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PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

Titel: PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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austauschen. Zwingen wir sie doch dazu, ohne ihre technischen Mittel etwas unternehmen zu müssen! -
    - Also einverstanden. Teilen und beobachten wir, was sie tun, wenn sie voneinander abgeschnitten sind. -
    Zwischen beiden Schwärmen herrschte kein Streit, aber die Verschiedenheit der Meinungen wurde deutlich spürbar. Die kollektive Erinnerung reichte weiter zurück als 50.000 Jahreswechsel. Beide Schwärme kreisten in großer Höhe über den vier winzigen Schiffen, die auf der Eisfläche standen und eines Teils ihrer Energie beraubt waren. Die Menttia der Schneeschmelze formulierten einen Kompromissvorschlag. - Wir können sie zu jeder Zeit freigeben oder teilweise oder völlig lähmen. Warten wir ab, was sie tun! -
    - Wir haben Zeit. Warten wir. Aber es wird interessant sein, mit anzusehen, wie sie sich in der Notlage verhalten. -
    Die Menttia, deren Heimat der gesamte Planet bis weit hinaus in den Weltraum war, hatten aus Tausenden verschiedener Beobachtungen deduktiv die Beschaffenheit des Universums abgeleitet; jetzt hatten sie zum zweiten Mal Gelegenheit, fremde Besucher in allen Einzelheiten zu studieren. Einförmigkeit der Handlung, hatten sie erfahren, bedeutete Stillstand und Absturz in die Entropie.
    Sie warteten mit endloser Geduld.
    Einige Minuten später begannen die Feuerwesen damit, sich aus der Nähe der Space-Jet zu entfernen. In einzelnen schwirrenden Gruppen verschwanden sie oder zogen sich in den grauen Hochnebel zurück. Die Insassen dachten schweigend über das Rätsel nach und kamen zu keinem Lösungsansatz. Es gab im Augenblick nur eine Gewissheit: Beide Kriecher, der Shift und die Jet waren nicht in der Lage, zu starten, zu fliegen und zu funken.
    »Sollen wir winken oder mit Lichtsignalen morsen oder Pikto-gramme ins Eis schürfen?«, fragte Hyman Mahal und wischte Schweiß von seiner Halbglatze.
    Rhodan betrachtete grübelnd die Positionen im Holo der Nahortung. »Es wäre förderlich, wenn uns eine geeignete Kommunikationsart einfiele. Wie fangen wir es an, sie von unserer absoluten Harmlosigkeit zu überzeugen?«
    »Das scheint nicht mehr nötig zu sein«, murmelte der Exobiologe. Mit einer Kopfbewegung wies er nach draußen.
    Der goldflirrende Schwarm löste sich auf. Mehr und mehr flammende Spindelwesen huschten nach Norden und schräg in die Höhe davon, von kleinen und größeren Gruppen gefolgt. Nur noch wenige
    Wesen rasten um die Jet herum und schließlich ebenfalls davon. Das Licht erlosch und machte dem früh abendlichen Grau Platz, hinter dem schwach die Scheibe des Gestirns zu sehen war, von einer dünnen roten Linie umgrenzt. Rhodan atmete erleichtert aus. »Also keine Demutsgeste.« Er blickte auf die huschenden Ziffern des Bordchronometers. »Wir sollten nachsehen, was unsere akonischen Freunde gefunden haben. Aber ich höre meinen Magen kräftig knurren. Ein kurzer, gemütlicher Bordimbiss? Ich sehe keinen Grund zur Eile.«
    Doktor Mahal nickte. »Mein Job. Ich suche ein paar Rationen aus, die uns nicht vergiften. Zehn Minuten, dann ist das Polar-Dinner fertig.«
    »Sehr gut. Danke«, meinte Rhodan und vertiefte sich wieder in die Messergebnisse von Solina Tormas Team. Während der Geruch erhitzter Rationspackungen und von Maschinenkaffee durch das Cockpit zog, versuchte er, die Ortungen und die Energiemuster bis zur feinsten Analyse zu durchschauen.
    Mit dem bloßen Auge war wenig zu erkennen. Solina Tormas sah unter einer Schicht, die zwischen undurchsichtigem Weiß und vage durchsichtigen Eisflächen wechselte, eckige dunkle Dinge und unregelmäßige einzelne Echos, die wahrscheinlich Felsen darstellten, die das Eis unter sich begraben hatte. Ebenso wie von jenem zerbeulten Körper, der sich vor kurzer Zeit ins Eis eingeschmolzen hatte, sickerten geringe Energien. Die schattenhaft zu erahnenden Umrisse entsprachen für Solina einer vergessenen Station, einer kleinen Siedlung.
    Ameda Fayard beugte sich über das Hologramm. Ihr ausgebleichtes Haar fiel schwer über ihre Stirn. Sie schien an bevorstehende Schwierigkeiten zu denken. »Diese Linien hier sind Energieverbindungen«, sagte Ameda, als Solina die nächste Ebene der Tiefenschärfe schaltete. »Wie alt können die Anlagen sein?«
    Solina zuckte mit den Schultern.
    »Uralt. Wir dürfen nicht die Zeit als Maßstab nehmen, die das Eis brauchte, um die Bauwerke einzuschließen und zu bedecken. Du als Archäologin solltest es uns genauer sagen können.«
    »Mit im Eis untergegangenen Bauwerken oder Artefakten habe ich

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