Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

Titel: PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
Hundsmiserabel.«
    »Ich wollte nicht fragen, Bully.«
    Die Atmosphäre zwischen uns war nach dem vergangenen Abend vertraulicher geworden, aber auch angespannter. Irgendwie hatte ich den Eindruck, daß lonka darauf wartete, daß ich den Anfang machte und sie duzte. Aber den Gefallen tat ich ihr nicht.
    »Vielleicht sollte ich Sie fragen, wie Sie sich fühlen«, stellte ich fest.
    »Gut«, sagte sie, obwohl die Ringe unter ihren Augen anderes vermuten ließen. »Wer kann schon von sich behaupten, mit dem Solarmarschall höchstpersönlich einen Abend verbracht zu haben?«
    »Schicksal«. Ich hob die Schultern. »Ich meine natürlich Heiko Anraths Dummheit. Trotz der Beeinflussung durch den akonischen Agenten Raskani hatte er sich denken können, daß unsere Mutanten einen Weg finden würden, den HÜ-Schirm von OLD MAN zu durchdringen. Für Raskani war er damit nutzlos geworden.«
    »Raskani war, wenn ich richtig informiert bin, Plophoser. Und er hat die Telepathin Laury Marten getötet und ihren Zellaktivator an sich genommen.«
    »Er wollte den Aktivator nicht behalten, sondern ihn an den Chef des akonischen Geheimdienstes weitergeben — vermutlich, um sein Versagen wiedergutzumachen. Genau das hat ihn aber selbst das Leben gekostet.« Ich seufzte. »Weil er Hilfe von den Halutern erhoffte, landete Perry Rhodan Ende Oktober 2436 auf deren Planeten. Die vierarmigen Riesen, die vor fünfzigtausend Jahren die Erste Menschheit fast vernichtet hatten, waren längst zu den friedfertigen Intelligenzen geworden, als die wir sie heute kennen.«
    »Die historischen, auf Halut gefundenen Daten deckten sich mit dem, was später aus M 87 bekannt wurde«, wandte lonka ein. »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, Bully, hätte ich gerne noch einmal die Zusammenfassung.«
    Es machte mir nichts aus. Ich fand es sogar faszinierend, wie weit die miteinander verwobenen Faden in die Vergangenheit reichten. Zugleich fragte ich mich aber, was andere Völker in siebzigtausend Jahren von uns Menschen erzählen würden. Vielleicht waren wir dann nur noch eine Legende, wer konnte das schon wissen. Auf jeden Fall würde ich alles daran setzen, daß in ferner Zukunft nur Gutes über das Solare Imperium berichtet würde.
    »Was ist, Bully?« lonkas Stimme klang plötzlich besorgt. »Ist Ihnen nicht gut?« Sie starrte mich an, als wolle sie im nächsten Moment einen Medorobot herbeirufen.
    Ich bemühte mich um ein aufmunterndes Lächeln, wußte aber zugleich, daß meine Gesichtszüge eher verkrampft wirkten.
    Ein homerisches Gelächter ließ meinen eigenen Gedanken kaum noch Raum.
    Bildete ich es mir nur ein?
    Alles um mich herum begann sich rasend schnell zu drehen. Einzelheiten verwischten. Ich wollte etwas sagen, brachte aber nicht einmal ein vernünftiges Ächzen hervor.
    Siebzigtausend Jahre, mein zweitältester Freund? hämmerte es unter meiner Schädeldecke. Du hast dir große Ziele gesteckt. Dabei droht die Menschheit schon jetzt zu scheitern.
    Wir sind lernfähig! Davon war ich überzeugt. Irgendwie stieß ich meine Behauptung hervor. Vermutlich auf mentaler Basis.
    Beweise es, Reginald Bull! dröhnte die Stimme schon wieder. Beantworte die drei wichtigsten Fragen des Lebens.
    Ich tat ihm den Gefallen. Auf meine Weise:
    Wie heiße ich?
    Wo wohne ich?
    Was habe ich gestern getrunken?
    Totenstille folgte. Nach dem überlauten Gelächter schmerzte sie geradezu. Jetzt zerreißt es ihn! schoß es mir durch den Sinn. Mit ihn meinte ich natürlich den Unsterblichen von Wanderer.
    Im nächsten Moment brandete das mentale Lachen erneut auf. Lauter als zuvor. Ein Ausbruch nicht enden wollender Heiterkeit, wie mir schien. Trotzdem vergingen wohl nur wenige Sekunden.
    Nicht übel, mein respektloser Freund. Nimm wenigstens einen Rat von mir an. Bewahre Deinen typisch terranischen Humor — du wirst ihn eines Tages bitter nötig haben.
    Wann?, platzte ich heraus. Doch da war nichts und niemand mehr, der mir hätte antworten können.
    lonka schaute mich mißtrauisch an.
    »Es ist nichts«, versicherte ich ihr. »Wirklich nicht. Mir geht es gut.«
    Ihr Blick wurde noch eine Spur skeptischer. »Die paar Stunden, die uns bleiben, sollten wir nicht mit Nebensächlichkeiten vergeuden«, sagte ich. »Morgen früh bin ich schon wieder unterwegs Richtung Smallground. Ich glaube, die Zusammenfassung kann ich knapp halten; Sie können die Daten jederzeit nachlesen.
    Die Haluter sind in letzter Konsequenz das Ergebnis biologischer Versuchsreihen, die vor rund

Weitere Kostenlose Bücher