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PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

Titel: PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Raumschiffe würden sich wie eine Sintflut über unsere Galaxis ergießen. Weder das Solare Imperium noch Arkon, weder Akonen noch Blues, Topsider und schon gar nicht die vielen kleinen Völker, die ihren Herrschaftsbereich nur über wenige Sonnensysteme ausgedehnt hatten, wurden der schier unerschöpflichen Menge von Mensch und Material widerstehen können. Nicht einmal die Haluter.
    Perry Rhodan war wieder nach Andromeda aufgebrochen und hatte Mory hochschwanger in der Milchstraße zurückgelassen. Weil er das Wohl der Menschheit und der anderen Völker immer schon über sein persönliches Glück stellte.
    So war Perry, und so ist er heute noch, und ich will auf der Stelle mindestens fünf Kilo abnehmen, wenn sein Verhalten nicht längst auf mich abgefärbt hat. Schlecht gefahren bin ich damit nicht. Wer kannte schon Reginald Bull, den zur Fülle neigenden rothaarigen Elektronik-Ingenieur der U. S. Space Force? Ohne meine Teilnahme an der ersten Mondlandeexpedition hätten die Medien nie von mir Notiz genommen, ich wäre einer von vielen geblieben, ein Gesicht in der Anonymität der Menge und ohne Kontur.
    Derzeit ist es eine Modeerscheinung bei Jugendlichen, daß sie ihr Haar zentimeterkurz schneiden und rötlich färben. Sogar meine Sommersprossen ahmen sie nach. Aber das liegt wohl daran, daß ich in den letzten Jahren aus Perrys Schatten herausgetreten bin und nicht mehr als der ewige Zweite angesehen werde.
    »Wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.« Die Spitze hat Gucky vor kurzem loswerden müssen und mich anschließend gefragt, ob ich denn überhaupt noch Zeit hatte, Bücher zu lesen. Eigenartig war die Bemerkung schon. Sollte er die Sache mit Scharlbrolwe herausgefunden haben? Unsinn. Das hätte ich bestimmt nicht ohne Blessuren überstanden. Auch wenn Gucky und ich längst die dicksten Freunde sind und jeder alles für den anderen geben würde, gelegentlich liegen wir uns wie Droschkenkutscher in den Haaren. Aber das ist dann Show.
    Am 19. Juni schloß Atlan in Andro-Alpha einen Friedensvertrag mit den Maahks. Der Spähermutant Wuriu Sengu konnte gleichzeitig drei Duplos in der Führungsspitze der Wasserstoff-Methan-Atmer entlarven.
    In einer Zusatzklausel zum Friedensvertrag forderten die Maahks die Vernichtung des zentralen Sonnentransmitters in Andromeda. Während ihre Verbände am 9. Juli unter schweren eigenen Verlusten wichtige Stützpunkte der Tefroder angriffen und die Duplo-Flotten ablenkten, gingen zehntausend Schiffe unserer Flotte unter dem Kommando von Solarmarschall Julian Tifflor gegen den Justierungsplaneten des Andromeda-Sechsecks vor …
    Währenddessen begleitete die CREST III ein Experimentalschiff mit dem von Professor Dr. Arno Kalup entwickelten Hyperinmestron, das durch Bestrahlung die Umwandlung von Materie in Antimaterie bewirken kann. Eine mit Sprengköpfen beladene Korvette wurde in der Nähe einer der Transmittersonnen zur Explosion gebracht und die sich aufblähende Kunstsonne durch Bestrahlung in eine Anti-Sonne verwandelt.
    Die Zerstörung des Transmitters durch Kollision von Anti- und Normalmaterie muß unbeschreibliche Energiestürme ausgelöst haben. Jedenfalls war nahezu augenblicklich eine wachsende Instabilität der Verbindung zwischen Kahalo und dem Schrotschuß-System feststellbar. Mehrere Raumschiffe wurden von den Energiefeldern bis zur Unkenntlichkeit deformiert oder als rotierende Glutwolken ausgespien.
    Unsere Flotte wurde aus Andromeda abgezogen. Robotsonden pendeln zwischen Schrotschuß und Kahalo hin und her, und sobald es den Anschein hat, die Strecke sei ausreichend stabil, wird ein Pulk von Raumern auf die Heimreise geschickt. Inzwischen sind nahezu achtzehntausend Raumschiffe in die Milchstraße zurückgekehrt, unter ihnen die sechstausend Schiffe der Wachflotte aus dem Schrotschuß-System …
    Lediglich einhundertundzwölf Kugelraumer stehen auf der Verlustliste — eine geringe Zahl für jemanden, der ausschließlich in Prozentsätzen denkt, doch ich sehe vor allem die mit jedem Schiffsnamen verbundenen Schicksale. Und ein Gedanke verfolgt mich hartnackig bis in meine Träume die Befürchtung, daß ausgerechnet Perry Rhodans Flaggschiff eines der wenigen sein konnte, die den Unwägnissen des zusammenbrechenden Transmittersystems zum Opfer fallen.
    Fünf Stunden nach dem Empfang der eigenwilligen Hiobsbotschaft zeigen die Meßvorrichtungen an, daß der Transmitter seine Stabilität wiedergewonnen hat. Doch die Zeit verrinnt,

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