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PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

Titel: PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Alpers
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und Zuschauer des Bengum-II-Raumhafens wie das Innere einer stählernen Kathedrale ohne Dach. Die Decke des Hangars verschmolz mit der Dunkelheit. Wenige Beleuchtungskörper, deren indirektes Licht nur den geriffelten Bodenbelag trafen, schufen zwischen den Rippen der hochragenden Spanten eine beklemmende Stimmung.
    Im Hintergrund, zwischen fest verankerten Shuttles und einer Anhäufung von Raumcontainern, bewegten sich lautlos Gestalten; acht auffallend hochgewachsene humanoide Wesen, in schwarze, kuttenähnliche Gewänder gekleidet, die silbern aufblitzenden Köpfe halb in Kapuzen verborgen, trugen aus der Tiefe des Laderaums eine Art Sarg heraus. Sie näherten sich in betont langsamem Gleichschritt dem hellen Viereck der Hangarumrandung. Als sie näher gekommen waren, erkannten die Wartenden, dass in dem kantigen Behältnis aus milchigem Material eine reglose Gestalt lag, offensichtlich ein toter oder bewusstloser Arkonide oder Terraner. Die schweigenden Träger brachten ihre Last zur Rampe, hinaus ins Licht des wolkenlosen Himmels Isans und zwischen den ungläubig Starrenden zu einem der großen Gleiter, der das auffallende Logo und die Schriftzüge »Mit allen Wassern - Das Luxusresort Ihrer Wahl« trug.
    Der uniformierte Pilot und ein Androide, dessen Montur die farblichen Strukturen von Wasser in vielen bewegten Zustandsformen zeigte, erwarteten die Träger und den »Sarg«. Während der letzten fünfzehn Schritte wurden die Wände des Kastens transparent; die Kolonisten erkannten einen dunkelblonden, gut aussehenden Terraner. Als sich die scheinbar gläsernen Wände aufzulösen begannen, zeigte sich der Ankömmling als höchst lebendig.
    In einer einzigen, ruckhaften Bewegung warfen die Träger ihre Kapuzen zurück und zeigten acht Köpfe, von identischen silbernen Masken bedeckt. Als sie die Platte absenkten und der Terraner auf die Füße sprang, riefen die Träger mit positronisch verstärkten Stimmen im Chor:
    »Ty Cinder, der zukünftige Gewinner des Wohltätigkeitsturniers, ist gelandet. Sehen Sie ihm beim Training in den Anlagen am Kap zu!«
    Mit federnden Schritten, in eine Designerkombination aus Fantasticagewebe gekleidet, dessen Holofelder in rascher Folge atemberaubende Actionszenen zeigten, ging Cinder zum Gleiter, hob die muskulösen Arme, grüßte selbstbewusst lachend in die Runde und setzte sich in den Fond des Gleiters. Der Androide verbeugte sich und schloss die Tür, der Pilot nahm hinter dem Steuer Platz, und der Gleiter summte nach Süden davon. Die acht Träger bildeten eine Reihe, drehten sich um neunzig Grad und liefen hintereinander im Gleichschritt zur Fähre zurück. Kopfschüttelnd, lachend und verblüfft blickten die Zuschauer ihnen und dem auffallenden Heck des Gleiters hinterher.
    Ty Cinder vertiefte sich schweigend in den Anblick der reizvollen Landschaft, die der Gleiter überflog. Die Halbinsel, Teil der Kolonie Bengum, ragte mit ihren Stränden, Fjorden, Dünen, Wäldern und grünen Hochebenen weit ins Südmeer, gesäumt von geschwungenen schneeweißen Brandungslinien. In Tys Kreislauf zirkulierten genügend Moleküle der letzten Dosis Oguralas, verstärkt durch Ansotrac, das die Leistung seiner leichten Parabegabung steigerte. Er hatte die positive Stimmung der Zuschauer am Raumhafen genau registriert; die Wirkung seines Auftritts war genügend suggestiv gewesen. Psychologischer Angriff, dachte er, von Anfang an! Zwei Millionen! Mit beiden Händen schob Ty sein Haar in den Nacken und dachte an die Zahl seiner potenziellen Gegner. Und an die 200.000 Galax, die er Selpina Traar, Voey Drage und Ardey Hersei schuldete - sein Einsatz, die Teilnehmergebühr des Turniers, ein Zehntel der Gewinnsumme. Sein Selbstbewusstsein war intakt, aber einige Atemzüge lang spürte er Unruhe; als der Gleiter sich in einer weiten Kurve dem Resort entgegensenkte, blickte Ty in den umbrafarbenen Halbkreis des großen Mondes, der aus dem Meereshorizont aufstieg.
    Der Besitzer der Kolonie, der das Turnier vor drei Monaten halbwegs galaxisweit ausgerufen hatte, Dirif Alkouschan, ein fetter Trottel und unfähig, seinen Besitz gewinnbringend zu verwalten, hatte sich - zu Tys namenloser Verblüffung - als Teilnehmer seines eigenen Turniers gemeldet. Gegen Ty, schlank, muskulös, durchtrainiert und keine 32 Jahre alt, hatte er selbstverständlich keine Chance.
    Der Gleiter steuerte den Eingang der Hotelanlage an, landete und senkte sich zu Boden.
    »Außer Ihnen, Mister Cinder«, sagte der

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