PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull
Linearflug war schon deutlich vorher möglich.
Den Rest der Flotte bildeten zweihundert Leichte Kreuzer. Trotz ihres geringen Durchmessers von nur einhundert Metern durfte die Schlagkraft ihrer Transformgeschütze nicht unterschätzt werden.
Auch zwanzig Fragmentraumer der Posbis, die würfelförmigen Riesenschiffe mit einer Kantenlänge von rund zweitausend Metern, würden uns begleiten. Sie waren vollgestopft mit Nachschubgütern und Ausrüstungsgegenständen aller Art. Und natürlich war auch ein Lazarettschiff dabei.
Möglicherweise würden wir medizinische Kapazitäten bitter nötig haben; mir spukte immer noch durch den Kopf, was im April, also vor rund acht Monaten, geschehen war.
Jeden der fünf Männer, von Abwehrchef Mercant als Spione ins Horror-System geschickt, hatte ich persönlich gekannt. Sie waren Todgeweihte gewesen, die sich bei einer Explorermission mit der unheilbaren Zentrumspest infiziert hatten, einer Strahlenerkrankung, die im letzten Stadium die Zellen des menschlichen Körpers kristallisierte. Auf knapp sechs Wochen war ihre Lebenserwartung noch bemessen gewesen, als sie im Twin-System zum Schein fünf Maahks aus unserer Gefangenschaft befreiten und vorgaben, sich für eine Verständigung mit den Wasserstoff-Methan-Atmern einzusetzen.
Die befreiten Maahks wurden von ihren eigenen Leuten hingerichtet, die der Besatzung der Weltraumfestung die Schuld daran gaben, daß die Sauerstoffatmer der Milchstraße vorzeitig gewarnt worden waren. Die Maahks töteten auch die fünf Terraner und ersetzten sie durch Duplos, identische Doppelgänger, die sie aufgrund subatomarer Schablonen in einem sogenannten Multiduplikator erzeugen konnten.
Nach ihrer spektakulären Rückkehr waren die vermeintlichen Agenten zwar auf Herz und Nieren überprüft und erstaunt das Fehlen aller Symptome der Zentrumspest registriert worden, doch niemand hatte verhindern können, daß sie einen 80-Meter-Transporter übernahmen und eine Impulsweiche zur Umleitung von Transmittersendungen für Kahalo faktisch an jeden Ort der Milchstraße installierten.
Obwohl ein 2.500-Meter-Schlachtschiff der Maahks materialisierte, war es der Besatzung eines terranischen Raumers gelungen, die fünf Agenten zurück nach Kahalo zu bringen, wo Atlan einen bislang geheimen Trumpf seiner USO, die Mutanten Tronar und Rakal Woolver, ausspielte. Innerhalb jedes energetischen Mediums, unerheblich ob es sich um Funkimpulse oder einen Stromfluß handelte, waren die beiden ohne Begrenzung ihrer Reichweite in der Lage, den Ort zu wechseln.
Tronar Woolver gab sich während der Verhöre als akonischer Offizier aus, der den Kontakt zu den Maahks suchte. Ein Funkspruch der Duplos an den Kommandanten des Maahk-Schlachtschiffes, Grek l, ließ diesen einen Vernichtungsimpuls auslösen, den die Woolver-Zwillinge nutzten, an Bord des Walzenraumers zu gelangen. Mausbiber Gucky erkannte währenddessen in den Gedanken der sterbenden Duplos die Wahrheit über ihre Identität.
Tronar Woolver wurde von den Maahks entdeckt und ebenfalls der Duplizierung unterzogen, der Duplo von seinem Zwillingsbruder aber sofort durchschaut.
Das geheimnisvolle Auftauchen des Menschen an Bord seines Schiffes ließ Grek l zögern, die von den Meistern der Insel befohlene Invasion der Milchstraße einzuleiten. Statt dessen kaperte er in der Randzone des Kugelsternhaufens M 13 einen Kreuzer der Akonen, von dem aus der Duplo Tronar Woolvers kurze Zeit später Funkkontakt mit der Solaren Flotte aufnahm und vorgab, von den Akonen entführt worden zu sein.
Rakal Woolver, dem die Ortungsimpulse eines terranischen Schiffes genügt hatten, um aus dem Maahk-Raumer zu fliehen, kehrte als Tronar-Duplo zu den Maahks zurück. Als Grek l seiner über Horror wartenden Flotte den Angriffsbefehl erteilte, zerstörte Rakal Woolver mit Hilfe seiner parapsychischen Fähigkeit die Impulsweiche, woraufhin annähernd sechstausend Walzenschiffe nicht über Kahalo materialisierten, sondern innerhalb des galaktischen Sonnensechsecks und in den Riesensonnen verglühten.
Gucky und die Teleporter Tschubai und Kakuta hinderten das Maahk-Schlachtschiff am Rückzug, und als Akonen im Begriff waren, den Walzenraumer zu übernehmen, unterstützten sie Grek l. Es war ebenfalls Gucky, der den zum Freitod entschlossenen Kommandanten der Methans veranlaßte, an Bord der CREST II zu gehen.
Am 16. Juni 2401 forderten die Akonen ungehinderte Passage durch den Sonnentransmitter ms Twin-System, was im Bereich der
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