PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe
körpereigenen Vitalenergiespeicher aufzuladen, würden sie den endgültigen Triumph nicht mehr miterleben.
Umso mehr lag Takegath daran, dass in Hathorjan alles nach Plan verlief. Auch er spürte den Entzug. Und er wusste, wie es um seine Mannschaft stand.
Aber er würde sie alle überleben, sie alle. Er allein besaß das psionisch aufgeladene De'Ro'Collo, das den körperlichen Verfall verzögerte.
Seine Füße hatten den Weg in die Zentrale von selbst gefunden. Er kannte sich in der KHOME TAZ blind aus. Wen wunderte das, nach all diesen Jahrtausenden?
Unsterblichkeit... nie hätte er auch nur von ihr zu träumen gewagt, als er mit einer primitiven chemischen Rakete als erster seines Volkes zum Nachbarplaneten vorgestoßen war. Er hatte das Tor zu den Sternen gefunden - und später das zum ewigen Leben. Doch der Preis ... einen kurzen Augenblick lang dachte er an Inahin, dann gelang es ihm, den Gedanken an den Bruder wieder zu verdrängen.
Wie lange war das jetzt her?
Er betrat die Zentrale und sah sich um. Aph Kismati schwebte hinter seiner Station. Er hatte den Befehl also befolgt.
Diwva und Bahpi bemannten die Ortungsstation. Eigentlich hätte nur eine von ihnen Dienst tun müssen, aber die beiden waren unzertrennlich. Überall, sogar im breiten Bett seiner Kabine, was ihm immer wieder doppelte Freude und Erleichterung verschaffte.
Seine organische Gesichtshälfte entspannte sich unwillkürlich, als er sie sah. Man konnte sie praktisch nicht auseinander halten. Takegath hätte fast sogar gelächelt, als er daran dachte, welche Gerüchte über sie in der KHOME TAZ schwirrten. Waren sie nun Zwillinge, die man praktisch nicht unterscheiden konnte, oder doch Klone, die er lediglich zur Steigerung seines rein persönlichen Vergnügens in doppelter Ausfertigung geschaffen hatte?
Diwva war die Chef-Orterin, Bahpi deren Stellvertreterin.
Auch er konnte sie kaum voneinander unterscheiden, zumindest nicht, wenn er sich nur an Äußerlichkeiten orientierte. Etwas anderes war es, wenn sie ihm und sich Befriedigung verschafften. Bei diesen Spielen zeigten sie völlig unterschiedlich ausgeprägte Vorlieben und Neigungen, was seinen Genuss noch vergrößerte. Er musste auf nichts verzichten, wenn er mit ihnen zusammen war.
Beide verstanden ihr Handwerk gleichermaßen gut. So spielte es eigentlich keine Rolle, wer von ihnen die Ortungsstation bemannte, und er wusste, dass die eine sich der Mannschaft gegenüber gelegentlich als die andere ausgab, und umgekehrt. Aber diese kleine Schelmerei gönnte er ihnen.
Als sie ihn erblickten, fuhren sie zu ihm herum. Ihre Bewegungen waren unglaublich geschmeidig und so ästhetisch, dass sie ihn schon wieder erregten.
Auch das war so ein Gerücht, das immer wieder aufkam.
Beide waren knapp einen Meter und neunzig groß, schlank, und sahen in seinen Augen sehr gut aus. Kein Wunder, schließlich waren sie ja auch eigens dazu aufgerüstet worden, ihm zu gefallen. Dass sie Produkte kosmetischer Chirurgie waren, war für jeden ersichtlich. Doch äußerlich waren an ihnen keinerlei kybernetische Zusätze zu erkennen.
Ein anderes Gerücht bezog sich auf ihre Schnelligkeit und artistische Körperbeherrschung. Die Mannschaftsmitglieder fragten sich, ob die beiden sich mit ReaktionsbeschleunigerSystemen und diversen anderen Zusatzmodulen aufgerüstet hatten.
Takegath lächelte verächtlich. Derlei offensichtliche Mutmaßungen ignorierte er. Hellhörig wurde er hingegen, wenn Besatzungsmitglieder über etwas munkelten, das sie eigentlich nicht einmal erahnen konnten.
Über Modifikationen in Diwvas und Bahpis Genitalbereich zum Beispiel, oder, dass der Kommandant bei ihnen jederzeit per Funkverbindung ein beliebiges Charakterbild aus einer Fülle von gespeicherten Persönlichkeits-Matrizen abrufen konnte.
Er vermutete, dass AMBULANZ dahintersteckte, wenn solche Gerüchte aufkamen, die der Wahrheit entsprachen oder ihr doch sehr nahe kamen, aber er konnte es nicht beweisen. Er konnte sich jedoch durchaus vorstellen, dass die Krankenstation gegen ihn agierte, ja sogar intrigierte, allein schon, um ihm heimzuzahlen, dass er sich nicht mehr von ihr optimieren ließ.
Takegath ging zu seiner Station, hob die Sicherheitssperren auf und aktivierte alle Funktionen. »Meldungen?«, fragte er in die Zentrale.
»Keine, Kommandant«, erwiderten Diwva und Bahpi wie aus einem Mund. »Alle relevanten Systeme der KHOME TAZ sind aktiv. Wir haben keine verdächtigen Anzeichen gleich welcher Art
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