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PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

Titel: PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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herum, fangt an!«
    »Was sollen wir tun?«, fragte ein Kebroid.
    »Wo sollen wir anfangen?« Macaire entledigte sich seines Raumanzugs und sah sich um. »Womit? Feuer? Wasser holen? Irgendetwas zum Essen.?«
    »Ich bin nicht der Kommandant«, sagte Kalymel mit letzter Kraft. »Macaire hat Recht. Später suchen wir nach anderen Überlebenden.«
    Er ließ sich von Rasturi aus dem Raumanzug helfen und fragte sich, welche Früchte sie finden würden und wie sie es anstellen sollten, auf die Jagd nach Tieren, nach lebendigem, flüchtendem oder angreifendem Fleisch zu gehen. Sie hatten nicht einmal einen großen Topf, um Wasser zu kochen.
    Ein zweiter gewaltiger Schwarm Vögel kreiste mit halb sichelförmigen Schwingen niedrig über der Absturzstelle. Majestätisch langsam bewegten sich Hunderte der weißen Körper mit schwarz-roten Flügeln über dem Landstrich zwischen der niedrigen Meeresbrandung, dem Sumpfstreifen und dem nahen Wald. Der Anblick beruhigte Kalymel nur wenig; noch hatte er keine Augen für die Schönheit der Welt, auf der er und Rasturi gestrandet waren. Später erinnerte er sich an das Funkgerät und kletterte in die Kanzel, um Ascelin, den Piloten der PYXAL, zu rufen.
    Tausende Menttia, die sich in Schwärmen in den höchsten Schichten der von Sonnenlicht erfüllten Gashülle getummelt hatten, hörten das subakustische Dröhnen, mit dem das Verhängnis sein Herannahen bewies. Fremde, nie gekannte, bisher nie absorbierte Energie kam von der Grenze des Sonnensystems auf den Planeten zu; ein Koloss aus der Ferne des Alls, der den Planeten verwunden konnte, griff nach der Heimatwelt. Aufregung bemächtigte sich der Energiewesen.
    Sie glitten und schwirrten, lang gezogene leuchtende Spindeln, wie Luftfische durch die Gashülle und strebten der Hemisphäre des Planeten zu, in der die Masse des Leviaihans in die Ekliptik der elf Welten eindrang. Auf ihrem Weg abwärts durch ruhige und turbulente Luftschichten drängten sie sich enger aneinander, eine Art energetische Osmose fand statt, in der die Wesen zu einer kollektiven Intelligenz verschmolzen.
    Ihr Denken, Spüren und Handeln verlief wie das eines einzigen, unabhängigen Wesens; gesteigert durch die Kompetenz tausender Verstandeszellen. Ihr Fühlen und die Erkenntnisfähigkeit waren durch die Erfahrungen von Jahrhunderten geschärft.
    - Der riesige Metallkörper ist voller lebender Wesen. Sie wollten auf unserer Welt landen, aber die Asteroiden haben das Raumvehikel zerrissen. Und viele Wesen getötet. - Die Kollektivexistenz folgte der Absturzbahn der drei größten Bruchstücke, aus denen sich während des glühenden Niedergangs weitere Trümmer lösten. Die Menttia erinnerten sich an die ersten Besucher ihrer Welt. Aus dieser furchtbaren Zeit lebten noch viele Einzelwesen, einige verströmten ihre Erinnerungen an grausame, lang anhaltende Kämpfe. Als sich der riesige Schwarm, so gut wie unsichtbar im grellen Sonnenlicht, dem Planetenboden entgegen senkte, durchdrangen weitere physikalische Informationen die Massenintelligenz blitzartig und verwandelten sich in abstrakte Denkmuster.
    - Die Gegner aus der Vergangenheit haben sich unserer Welt und ihrer Hinterlassenschaften erinnert. Zuerst werden wir sie beobachten. Dann fühlen wir uns vielleicht gezwungen, entsprechend zu handeln. -
    Die Sonne war ihre Nährmutter und die strahlende Quelle ihrer Kraft. Große Teile des Strahlenspektrums, das den Planeten erreichte, konnten sie assimilieren und davon zehren, ebenso wie von Teilen der kosmischen Strahlung. Unsichtbar, mit der Sonne im Rücken folgten sie den langen Bahnen aus Rauch, Dampf und Trümmer-staub, die den Absturz begleiteten, und begannen über dem Krater der Einschlagstelle zu kreisen. Die Zerstörung des Metaurings minderte ihre Furcht, die sie angesichts der
    Erinnerungen empfanden -es waren keine bewaffneten Besucher, die auf ihre Welt gefallen waren, sondern anscheinend bedauernswerte Unfallopfer.
    - Wir sehen zu, was die Fremden tun. Sie kommen aus den Weiten des Weltraums und bringen möglicherweise, ohne es zu wissen und zu wollen, verderbliche Keime auf unsere Welt. -
    Die Menttia der Sandbrandung, einige Millionen flammenförmige Einzelwesen, schwebten in der Luft, in der sie geboren worden waren und sich fortpflanzten, und sie wussten, dass sie über der Planetenoberfläche sichtbar wurden, aber fast nie an einem sonnenhellen Tag wie heute. Die verstörten Ankömmlinge würden vielleicht geisterhafte, transparente Wesen in

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