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PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

Titel: PR Andromeda 02 - Die Methanatmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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eine der freien Kabinen auf dem Hauptdeck zu präparieren. Die Techniker arbeiteten in diesem Moment unter Hochdruck an der Umstellung des Belüftungssystems und der Heizung. Die mit schleusenähnlichen Zugängen ausgerüsteten Kabinen lagen entlang des äußeren Ringgangs zwischen Messe und Konferenzräumen.
    »Ich versuche es noch einmal in aller Ruhe«, sagte Benjameen da Jacinta. Breitbeinig stand er da, die Arme vor der Brust verschränkt und den Kopf gesenkt, doch ein schrilles und zugleich knarrendes Geräusch schreckte ihn auf. Verwirrt blinzelnd schaute Benjameen sich um.
    Das seltsame Geräusch erklang aus dem nur wenige Meter entfernten Antigravschacht. Sekunden später stolperte Norman aus dem Einstieg hervor. Mit hoch emporgerecktem Körper schob er den Rüssel vor sich her. Die kleinen Ohren wedelten heftig.
    Rhodan schüttelte den Kopf. Prompt traf ihn ein vorwurfsvoller Blick des nur 50 Zentimeter großen Zwergelefanten. Zumindest deutete er Normans Kopfbewegung so. Aber da trottete Benjameens und Tess Qumishas Haustier schon an ihm vorbei.
    »Was ist, Kleiner?« Vergeblich ließ der Arkonide sich in die Hocke nieder und streckte die Hand aus. Norman hielt vor ihm inne und schwenkte dann zu dem Maahk um. Offensichtlich legte er wenig Wert darauf, gekrault zu werden.
    Mit dem neuerlichen kläglichen Versuch eines Trompetenstoßes tastete Norman mit dem Rüssel nach dem Methanatmer. Es war ein absonderliches Bild … der Klonelefant mit den Hinterbeinen auf den Füßen des Medoroboters, während die Rüsselspitze gerade noch den Ma ahk berührte.
    »Norman, was ist los?«, schimpfte Benjameen. »Geh weg da! Wieso hast du überhaupt unsere Kabine verlassen?«
    Immer heftiger pendelte der Rüssel hin und her und klatschte gegen den Raumanzug. In diesem Augenblick bewegte sich der Maahk. Er versuchte sich aufzurichten, und ein Gurgeln drang aus den Außenlautsprechern. Der Schlag eines seiner Tentakelarme verfehlte Norman nur um Haaresbreite. Mit dem schrillen Husten einer cygnischen Wasserflöte wich der Zwergelefant zurück.
    Fast gleichzeitig flackerte die Alarmbeleuchtung auf.
    »Schädliche Luftbeimengung!«, meldete eine Syntronstimme. »Dieses Segment des Korridors wird abgeriegelt.«
    Ein schwach beißender Geruch breitete sich aus. Ammoniak!
    »Norman!«, rief Benjameen. »Komm her zu mir!«
    Der Elefant dachte gar nicht daran, er drängte sich vielmehr wie Schutz suchend gegen die stählernen Beine des Roboters.
    Rhodan registrierte einen stärkeren Schwall des Ammoniakgeruchs, der durch die Bewegung des Maahks freigesetzt wurde. Falls Norman das Gas ebenfalls wahrgenommen hatte, schien sein Geruchssinn besser ausgeprägt zu sein als das Wahrnehmungsvermögen der Rezeptoren in den Wänden.
    Er achtete nicht auf das fahle Flirren, mit dem der Korridor abgeschottet wurde. Ein einziger Befehl von Benjameen oder ihm würde das Energiefeld umgehend wieder auflösen. Vielmehr forderte er einen Reparaturrobot an und erkundigte sich nach dem Stand der Umbauarbeiten an der vorgesehenen Unterkunft.
    »In spätestens fünf Minuten steht die Kabine zur Verfügung«, antwortete der technische Leiter.
    Gleichzeitig erschien der Reparaturrobot, eine 30 Zentimeter durchmessende Scheibe. Seine Sensoren orteten zwei kleine Lecks im Schutzanzug des Schiffbrüchigen, woraufhin Sprüharme eine verzögert aushärtende Kunststoffmasse ausbrachten. Das Blasen werfende, aufwallende Dichtmaterial zog sich innerhalb von Sekunden zusammen.
    Der Maahk war erneut bewusstlos geworden. Rhodan konnte nicht einmal erkennen, ob er noch atmete. Die entsprechenden Organe saßen nahezu unsichtbar beidseits des Kopfs. Im schlimmsten Fall erstickte der Maahk, und niemand konnte etwas dagegen tun.

Kapitel 7
     
    Unverändert hing die JOURNEE hoch über Chemtenz. Sie bewegte sich auf einer stabilen Umlaufbahn gegen die Rotation des Planeten, und die Ortungen tasteten große Bereiche der Oberfläche ab.
    Soeben war der Maahk in die präparierte Unterkunft gebracht worden. Auf die Installation einer Überwachungsanlage hatte Rhodan verzichtet. Der einzig logische Schluss für den Maahk wäre wohl gewesen, dass die Terraner ihm misstrauten. Genau diesen Eindruck wollte Rhodan vermeiden.
    Momentan erfolgte eine Bildübermittlung über das optische System des Medoroboters.
    Die Flutung der Kabine mit der Giftgasatmosphäre war abgeschlossen, ledigl ich die Temperatur blieb mit knapp 60 Grad Celsius kühl. Der Maahk würde frieren, doch

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