Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

Titel: PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
großen Ross-Koalition und einigen kleinen Bündnissen wie der Tarey-Bruderschaft und dem Shomona-Orden umgeben.
    Andererseits wurden weiterhin neue Welten erschlossen und besiedelt, so zum Beispiel Baikular, ein Planet, auf den fünfhunderttausend Terraner mongolischer Abstammung auswanderten. Im selben Jahr, 2746, standen Topsid und der Neuarkonidische Weltenbund auf Haaresbreite vor einem Kriegsausbruch.
    Unaufhaltsam drängten Separationsbestrebungen und lokal begrenzte Kriegsherde in den Vordergrund galaktischer Geschichte. Spätestens als 2784 die insektoiden Plostas eine harmlose Welt überfielen. Es wurde vermutet, daß die Plostas, starke und todesmutige Krieger, die ihr eigenes Leben ebensowenig schonten wie das ihrer Gegner, und die seit über zwei Jahrtausenden Söldnerdienste verrichteten, inzwischen von Dabrifa eingesetzt wurden.
    Spätestens mit der Rebellion auf Ertrus, als im August 2841 Threndor Carsual getötet wurde und die drei Ertruser Nos Vigeland, Runeme Shilter und Terser Frascati ihr Triumvirat etablierten, sprangen die Zeichen in der Milchstraße um auf Sturm. Es wurde absehbar, daß wir mittelfristig unsere Flotte aufmarschieren und die Waffen sprechen lassen mußten, eine Aufgabe, die weder Perry Rhodan noch ich selbst herbeigesehnt hatten.
    Das Jahr 2907 zeigte uns völlig unerwartet die eigene Verletzlichkeit. Acht Mitglieder des Mutantenkorps ließen Anzeichen einer krankhaften Gehirnveränderung und beginnenden Bewußtseinsspaltung erkennen. Obwohl wir glaubten, ihre Erkrankung auf die Veränderung des Erbguts durch die Hiroshima-Atombombe zurückfuhren zu können und trotz anfänglicher Behandlungserfolge auf Mimas, hielten alle Behandlungen den beginnenden Wahnsinn nicht mehr auf. Anfang 2909 brach die Second-Genesis-Krise aus, in deren Verlauf wir unsere besten Mutanten verloren. Zellaktivatoren gelangten dabei an das Triumvirat des Carsualschen Bundes und an Imperator Dabrifa.
    Als Konsequenz aus unveränderten politischen Lage und den kompromißlos auftretenden mächtigen Blocken, trat am 30 April 2930 eine Verfassungsänderung in Kraft. Den Großadministrator wählten ab sofort nur noch die Bewohner des Solsystems — eine zweifellos gutgemeinte Entscheidung, die trotzdem neue Ausschreitungen und Unruhen nach sich zog.
    Für Perry selbst wurde sie indirekt zum schwersten Schicksalsschlag seines Lebens.
    Wie sollte Mory Rhodan-Abro weiterhin die Loyalität der Plophoser zum Solaren Imperium einfordern, obwohl die Plophoser ab sofort ebenfalls von der Wahl ausgeschlossen blieben? Die extremistischen Panither, die seit geraumer Zeit den Sturz der plophosischen Regierung anstrebten, aber noch nicht als extrem eingestuft worden waren, gewannen enorm an Zulauf. Die einhundertsiebzehn Sonnensysteme des plophosischen Bundes bargen ein nicht zu unterschätzendes Potential an Unzufriedenheit. Morys Ehe mit Rhodan, bislang ihr unschätzbarer Vorteil, wurde plötzlich ihr wunder Punkt.
    Unverblümt wurden Rücktrittsforderungen laut. Und in letzter Konsequenz, Ende Februar 2931, erschütterte der Aufstand der Panither mit der Gewalt eines Naturereignisses Plophos. Ein entfesselter Mob, getrieben von Aggression und Machtgier, tobte durch die Städte.
    Bis die tobende Volksseele endlich zur Ruhe kam, verbreiteten die galaktischen Nachrichtensender ein Bild des Grauens. Lodernde Feuersbrünste legten ganze Straßenzüge in Schutt und Asche, schwarze, sintflutartige Wolkenbrüche verdampften zwischen glühenden Ruinen.
    Die Opfer der Ausschreitungen, viele von Strahlschüssen schrecklich entstellt, wurden zur Vermeidung der Seuchengefahr zusammengekarrt und desintegriert. Kaum jemand machte sich die Mühe, die Toten zu zählen.
    Die dünne Tünche der Zivilisation war wie spröde Farbe abgeblättert, und all den Überlebenden, die trotz hochgezüchteter Technik hilflos zwischen den Trümmern ihrer Städte umherirrten, nach Verwandten und Freunden suchend, stand das Entsetzen unauslöschlich in die Gesichter eingraviert.
    Es würde lange dauern, bis die Wunden wirklich verheilt waren.
     
     
    Sogar der Himmel weinte. Dichte Wolkenbänke hatten sich über Terrania City zusammengezogen und tauchten die Metropole in ein seltsam unwirklich scheinendes Licht. Ein leichter Nieselregen hing in der Luft, und wo die Wolken für kurze Zeit aufrissen und Sonnenstrahlen scheinbar verirrt über nasse Fassaden geisterten, schienen kleine Regenbogen zu entstehen.
    Millionen Menschen hatten sich eingefunden,

Weitere Kostenlose Bücher