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PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe

PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe

Titel: PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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starteten, als wüssten ihre Besatzungen, dass sie die letzte Hoffnung dieser Verzweifelten waren.
    Oder schon tot und verloren. Ob sie nun hier auf Cyrdan untergingen oder in der Umlaufbahn von den Kastun-Schiffen abgeschossen wurden.
    Raye wusste mit dem Gedanken, der ihr plötzlich kam, nichts anzufangen, und sie beachtete ihn auch nicht weiter. Aber falls sie diesen Angriff wider Erwarten überleben sollte, würde sie darüber nachdenken müssen.
    Zim, es tut mir Leid, so Leid für dich.
    Sie rannte, obwohl die Luft in ihren Lungen brannte. Sie rannte, obwohl ihre Muskeln schmerzten und sie sich am liebsten fallen gelassen hätte, liegen geblieben wäre, tödliche Giftgase eingeatmet hätte, die ihr ein kurzes, schmerzloses Ende bereiteten. Sie rannte und rannte, und Trümmerstücke schössen pfeifend und jaulend hinab und verfehlten sie nur um Meter, und die Luft war keine Luft mehr, sondern brennende Hitze, und eine dritte Sonne ging am Himmel auf, ein weiteres der fünfzig Schiffe, die Cyrdan verteidigen wollten, und sie fragte sich, wie viele schon weit draußen im All vernichtet worden waren, deren Trümmer sich nun durch den leeren Raum ausbreiteten und langsam erkalteten, während hier auf ihrer Heimatwelt ein brennendes Inferno seinen Siegeszug hielt.
    Ein brennendes Inferno. Brennende Schiffe.
    Es war genau wie auf Rakusa.
    Nein, dachte sie, nein. Nicht zweimal. Ich habe es einmal überlebt, ich habe es einmal überstanden, aber bitte kein zweites Mal.
    Das ist nicht fair. Das ist, als würde ich den Mann, das Glück meines Lebens finden, und nach wenigen Jahren stirbt er, und ich brauche Jahre, um ein zweites Glück, einen zweiten Mann zu finden, und nach wenigen Jahren stirbt er auch, und woher soll ich die Kraft nehmen, es ein drittes Mal zu versuchen? Ich bin einundzwanzig Jahre alt, und Zim fliegt in die Milchstraße zurück, und sein Versprechen war eine harmlose Schwärmerei, und ich werde ihn nie wieder sehen ...
    »Das ist nicht fair«, flüsterte sie. »Das ist nicht fair.«
    Es war nicht fair, aber sie konnte nichts daran ändern. Es war nicht fair, dass das kosmische Trümmerstück sie traf, der Splitter einer Toilettenschüssel in irgendeiner Kabine eines Raumschiffs, in dem gerade 2000 Tefroder gestorben waren.
    Es war wirklich nicht fair, und sie konnte wirklich nichts daran ändern.
    Sie flog meterweit durch die Luft, und sie hatte den Eindruck, dass jemand sie auffing, aber das war reines Wunschdenken, und solch ein Glück hatte man nicht, und sie war nicht einmal traurig, dass es vorbei war. Ganz im Gegenteil, sie wünschte sich, dass es endlich erledigt war. Sie hatte den Mann ihres Lebens noch nicht gefunden, und sie würde keine Trauer empfinden, wenn sie ihn verlor.
    Niemand würde sie verstehen, und sie verstand sich selbst nicht, aber der Verlust war schlimmer als alles andere. Lieber sterbe ich, dachte sie, als dass ich erlebe, wie jemand stirbt, den ich liebe.
    Sie spürte, wie starke Arme sie packten, und sie fragte sich, ob sie sie in den Himmel oder in die Hölle trugen.
    Aber das war ihr eigentlich gleichgültig. Es gab weder das eine noch das andere. Es gab nur eine endlose Leere, ein unendliches Nichts.
    Zim, dachte sie, Zim, und tatsächlich bedauerte sie nur wegen Zim November, dass diese Leere, dieses Nichts, sie umfing und willkommen hieß.
    Eher unfreiwillig ging sie darin auf.

KAPITEL 10
     
    Ein Tropfen in
    einem reißenden Fluss
     
    JOURNEE, Bordzeit 20. März 1312 NCZ
     
    Die Stimmung im Konferenzraum der JOURNEE war gedrückt. Rhodan hatte sich schon oft ratlos gefühlt. Er hatte oft Situationen erlebt, bei denen es keinen Ausweg zu geben schien. Aber dann hatte er doch noch Rat gewusst, jedes Mal, er oder einer seiner Freunde oder Berater, die diese Situationen gemeinsam mit ihm analysiert, ergründet und durchdacht hatten. Im Lauf von drei Jahrtausenden hatte er bislang immer einen Weg gefunden.
    Diesmal war es offensichtlich anders.
    Auch der zweite Versuch, die Barriere zu durchbrechen, war gescheitert.
    »Die wissenschaftliche Abteilung der JOURNEE ist bestens besetzt«, fasste Tess Qumisha als wissenschaftliche Leiterin dieser Mission die Bemühungen der letzten Stunden zusammen, »doch wir sind weiterhin ratlos. So schwer es mir fällt, ich muss es eingestehen ... Es ist uns nicht möglich, die Natur der Barriere zu enträtseln. Und solange wir ihre Natur nicht kennen, brauchen wir gar keinen neuen Versuch zu starten, sie zu überwinden.«
    »Cita?«,

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