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PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

Titel: PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Umständen jedoch nur lächerliche dreitausend Kilometer.
    »Ich sehe, wir haben uns in Ihnen nicht getäuscht, Mr. Bull. Ihr Psychogramm ließ genau diese Reaktion erwarten.«
    »Solarmarschall Bull«, betonte ich, ohne in meiner Suche innezuhalten. »Solarmarschall des Solaren Imperiums. Und als solcher nicht gewillt, mit Kriminellen zu diskutieren.«
    »Auch das war vorherzusehen.«
    »Wenn Sie mich schon so genau kennen, weshalb haben Sie mich dann entführt? Was wollen Sie erreichen?«
    »Schauen Sie auf den Bildschirm, Mr. Bull!«
    Die Szene kannte ich: ein ausgedehnter Industriekomplex, Fertigungsanlagen so weit das Auge reichte, Reaktorbereiche und durch Schirmfelder gesicherte Sektoren, im nachhinein betrachtet aufgrund der hohen Streustrahlungen der ideale Ort für einen inszenierten Zwischenfall. Wie Ameisen wirkten die drei Bodengleiter, die rasch das Areal durchquerten.
    Die Aufnahmeoptik sank tiefer, erfaßte die Explosion in ihrer verheerenden Wirkung und die ausbrennenden Überreste des zerstörten Gleiters. Alle Fahrzeuginsassen waren tot, hatten nicht den Hauch einer Chance besessen, dem Inferno zu entrinnen.
    Der Zoom holte die Gesichter der Toten nahe heran. Erschreckend nahe. »Hilft es Ihnen, zu wissen, daß nur Roboter getötet wurden?«, fragte die Lautsprecherstimme. »Ihre Entscheidung bestimmt alles weitere, Mr. Bull.«
    Damit hatte ich in der Tat nicht gerechnet. Roboter waren an Bord des Bodengleiters gewesen — und einer davon ...
    Das war ich. Ich hätte es beschworen können. Zumindest von der Optik. Ein eigenartiges Gefühl, mich selbst zwischen den ausglühenden Wrackteilen liegen zu sehen, den Oberkörper blutig zerfetzt, die Haare mit der Schädeldecke zu einer roten Masse verbacken und die Augen so weit verdreht, daß in ihnen nur noch das Weiße zu sehen war.
    »Niemand kann ernsthaft in Erwägung ziehen, daß dieser Betrug unentdeckt bleibt. Meine Leute ... «
    » ... würden doch nur diplomatische Verwicklungen heraufbeschwören. Und das eines Toten wegen? Wir müssen nur ein paar Stunden gewinnen — wie schon gesagt, Mr. Bull, nur bis Sie Ihre Entscheidung getroffen haben.«
    »Ich denke nicht daran ... «
    »Sie haben unser Angebot noch nicht gehört.«
    Ich hatte den Raum inzwischen einmal umrundet, aber nicht die Andeutung eines Schotts entdeckt. Wütend trat ich zu.
    »Ist Ihnen jetzt wohler?« Der Fremde lachte amüsiert. »Reagieren Sie sich ab, Solarmarschall — wir sind keine Unmenschen, die das nicht verstehen wurden. Und nun denken Sie vermutlich, Sie hätten sich nicht zu dieser Emotion hinreißen lassen dürfen. Weil Sie damit Ihren Entführern in die Hände spielen. Ich versichere Ihnen, falls Sie sich entscheiden, im bisherigen Trott weiterzumachen, würden wir das zwar bedauern, aber akzeptieren. Habe ich endlich Ihre Neugierde geweckt?«
    »Wer sind Sie?«
    »Aber Mr. Bull. Sie enttäuschen mich Glauben Sie wirklich, ich sei so naiv, Ihnen schon jetzt meine Identität zu verraten?«
    »Ich weiß gerne, mit wem ich rede.«
    »Dann nennen Sie mich Tresher.«
    Natürlich war das nicht sein wirklicher Name. Ich beschränkte mich auf eine saure Miene.
    »Ich, oder sollte ich besser sagen Wir bieten Ihnen eine neue Aufgabe, Solarmarschall. Und die Verwirklichung Ihrer Träume. Ihnen werden alle Mittel zur Verfügung stehen, die Sie benötigen.«
    »Sie sind verrückt!« Ich konnte nicht anders, ich mußte schallend lachen.
    »Das Solare Imperium hat seine beste Zeit hinter sich, Mr. Bull. Es wird zerfallen. Vielleicht noch nicht heute oder morgen, aber in einer oder zwei Generationen. Niemand kann so blind sein, die Anzeichen zu übersehen — Ihre persönlichen Ziele, Mr. Bull, sind auch die unseren. Gemeinsam können wir ein großes Sternenreich schaffen, in dem die Menschen wirklich den ihnen zustehenden Platz einnehmen. Unter Einbeziehung der Tefroder. Es ist ein unmöglicher Zustand, daß die Tellerkopfe den einstigen Herren der Milchstraße Siedlungsgebiet verwehren. Wir wissen, daß Sie genauso denken.«
    »Das habe ich nie behauptet.« Meine Gedanken überschlugen sich. Ausgeschlossen, daß von meinen Gesprächen im Führungskreis irgend etwas nach außen gedrungen war Ebenso ausgeschlossen, daß uns jemand mit technischer Hilfe belauscht hatte.
    »Zugegeben, Solarmarschall, Ihre Äußerungen gegenüber den Medien über die Tefroder waren sehr zurückhaltend. Aber zwischen den Worten schwang Ihre Unzufriedenheit mit diesem Zustand mit.«
    Ich suchte immer

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