PR Action 36 Sonnendämmerung
sondern als Repräsentanten des Vereinten Imperiums und unsere Verbündeten und Freunde. In einer Krise wie dieser ist uns mit Menschsein nicht geholfen, gleichwohl es gewiss eine reizvolle Vorstellung ist, auf diese Weise Verantwortung abzugeben. Unser System steht vor einer schweren Regierungskrise, die gesamte Ordnung ist in Gefahr.«
Rhodan warf bei diesen Worten einen raschen Blick zu Homunk, während die anderen mehr oder weniger erstaunt den Minister anstarrten. Viele und zudem tapfere Worte für diesen Mann, der bisher stets zurückhaltend gewirkt hatte.
Homunks Miene war unergründlich, aber Rhodan spürte, dass er Informationen zurückhielt.
»Verantwortung und Menschlichkeit schließen einander keineswegs aus, Minister«, sagte er glatt, während er erneut den Kopf zu Jagrun drehte. »Unserer Erfahrung nach profitieren sie sogar beide voneinander.«
In diesem Augenblick betrat Kommandant Derljen den Besprechungsraum. Sein finsterer Gesichtsausdruck ließ nichts Gutes ahnen.
»Wir haben sechs Gardisten verloren«, meldete er ohne Vorrede. »Das restliche Einsatzteam konnte entkommen. Es gibt hier und da ein paar Blessuren, aber nichts, was ein guter Mediker und ein bisschen Ruhe nicht hinbekämen.«
»Und das dunkle Korps?«
»Wir konnten sechs Mutanten und zwölf der ausgebrochenen Verbrecher retten, die sich uns ergeben haben. Allerdings entzogen sich zwei der sechs Mutanten durch Teleportation der endgültigen Festnahme. Uns fehlen aber noch immer genaue Zahlen, was die Gesamtstärke und die sich im Backup befindlichen Diener Saquolas angeht.«
Der Ferrone blickte starr geradeaus. »Sechs Gardisten.«
»Danke, Kommandant!« Rhodan überging die Spitze, die Derljen gegen ihn gerichtet hatte, obwohl die Worte des Mannes ihm schmerzhaft präsent waren.
Jeder tote Gardist dieser Aktion geht auf Ihr Konto, Terraner.
Er durfte nicht zulassen, dass es ihn ablenkte. Sein Blick musste weiter in die Zukunft gerichtet bleiben. Er hatte keineswegs gedankenlos oder leichtfertig gehandelt und auch sein eigenes Leben riskiert. Durfte er weniger von den ferro-nischen Soldaten erwarten?
»Ist es möglich, die beiden Geflohenen telepathisch anzupeilen?«
Betty Toufry zuckte die Achseln. »Theoretisch ... Es hängt von der Ausrichtung und dem Ausmaß der telepathischen Fähigkeiten ab. Und von der Geduld.« Sie lächelte schief. »Extensive Telepathie und Kontaktortung waren allerdings nie meine Spezialgebiete.«
Tatjana Michalowna verstand. »Ich werde es tun. Mir sind von meinen Studien auf Iprasa her einige ... Verfahren geläufig, die ich so modifizieren kann, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Allerdings werde ich nicht umhinkommen, die Hilfe eines Teleporters in Anspruch zu nehmen, damit wir die Betreffenden auch umgehend festsetzen können.«
»Und wie stellen wir sicher, dass sich die Teleporter uns nicht erneut entziehen?«, erkundigte sich Tako Kakuta.
»Ich bin imstande, ihnen telepathisch einen Schlag zu versetzen, der ihre Psi-Kraft für kurze Zeit lähmt.«
»Danach sollten wir auf die Hilfe der Ferronen zurückgreifen und ihr Spezialgefängnis in Anspruch nehmen«, empfahl Kakuta.
Die beiden Goratschin-Köpfe brummten unwillig.
»Was denn?«
Iwan verzog abfällig die Mundwinkel. »Ich sage, wir setzen sie auf einem Asteroiden aus.«
»Unter einer Biosphärenkuppel«, ergänzte Iwanowitsch, obwohl sein Bruder vehement den Kopf schüttelte.
»Es sind Verräter«, sagte Iwan fest.
Tatjana Michalowna erhob sich. »Für so etwas werde ich meine Fähigkeiten nicht hergeben. Das kommt zu nah an Mord heran. Niemand kann mir so etwas befehlen.«
Rhodan war tief betroffen. »Trauen Sie mir so etwas wirklich zu? Nein, Iwan Iwanowitsch und Tako. Wir werden uns dieses Problems selbst annehmen. Lassen Sie sich Paralysatoren, Ultraschallwaffen und Injektionspistolen mit Betäubungsmitteln aushändigen und setzen Sie damit alle Mutanten des dunklen Korps matt.
Sie werden sofort an Bord eines Leichten Kreuzers gebracht und in der Betäubung gehalten, bis sie im Solsystem ein-treffen. Dort wird man sich auf Mimas um sie kümmern. Je nachdem, zu welchen Schlussfolgerungen die Mediker kommen, können wir danach entscheiden, wie weiterhin zu verfahren ist. Aber den Unsinn mit Isolation und Inkaufnehmen von Tbdesf ällen vergessen wir schnell wieder. Ich will es Ihrer überreizten Stimmung zugutehalten, dass Sie auf derlei überhaupt verfallen konnten. - Zufrieden, Tatjana?«
»Ja, Sir! Danke,
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