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PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

Titel: PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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weiße Fläche, von links dräuten die schneeträchtigen Wolken. In den Holos der Nahortung sahen Rhodan und sein Team, dass die zwei Kriecher und der LAS-TOOR-Shift mit schwindender Energie irgendwo in der Nähe des Objekts landeten, das im Eis eingeschmolzen war.
    Im Zeitraum von fünf Minuten änderte sich das Gelände. Die
    Tundra, wahrscheinlich eine riesige Permafrost-fläche, hörte auf, und binnen weniger Kilometer wurde aus schwärzlichem Grün schmutziges; später breitete sich sauberes Weiß aus. Eisschichten, völlig plan oder in lang gezogenen, deichartigen Aufwölbungen, lösten einander ab. Es war mehr zu spüren als zu sehen, dass die Schicht aus gefrorenem Wasser wuchs und dicker wurde.
    Schließlich blendete in der Sonne des frühen Nachmittags der Widerschein einer kristallweißen Fläche ins Cockpit der Jet.
    »Ich war so traurig, als ich euch getroffen habe«, sagte Denetree leise. »Ihr wisst, warum. Und seit ich das Schiff verlassen habe, erlebe ich alle Bilder, die ich bisher geträumt habe. Alles verwirrt mich, selbst dieses riesige Eisfeld. Jede Antwort ruft hundert neue Fragen auf.«
    »Nur auf diese beschwerliche Weise wird man erwachsen«, murmelte der Mediker. »Glaub es mir: So ist es.«
    »Wart's ab, Denetree«, erklärte Rhodan in versöhnlichem, fast väterlichem Tonfall. »Wir werden im Zusammenhang mit den stählernen Riesendingern noch eine Menge Überraschungen erleben. Was wir gerade mühsam herausfinden, ist nur der Anfang.«
    »Der Anfang wovon?«, wollte Shimon wissen.
    »Von einer grandiosen Geschichte, vermute ich, die kosmische Ausmaße erreicht. Haluter, Lemurer, der Untergang des lemurischen Kontinents auf Terra. in diesen Größenordnungen. Wenn wir einen Datenspeicher aus der OVIR hätten, gäbe es wahrscheinlich präzise Hinweise auf diesen zeitlichen Ausschnitt der Vergangenheit.« Rhodan deaktivierte den Autopiloten und übernahm die manuelle Steuerung.
    Als sich einige Minuten später die Wolkenwand vor die Sonne schob, sahen sie den gelandeten Kriecher, nicht aber den Shift. Die Kriecher der PALENQUE hatten ungefähr 250 Meter vom Rand der ovalen Eisfläche auf einer Ebene aufgesetzt, etwa 50 Meter voneinander entfernt. Rhodan zog die Jet hoch und beobachtete die Ortungsholos. Die Jet schlug einen kreisförmigen Kurs um die dunkle Masse im Eis ein. Als Rhodan überlegte, wo er landen sollte, ertönte Solinas Stimme aus den Lautsprechern.
    »Perry! Wir haben eine Energieortung. Irgendwelche mächtigen
    Dinge unter dem Eis, aber wir müssen herunter. Wir werden aus der Luft angegriffen! Sie sehen aus wie Energiewesen, wie brennende Spindeln.« Die Verbindung riss ab, die Kontrolllichter flackerten, die aufgeregte Stimme kam wieder.
    »Wir überspielen, was wir geortet haben. Mit der letzten Energie. Wir müssen uns wehren.«
    »Verdammt!«, rief Shimon. »Energiewesen! Sind die etwa an diesem Energiedebakel schuld?«
    »Wahrscheinlich«, sagte Rhodan und steuerte die Jet schräg abwärts. Die Bremstriebwerke arbeiteten mit Höchstlast. Vielleicht gelang eine weiche Landung, weil die Energiewesen noch zögerten. Offensichtlich verfügten die Akonen noch über so viel Bordenergie, um ihre Daten funken zu können. Der Syntron arbeitete mit gewohnter Zuverlässigkeit. Die Jet sank kontrolliert abwärts, der Boden kam schnell näher, als sich die Wolkenschatten über die Eisfläche ausbreiteten. Mit einem harten Ruck setzte die Jet im Tosen der Triebwerke auf.
    »Geschafft«, murmelte Rhodan. »Seht ihr irgendwo diese Energiewesen?«
    »Nichts zu sehen.«
    Der Bordsyntron zeigte an, dass die Übertragung beendet und die Sendeenergie abgeschnitten worden war. Rhodan schaltete alle Subsysteme der Jet ab, die nicht gebraucht wurden, und rief die Darstellung der Ortungsergebnisse auf. Das Holo über dem Pilotenpult füllte sich mit den scharfen Echos. Im Vordergrund wölbte sich wie ein schwarzer Iglu das Archenfragment, das mit furchtbarer Wucht eingeschlagen sein musste. Etwa 500 Meter weiter nördlich lagerten ausgedehnte dunkle Massen unter dem Eis; von beiden gingen Energieimpulse aus, deren Signaturen, wie Solina Tormas vermutete, etwas mit Lemurerabkömmlingen zu tun hatten.
    »Eine neue Entwicklung«, sagte Rhodan. »Also ist der Shift dort gelandet, möglicherweise notgelandet. Eine uralte Station, die noch Energien emittiert.«
    »Ebenso wie das Fragment«, warf Denetree schüchtern ein. »Dort lebt niemand mehr. Wer den Absturz überlebt hat, ist inzwischen

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