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PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

Titel: PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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... was geschieht da? Wer hat den Dolan vernichtet? Was sind das für kleine Schiffe, nicht mehr ab hundertfünfzig Meter im Durchmesser?«
    »Die Haluter sind da! Fünfzehntausend Raumer. Sie heizen den Dolans ein — sie müssen es, sonst ... «
    Verhaltener Jubel brandete auf. Dann Beifall. Aber auch hysterisches Lachen.
    »Sie kamen im letzten Moment, als niemand mehr mit ihnen rechnete«, sagte ich. »Die Haluter, unsere neuen Freunde, deren Vorfahren die Erste Menschheit ausgelöscht hatten.«
    »Ironie des Schicksals«, murmelte lonka Mellham tonlos.
    Ich nickte. »Das und die Tatsache, daß umfangreiche Schiffsverbände der Okefenokees und der Dumfries im Zentrum der Milchstraße materialisierten. Sechzigtausend schwere Schlachtschiffe, alle von Paratronschirmen geschützt, flogen das Enemy-System an, die in der Materiebrücke zwischen den beiden Magellanschen Wolken gelegene Heimat der Uleb. Die Konstrukteure des Zentrums hatten endlich das Versteck der gefürchteten Bestien aufgespürt, und daran waren letztlich wir schuld gewesen.
    Die Zentralwelt der Uleb war unter einem Zeitfeld verborgen gewesen, das den Planeten und seine dreizehn Monde um rund fünf Minuten in die Zukunft versetzt hatte. Roi Danton, den Woolver-Zwillingen und Mausbiber Gucky war es gelungen, die Kraftstation zu zerstören, die das Zeitfeld über einen Zapfstrahl mit Energie des blauen Überriesen Enemy versorgt hatte. Die beim Rücksturz des Planeten in die Normalzeit ausgelöste Hyperschockwelle hatte die Konstrukteure des Zentrums auf den Plan gerufen.
    Mit den letzten zehntausend Schiffen der Solaren Flotte stellte sich Perry den Okefenokees entgegen, doch die Machthaber aus M 87 forderten ultimativ die Vernichtung der Haluter und drohten andernfalls einen Angriff auf das Solare Imperium an. Die Dumfries-Flotten zerstörten die Para-Arsenale der Zweitkonditionierten und heizten schließlich die Sonne Enemy zur Nova an. Michael Rhodan, mein Patenkind, hielt sich zu diesem Zeitpunkt im Enemy-System auf.«
    Da war er wieder, derselbe Schmerz in dei Brust wie damals, als mir die erste Nachricht über Mikes Tod zugegangen war. Ich ballte die Fauste. Mike war wie mein eigener Sohn gewesen, auf gewisse Weise hatte ich ihn bewundert. Vor allem seine Art, sich durchzusetzen. Hinter seiner Maske des stutzerhaften Edelmannes hatte sich ein prima Kerl verborgen.
    Anfangs hatte ich seinen Tod nicht wahrhaben wollen, hatte mich an alle möglichen Ausfluchte geklammert und gehofft. Ich hatte einen Beweis sehen wollen — aber was sind schon Beweise, wenn eine explodierende Sonne ihre Planeten verschlingt?
    Inzwischen hatte ich mich wohl oder übel mit Mikes Tod abgefunden. Vergessen würde ich ihn dennoch nie.
    »Worauf ich während der Dolan-Invasion vergeblich hoffte, Miss Mellham, trat wenigstens nach dem Erscheinen der Dumfries-Flotte ein: Arkoniden, Akonen, Antis und Springer schienen plötzlich ihr Herz für die solare Menschheit entdeckt zu haben. Jedenfalls schickten sie starke Flottenverbände ins Solsystem und unterstellten die Schiffe bedingungslos meinem Befehl. Diese scheinheiligen Halunken!« Demonstrativ schlug ich die Fauste gegeneinander. »Gegen die Dolans wollte keiner unserer Nachbarn antreten. Schließlich waren Terraner die Zeitverbrecher und nicht Arkoniden oder Antis und wie sie alle heißen. Aber Okefenokees und Dumfries, das war eine Bedrohung anderer Art. Ihr Haß auf die Bestien richtete sich gegen die gesamte Milchstraße.«
    Mir schoß heute wie damals das Blut ins Gesicht, als ich mir die Dreistigkeit der einzelnen Befehlshaber unserer kurzfristigen Verbündeten vor Augen führte, die sie nach dem Abzug der Dumfries an den Tag gelegt hatten. Zumal ihr Beitrag zum Friedensschluß mit M 87 denkbar gering ausgefallen war. Perrys Machtdemonstration mit dem Hyperinmestron und seine Androhung einer terranischen Invasion in M 87 sowie Icho Tolots Behauptung, die Haluter verfügten mittlerweile über Dimetranstriebwerke, denen das Zentrumsleuchten nicht mehr gefährlich werden konnte, hatten den Okefenokee Eynch Zigulor zum Einlenken bewegt.
    Anschließend hatte mich dann der Admiral der vereinigten arkonidisch-akonischen Flotte um die Überlassung von Stutzpunkten auf dem Mars ersucht. Um den Schutz des Solsystems organisieren zu können. Diese hinterhaltigen Mistkerle! Am liebsten hätte ich ihn gefragt, ob er uns Terraner für hirnlos hielt, und ihn mit einem Tritt in den Hintern in einen stabilen Orbit

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