Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

Titel: PR Andromeda 02 - Die Methanatmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
abschütteln. Es kam unaufhaltsam näher.
    Das gegnerische Flaggschiff? Rhodans Feuerbefehl kam um Sekundenbruchteile zu spät – ein Volltreffer aus der Impulskanone ließ die Schirme der JOURNEE zusammenbrechen. Die Schiffshülle begann wie eine angeschlagene Glocke zu schwingen. Ein grelles Aufheulen durchschlug die Isolierungen …
    … und im nächsten Moment war Totenstille, auf den Schirmen das gewohnte Bild des Hyperraums.
    In einem Notmanöver, noch vor dem Erreichen der nötigen Eintauchgeschwindigkeit, hatte Zim November den Metagrav- Vortex aktiviert und das Schiff in den Überlichtflug gezwungen.
    Der Emotionaut hatte schwere Triebwerksschäden in Kauf genommen, wenn nicht gar das Ausbrennen einiger Speicherbänke. Nichts davon trat ein. Aber es hätte ohnehin keine Alternative gegeben. Im nächsten Feuerschlag des Kastuns wäre die schutzlose JOURNEE vernichtet worden.
     
     
    Ungefähr zur gleichen Zeit, knapp drei Stunden nach dem ersten Schusswechsel, war das Schicksal der maahkschen Flottenbasis besiegelt. Nur noch wenige Tausend Schlachtschiffe leisteten den Invasoren Widerstand, die ersten Kastuns schickten sich an, auf den Plattformen von Hideaway-Station niederzugehen.
    Es gab keine Abwehrgeschütze mehr, nur tiefreichende Verwüstungen. Die Kastuns hatten gezielt eine Stellung nach der anderen ausgeschaltet. Auch die großen Schirmfeldprojektoren existierten nicht mehr, von einigen autarken Schutzschirmkuppeln auf dem Asteroiden abgesehen.
    Wenige Lichtminuten entfernt gab Grek-0 an Bord der KARVATA-42 den schwersten Befehl seines Lebens. Regungslos starrte er auf die Schirme und wartete darauf, sein Lebenswerk vergehen zu sehen. Es war das erste Mal, dass er so etwas wie Zorn empfand.
    Dann führte die in Hideaway-Station verbliebene Besatzung seinen Befehl aus. Niemals durfte die Basis den Angreifern in die Hände fallen.
    Die Energieortungen zeigten das beginnende Inferno. Dutzende heftigster Explosionen weiteten sich gedankenschnell aus, fraßen sich mit unvorstellbarer Gewalt durch die Plattformen hindurch und vereinten sich in einem Aufwogen zu einer unerträglich hellen Supernova. Das Licht brauchte Minuten, bis es von den Optiken der KARVATA-42 aufgefangen wurde.
    Weit griffen die Ausläufer der Explosionen um sich, wurden Trümmer von Raumschiffsgröße davon gewirbelt. Das Chaos weitete sich gedankenschnell aus, ein Glutball mit mindestens 100 000 Kilometern Durchmesser.
    Unbewegt registrierte der Oberste Kriegsherr der Maahks, dass die Hochrechnungen stimmten.
    Nahezu 3000 Einheiten der Invasoren wurde der Untergang der Flottenbasis ebenfalls zum Verhängnis.
    Zugleich griffen die Kastuns heftiger an als je zuvor.
    Grek-0 war bereit für die letzte Schlacht seines Lebens. Mitten in der Zentrale des Flaggschiffs stand er wie zur Statue erstarrt, während ringsum im All der Tod noch einmal reiche Ernte hielt.
     
     
    »Die Sterne schweigen für die Ewigkeit«, sagte Grek-665½ in Gedanken versunken beim Anblick der Zentrumsballung auf den Schirmen. Er handelte sich einige überraschte Blicke damit ein.
    »Ist das eine Redensart der Maahks?«, wollte Zim November wissen.
    »Ich sage das«, betonte Grek. »Ich glaube, das ist terranische Philosophie.«
    »Von Philosophie kann angesichts des Blutvergießens, das wir erlebt haben, wohl niemand sprechen«, wandte die Kommandantin ein. »Wir sind dem Tod gerade noch entronnen, und das haben wir in erster Linie unserem Emotionauten zu verdanken. Aber was wurde aus Grek-0 und Hideaway- Station?«
    »Die Sterne schweigen«, wiederholte Grek-665½, und diesmal schien es, als lausche er begierig jedem seiner eigenen Worte. »Ich fühle eine seltsame Leere, die ich nicht einordnen kann. Als würde alles in mir von einem Schwarzen Loch aufgesogen.«
    »Was du spürst, Grek, ist Trauer«, sagte Perry Rhodan. »Wir haben nicht nur eine Hoffnung verloren, sondern sehr viel mehr. Vor allem wissen wir nun, dass die mysteriösen Invasoren militärisch nicht zu besiegen sind.«
    Knapp 10000 Lichtjahre vom Eyschara-Nebel entfernt hatte die JOURNEE den Hyperraum verlassen.
    Es gab keine Verfolger, aber auch im weiten Umkreis keinen Schiffsverkehr. Perry Rhodan spürte die Einsamkeit bedrüc kender als jemals zuvor.
    Das Auftauchen der 2200- Meter- Giganten hatte bewiesen, dass die Invasoren über nahezu unbegrenzte Ressourcen verfügten. Der Kampf um Andromeda hatte gerade erst begonnen – und war dennoch schon zum Scheitern verurteilt.
    Rhodan ballte

Weitere Kostenlose Bücher