung der lebenden Monde, die jenseits der Schiffswandung aufgegangen waren, fraß wie gieriges Getier an seinen Kräften.
»Wohl kaum. Denn sie sind weder irgendwo gespeichert noch niedergeschrieben.« Lok-Aurazin wagte es, sich zu bewegen und mit einem Finger gegen seine andere Schläfe zu tippen »Nur hier drin.«
Er blufft!
Immerhin gelang es Rettkal, den Gedanken für sich zu behalten. Wenigstens so weit hatte er sich unter Kontrolle. Noch hatte Lok-Aurazin seine Selbstsicher heit nicht völlig untergraben.
Mit nichts als seinem Gerede ... diese schleimige Schlange!
»Du glaubst mir nicht«, konstatierte Lok-Aurazin.
Rettkal schwieg.
»Erschieß mich und finde es heraus«, stichelte der Magadone.
Dazu hatte Rettkal nicht übel Lust.
Gut, er war bereit, sein Leben zu opfern.
Aber Liarr...
Er würde sie nie Wiedersehen. Es wollte ihm nicht einmal jetzt gelingen, ihr Gesicht aus seinem Gedächtnis abzurufen.
Sterben, ohne noch einmal ihre Schönheit zu schauen?
Der Geschmack beißender Galle mischte sich in den des Erbrochenen, der ihm noch auf der Zunge lag, nachdem er sich vorhin den Finger in den Hals gesteckt hatte, um sein Täuschungsmanöver überzeugend zu gestalten.
Eine Hand schien ihn zu würgen, und in ihm wurde es kalt. Dazu konnte er förmlich spüren, wie ihm die Todesstrahlung der Opulu Anzeichen der Erschöpfung ins Gesicht zeichnete.
Und wenn es doch eine Chance gibt, diese verfahrene Situation anders enden zu lassen ah mit unser beider Tod...?
Lok-Aurazin reagierte mit dem Geschick eines Gedankenlesers, erwischte Rettkal im passenden Moment.
»Wir können beide sterben«, sagte er, »oder beide leben.« Eine klug bemessene Pause, dann die wohl gewählten
Worte: »Die Entscheidung ist die deine
- alles liegt in deiner Hand.«
Natürlich traute Rettkal dem Magadonen nicht. Natürlich war ihm klar, dass dieser etwas im Schilde führte, mindestens einen weiteren schmutzigen Trick auf Lager hatte, ihn übertölpeln, ihn übervorteilen wollte ...
Und so geschah es zu Rettkals großer Verwunderung, als er sich selbst fragen hörte, nun doch endlich Liarrs Gesicht vor Augen: »Was schlägst du vor?«
*
Er hatte schon klügere Entscheidungen in seinem Leben getroffen, dessen war er sich sicher. Aber gewiss auch die eine oder andere schlechtere.
Gut an der jetzigen war: Er war noch am Leben.
Über das Schlechte musste Rettkal nicht groß nachdenken - es zappelte genau vor seinen Augen, halb in der offenen Gehäuse Verkleidung des beschädigten Maschinenblocks verschwunden.
Lok-Aurazin mimte den loyalen Verbündeten auf Zeit. Aber mehr als eben dieses Spielen von überzeugter Interessengemeinschaft nahm Rettkal ihm keine Sekunde lang ab.
Ich hatte die Wahl, rief er sich in Erinnerung. Ich hätte seinen Tod wählen können - und mein langsames Siechtum.
Aber nun hatte er sich für diese Möglichkeit entschieden. Zum einen lag dies an Lok-Aurazins Psychotricks, zum anderen daran, dass er wenigstens seine Minimalchance nutzen wollte, Liarr noch einmal lebendig in die Arme zu schließen. Und deshalb war es sinnlos, damit zu hadern.
Wichtiger war, Lok-Aurazin auf die tückischen Finger zu schauen. Denn dass dieser nicht jedes Quäntchen seiner perfiden Schläue darauf verwende-
te, nach einem Ausweg aus der für ihn misslichen Lage zu suchen, hätte nicht einmal der blutigste Anfänger geglaubt.
»Wie kommst du voran?«, fragte Rett-kal mit rauer Stimme.
Irgendwie hatte
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