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PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe

PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe

Titel: PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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könnten die Kastun-Schiffe jeden Augenblick über Cyrdan auftauchen ... «
    »Meine Leute wissen, was sie zu tun haben«, sagte er, doch sein Blick verschleierte sich. »Außerdem gibt es hier Transmitter. Ich kann in einer halben Minute an Bord sein.«
    Raye wurde klar, dass er nicht die Wahrheit sagte. Zumindest nicht die ganze. Natürlich konnte er in ein paar Sekunden an Bord seines Schiffes sein. Aber das würde auch nichts ändern. Ob mit oder ohne ihn ... die Flotte von fünfzig Raumern hatte gegen einen Angriff der Schädlinge keine Chance. Ihre einzige Hoffnung war, dass die Invasoren Cyrdan nicht angriffen.
    »Gern«, sagte sie. »Wenn ich mir keine Gewissensbisse machen muss, dich von deiner Pflicht abzuhalten, trinke ich gern noch einen Ripperger mit dir.«
    Admiral Kethmero lächelte. Er versuchte es zumindest.
    Raye fragte sich, ob es ihm überhaupt noch einmal gelingen würde, ein echtes Lächeln zu zeigen.
    Und sie fragte sich, wo die JOURNEE gerade war.
    Nein ... eigentlich fragte sie sich, wo Zim gerade war.
    »Die JOURNEE ist soeben in den Überlichtflug eingetreten«, sagte Kethmero, als hätte er ihre Gedanken gelesen. »Hier hält uns also nichts mehr. Mein Gleiter steht da vorn. Und ich kenne ein ausgezeichnetes Restaurant in Athreel ...«
    »Gern«, sagte Raye. Sie liebte die schwimmende Stadt. »Ich freue mich. Was für ein Restaurant schlägst ...«
    Sie konnte den Satz nicht vollenden, denn in diesem Augenblick ging hoch oben am Himmel über dem Elvulryl Raumhafen eine neue Sonne auf.
     
     
    Es war noch heller Tag, und die Explosion am Zenit machte ihn noch heller, schier unerträglich hell, verbreitete zuerst Licht, dann strahlenden Schimmer, dann Wärme, dann eine Hitze, die ihre Haare versengte.
    Bevor sie noch irgend etwas sagen oder reagieren konnte, wirbelte Admiral Kethmero herum und rannte los, lief, was seine Muskeln und Lungen hergaben, zu dem nächsten Terminal mit einem Transmitter.
    Er muss an Bord seines Flaggschiffs, dachte Raye, er muss die Verteidigung unseres Heimatplaneten organisieren, er hat keine Wahl, er muss sich mit seinen fünfzig armseligen Schiffen der sechsunddreinigsten Außenrandflotte der entscheidenden Schlacht stellen, und wenn einer uns retten kann, dann er ...
    Aber ein anderer Teil von ihr dachte etwas anderes. So viel bedeute ich ihm also. Er lässt mich einfach zurück. Er lässt mich einfach hier stehen wie ein Stück Vieh.
    Zim hatte ihr wenigstens versprochen, zu ihr zurückzukehren. Einerseits glaubte sie nicht daran. Ja, der Emotionaut hatte sich in sie verliebt, das war ihr klar, vielleicht sogar heillos, Hals über Kopf, in sie verschossen, aber das war nur eine harmlose Schwärmerei, er war Terraner, er kam aus einer anderen Galaxis ...
    Und was, wenn er es doch ernst meint?
    Das spielte keine Rolle mehr. Raye wusste, die Flotte von Cyrdan hatte keine Chance. Kethmero konnte vielleicht noch ein paar Minuten herausholen, aber dann würde Cyrdan im Intervallfeuer der Invasoren untergehen, und mit dem Planeten all seine Bewohner ...
    Aber wenn sie überlebte. Und dann ... wenn doch?
    Dann hatte sie ernsthafte Schwierigkeiten.
    Aber auch in der Milchstraße wurden gute Mediker gebraucht.
    Ein Komet, ein Meteorit, eine Sternschnuppe, was auch immer, sauste mit einem hohen Pfeifen heran und schlug in das Terminal ein, in dem Kethmero gerade verschwunden war. Das Gebäude explodierte. Mit einem Mal regnete es nicht nur Feuer und Trümmerstücke vom Himmel, nein, der Boden von Cyrdan spuckte Lava empor, glutflüssige reine Hitze, die Kilometer entfernt an die Oberfläche schnellte und trotzdem ihre Haare versengte.
    Raye sah sich um und rannte los. Normalerweise wurden Tausende von Raumschiffen hier beoder entladen, gewartet, repariert oder auch nur lackiert, aber seit den Angriffen der Invasoren war die Raumfahrt geradezu zum Erliegen gekommen. Elvulryl konnte sich zurzeit ganzer zehn Schiffe rühmen, die hier auf ihren Start warteten.
    Acht Frachter und zwei Passagier-Luxusliner.
    Sie lief weiter, zu dem nächsten Schiff, einem 600 Meter durchmessenden Handelsraumer, einem alten Seelenverkäufer, der schon viel bessere Tage gesehen hatte. Und plötzlich bemerkte sie, dass sie nicht die Einzige war. Sie wusste nicht, wie viele Tefroder hier auf dem Raumhafen arbeiteten, aber es waren Zehn-, wenn nicht sogar Hunderttausende, die aus den Gebäuden stürmten und zu den zehn Raumschiffen liefen, die ihre Triebwerke hochfuhren, aber noch nicht

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