PR Action 29 Das Wanderer Backup
Mer-la-Merqa war, in verständliches Inter-kosmo umwandelte. Die seltsame Art der Formulierung hatte also nichts mit Sprachschwierigkeiten zu tun, sondern wohl eher mit der Nervosität des Wesens, die sich auch in einem hektischen Aneinanderreiben seiner zwei libellenartigen Flügelpaare äußerte.
Perry Rhodan wandte seinen Blick wieder dem Merla-Merqa zu. Mit großen, mehr als die Hälfte seiner gesamten Gesichtsfläche ausmachenden Augenbällen sah der Insektoide zum Großadministrator auf. Sein Blick wirkte verschreckt, doch das beruhte lediglich darauf, dass Pupille und Iris sich im Weiß seiner Augen beinahe verloren. Der kleine ovale Mund darunter verstärkte den Eindruck noch. Zusätzlich zitterten die feinen langen Tasthaare, die statt einer Nase aus der Mitte seines Gesichtes zu den Seiten hin entsprangen, als fürchteten sie den Besuch einer Schere.
Seine vier Arme, die sich in nichts von den Beinen unterschieden, saßen an einem mit ledriger Haut überzogenen weichen Körper, der lediglich am Rücken von einem Chitinpanzer überzogen war. Den Unterkörper hielt Mnerosarch nach vorne gerichtet, wie eine stichbereite Wespe, und tatsächlich setzte dort, wo man bei dem irdischen Insekt den Stachel erwarten würde, ein langer dünner Schlauchschwanz an, der im Moment aufgeringelt auf seinem Bauch lag.
Der Merla-Merqa machte mit einem seiner Arme eine Geste quer über die lederartige Brust, die Perry Rhodan als Gruß auffasste. Er nickte dem Wesen zu.
»Unter anderen Umständen wäre ich ebenfalls erfreut, Sie kennenzulernen, Ulivawe Mnerosarch.«
Ein Sirren erklang, das der Translator als ein kurzes nervöses Kichern wiedergab, ehe der Chefingenieur den Kopf zu Saquola drehte und fragte: »Heißt das, wir können mit den Tests beginnen?«
»Ja, das heißt es.«
»Gut ist das, gut, gut ....«
Der Merla-Merqa wandte sich wieder zu Perry Rhodan um und trat noch dichter an ihn heran.
»Sie erlauben?« Der Schwanz auf seinem Bauch entringelte sich, und die
Spitze schoss auf einmal vor, auf Rhodans Hand zu. Noch ehe er wegzucken konnte, spürte er einen leichten Stich, und der Schlauch kehrte wieder auf den Bauch des Chefingenieurs zurück.
»Waszum ...«Der Großadministrator hob die Hand, doch keine Spur eines Einstiches war zu sehen. Lediglich der Nachhall des kurzen Schmerzes sagte ihm, dass etwas geschehen war.
»Sehr gut, sehr gut, sehr, sehr gut ist das ...« Ulivawe Mnerosarch wiegte sich auf seinen Beinen, und ein hohes Summen ging von seinem Körper aus, das der Translator nicht übersetzte.
»Sie müssen wissen, dass die Merla-Merqa die Fertigkeit besitzen, mit ihrem Stachelschwanz Gewebeproben zu entnehmen und deren Zusammensetzung in ihren Körpern zu analysieren«, erläuterte Saquola. »Das macht sie unter anderem zu sehr wertvollen Wissenschaftlern, weil sie einem einiges an teurer Ausrüstung ersparen.«
Ein leises Murmeln drang aus dem Translator. »Nemenen-Index 48, Sauerstoffbinder 14,8 Prozent, Zellklasse 1 4,5 Millionen pro Einheit, Zellklasse 2 333,8 tausend pro Einheit, Zellklasse 3 7,19 tausend pro Einheit mit Unterteilung 3a 52,2 Prozent, 3b 2,1 Prozent, 3c 34,7 Prozent...«
Blutwerte, stellte Perry Rhodan gedanklich fest. Er ist tatsächlich ein wandelndes Analyselabor
»Und wozu benötigen Sie diese Daten?«, fragte er und rieb sich die Hand.
»Wir wollen daraus Erkenntnisse über den Einfluss des Zellaktiva tors auf Ihren Körper gewinnen. Mnerosarch wird nach der biochemischen Analyse eingehendere Untersuchungen physikalischer Art damit vornehmen, um die fünf dimensionale Zellstrahlung zu analysieren und mit anderen Ergebnissen aus unseren Testreihen zu vergleichen.«
Perry Rhodans Gehirn schaltete mit gewohnter Schnelligkeit, und das Ergebnis seiner Überlegungen ließ ihn ein wenig entspannen. »Sie können das Physiotron nicht aktivieren.«
»Bisher nicht«, bestätigte der Botschafter, ohne dass ihn dieses Eingeständnis im Mindesten zu stören schien. »Aber seit ich diese Station gefunden habe, habe ich noch jedes Element darin, mit dem ich mich beschäftigt habe, früher oder später meinem Willen unterworfen. Nicht zuletzt durch die Mithilfe meiner äußerst fähigen Mitarbeiter.«
Er nickte in Richtung Mnerosarchs, der sich in diesem Moment schüttelte und den leisen Datenstrom beendete.
»Bereit für den zweiten Teil der Testreihe«, verkündete der Merla-Merqa.
»Ah, sehr gut.« Saquola sah wieder zu Perry Rhodan, streckte die Hand aus und lächelte
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