Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

Titel: PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
Vom Netzwerk:
Außerdem glaube ich, dass der Aktivator nutzlos ist.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Sein Exemplar muss defekt sein.«
    »Wieso?«, fragte Isaias. »Es hat ihn jahrhundertealt werden lassen.«
    »Wir wissen aber nicht, um welchen Preis. Und ich ahne, dass er einen hohen Preis zahlte musste, einen unerträglich hohen.« Rhodan zuckte mit den Achseln. »Und was mich darauf bringt? Die Verletzungen, denen er erlag. Ein Aktivatorträger hätte sie überstehen müssen. Nicht wahr, Hyman?«
    »Gut möglich. Ich bin nicht so gut über die genaue Wirkungsweise von Zellaktivatoren informiert. Mit der entsprechenden medizinischen Hilfe aber hätte der Kommandant überlebt. Ihm fehlte medizinisches Gerät, das seinen Metabolismus stabilisierte.«
    »Was eine der Funktionen eines Aktivators ist«, sagte Rhodan. »Eigentlich.«
    Denetree schüttelte bewundernd den Kopf. »Du weißt so viel. Du weißt alles. Gibt es etwas, das du nicht weißt, Perry Rhodan?«
    Perry grinste sarkastisch. »Einige Millionen Dinge, Denetree.«
    Rhodans Gedanken wirbelten. Beide Naahks, von denen er wusste, trugen Zellaktivatoren. Ihm schwindelte bei der Vorstellung, dass jeder Kommandant einer jeden lemurischen Arche eines dieser -wahrscheinlich - unvollkommenen Geräte trug. Es konnte Hunderte, selbst Tausende Archen, ebenso viele Sternsucher und desgleichen Tausende Zellaktivatoren geben. Abermals fragte er sich, wer vor einem halben Jahrhunderttausend - außer ES - Zellaktivatoren herzustellen in der Lage gewesen war, selbst wenn sie nur ein halbes Jahrtausend lang und überdies lebensgefährlich fehlerhaft arbeiteten.
    Er versenkte seinen Blick in Denetrees Augen. »Dinge, die über die Probleme, die wir jetzt erkennen, weit hinausgehen. Ich wollte, ich könnte dir eine bessere Antwort geben.« Er holte tief Luft und konzentrierte sich auf die Steuerung. »Ich weiß, dass die Geschichte der Lemurer sehr alt ist«, fuhr er dann fort. »Vor über 50.000 Jahren wurden wahrscheinlich die Archen auf Kiel gelegt.« Er erwähnte bewusst nicht die Bestien und ihren Krieg gegen das Große Tamanium der Lemurer. »Es ist eine unheimlich lange Geschichte, fast so lang wie die von ES, das mir meinen Zellaktivator schenkte. Von den Halutern - wir und sie sind seit langer Zeit Freunde - erzähle ich dir, wenn wir dazu Zeit haben. Solina Tormas kennt sicherlich alle historischen Zusammenhänge so gut wie ich.« Er grinste. »Oder besser.«
    Er betrachtete die Ziffern der syntronischen Kompassanzeige. Sie flogen analog 335 Grad. Immerhin, sagte er sich, schien an Bord der NETHACK ACHTON ein Haluter eine bestimmte wichtige Rolle gespielt zu haben; vielleicht auch nur als Abbild oder Altar-Skulptur? Der Ausdruck völligen Unverstehens in Denetrees Gesicht bewies ihm, dass er von ihr nichts erfahren konnte; sie wusste nichts. Jedenfalls nichts Substanzielles.
    »Uralter Planet, Perry«, knurrte Hyman Mahal. »Trotzdem gibt es hier so etwas wie Schneewinde und Schneestürme. Sollen ja gemeinhin in Polnähe keine Seltenheit sein.« Er deutete nach rechts. Auf dem Holo zeichneten sich lang gezogene Wolken ab, mächtige schneeweiße Gewittertürme und eine graue Wolkenwand, die sich von Westen auf die Sonne zuschob.
    Rhodan starrte die meteorologische Struktur an. »Vielleicht behindert uns der Schnee oder der Wind. Aber in der Jet haben wir jede Menge feiner Ausrüstung. Wir werden nicht erfrieren.«
    »Daran hab ich gar nicht gedacht«, sagte der Exobiologe. »Ich denke ständig darüber nach, welche Fauna die notgestrandeten Lemurer hier vorfinden. Vermutlich träge, weichliche Wesen mit viel Fleisch und Fett, die komplizierte Philosophien des Nichtstuns entwickeln.«
    Pdrodan dachte an die achtbeinigen Ameisenwesen und hielt seinen Kommentar zurück. Er blickte kurz auf den Chronometer: noch neun Minuten bis zum Ziel.
    Übergangslos verlor sich das Dauersignal von Kriecher VIII.
    Eine halbe Sekunde danach erloschen sämtliche hochwertigen Verbindungen zum akonischen Shift. Nur die Kontrollinstrumente der Sprechfunkverbindung glühten unverändert.
    Abermals zwei Herzschläge später rief eine Stimme: »Energieschwund! Wir müssen landen!« Entweder der Shift oder Kriecher VIII war der Ausgangspunkt dieses Notrufs gewesen. Der Blick auf die Kontrollen bewies Rhodan, dass die Jet vom Energieschwund weiterhin verschont blieb.
    »Freunde!«, sagte er entschieden, »jetzt wird es ernst.«
    Die Jet überflog eine schwarzgrüne Tundra. In der Ferne schimmerte eine diffuse

Weitere Kostenlose Bücher