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PR Action 36 Sonnendämmerung

PR Action 36 Sonnendämmerung

Titel: PR Action 36 Sonnendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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empfand Perry Rhodan jeden Tag. Einen Zellaktivator zu tragen, der ihn auf Ewigkeiten hinaus jung, gesund und vital erhalten würde, war keineswegs gleichbedeutend mit Unsterblichkeit. Er konnte getötet werden, durch einen Unfall oder finstere Absichten, er konnte sogar manipuliert werden, wie Saquola unlängst bewiesen hatte.
    Und er konnte sich irren, sich erheben über andere, denen nicht die gleiche Gnade - und Bürde - auferlegt worden war wie ihm.
    Die Worte der Toten verhinderten hoffentlich, dass er je aufhörte, ein Mensch zu sein. Trotzdem traf ihn jeder Verlust schwer, jeder Tote entzog dem Universum ein Stück Einzigartigkeit.
    Rhodan musste darauf verzichten, Borrams Leichnam zu suchen und zu bergen. Es blieb ihm einfach keine Zeit, wenn er die vielen anderen Leben retten wollte, die sich in der Todesfalle des WandererBackups befanden. Seine Leute waren inzwischen vollzählig eingetroffen; Derl-jen, der Kommandant der Roten Garde, die Rhodan und seine Mitstreiter verstärkte, hatte erkannt, dass der Terraner abgelenkt wurde, und hatte die Leitung ihrer kleinen Armee übernommen.
    Einmal mehr war Rhodan dem Kommandanten dankbar, und wiederum beeindruckten ihn Derljens soldatische Qualitäten - auch wenn seine menschlichen darunter verkümmert zu sein schienen ...
    Irgendwo explodierte etwas mit derart ungeheurer Gewalt, dass Rhodan Mühe hatte, auf den Beinen zu bleiben.
    Und dann war es vorbei.
    Zumindest ein Teil der Hölle, in die sie geraten waren, schloss sich wieder.
    Der rasende Landschaftswechsel um sie herum kam zum Stillstand. Rhodan sah sich nun am Grund einer felsigen Mulde, deren Durchmesser mindestens einen halben Kilometer betrug. Der Boden war uneben und zerklüftet - und in der Mitte klaffte ein gut fünfzehn Meter breites Loch.
    Da auch die anderen, aller Gefechtshektik zum Trotz, darauf achteten, nicht zu nahe an dieses Loch zu geraten, ging Rhodan davon aus, dass sie nun alle dasselbe sahen; zuvor hatte er die Vermutung angestellt, jeder Einzelne von ihnen könnte jeweils etwas anderes sehen, also ein ganz eigenes Trugbild.
    Die Detonation, die er - und nicht nur er - gehört und vor allem gespürt hatte, musste den Teil des Backups, der für diese kaleidoskopischen Landschaftswirbel verantwortlich gewesen war, zerstört haben.
    Rhodan stand zufällig so nahe am Rand des großen Loches und zugleich so weit darüber, dass er bis auf den Grund hinabsehen konnte.
    Kantige Felsbrocken, die zuvor die Decke der unterirdischen Kaverne gebildet hatten, türmten sich dort nun wie zu einem provisorischen, großen Grabhü-gel.
    Ein Vergleich, der keineswegs zu weit heigeholt war. Im Gegenteil traf er voll zu.
    Denn Perry Rhodan sah zwischen den Trümmern eine blutige, starre Hand. Und das, wonach er seit Borrams Verschwinden Ausschau gehalten hatte - den roten Haar schöpf eines Ferronen ...
    ... und den eines zweiten.
    Erst der Tod hatte die Feindschaft der Zwillingsmutanten Borram und Naalone beendet.
    Und nur einen ferronischen Mutanten übrig gelassen - den es jetzt endlich zu finden galt!
     
    *
     
    »Komm, Perry Rhodan«, sagte Ho-munk, der wie hingezaubert neben Rhodan auftauchte. »Diese Explosion ... die Energieentfaltung ... etwas stimmt nicht. Sie war nicht vorgesehen.«
    Betty Tbufry nickte. »Ich kann Saquolas Gedanken nicht mehr spüren. Sie, Tatjana?«
    Bedächtig strich sich die Angesprochene eine Strähne dunklen Haares aus der Stirn und schüttelte langsam den Kopf, als könne sie es nicht glauben.
    Sie stand in einer blass schimmernden Prallfeld-Kugel, die von ihrem Begleiter projiziert wurde, dem ungewöhnlich schweigsamen Roboter Charles, auf dessen Schulter Gwerk hockte. Gesteinsstaub rieselte an der schützenden Energiehaube herunter und umgab die drei wie eine dunstige Aureole.
    »Heißt das, der Schuft hat sich selbst gerichtet?«, fragte Gwerk. Die hohe Stimme des Swoon klang schrill und zirpend, schaffte es aber problemlos, die Geräusche der Umgebung zu durchdringen. Er hielt sich beinahe ängstlich an Charles fest.
    Der Roboter, ursprünglich ein einfaches C-4-Modell mit Plasmazusatz, hatte früh ein eigenes Bewusstsein entwickelt und deswegen als »missraten« gegolten. In der Rechtsprechung des Vereinten Imperiums galten Roboter als Sachen, nicht als Individuen, und so wählte er einen Weg in die Schatten der Halbwelt.
    Erst die Begegnung mit Tatjana Michalowna und ihrem swoonschen Begleiter Gwerk Snoop hatte sein Geheimnis ans Licht gebracht und ihn zu einem

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