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PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

Titel: PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Elemente warme Luft und Sonnenlicht herein. Es gab tatsächlich noch Energie, die durch Teile der Anlagen geisterte; Leuchtfelder mit undeutbaren Bezeichnungen blinkten unregelmäßig, hier und dort knisterte und knackte es; es roch nach verschmorter Positronik. Rhodan ging am Sitz des Kommandanten vorbei und versuchte die Bedeutung von Schaltelementen, Touchscreens, blinden Bildschirmen und einem flackernden Display zu erkennen, das die LEMCHA OVIR in unversehrtem Zustand zeigte; ein kreisender Vierkantring, in fünf Decks eingeteilt und voller unterschiedlicher Kodebezeichnungen. Rhodan kannte solche Zentralen bis zum Überdruss, fand aber nichts, das einem Datenspeicher auch nur entfernt ähnelte. Und selbstverständlich fand er auch keinen Hyperfunksender.
    Er ging zurück, stieg die Treppe hinauf und folgte dem Klang der Stimmen. In einem Vorraum mit gerundeten Aussparungen bemerkte Rhodan ein Bild. Der Anblick ließ ihn zusammenzucken. Er ging näher heran und betrachtete es angestrengt.
    Der breite Rahmen schien aus Halbedelstein geschnitzt. Zwischen den sechs Fingern einer feingliedrigen, dunkelbraunen Hand, die zwei seltsam geformte Pinsel führte, war das Bild eines Lemurers entstanden, der auf einem Podest aus einem Block die Gestalt eines Haluters - oder einer »Bestie« - heraus gemeißelt hatte. Der Hintergrund der Szene zeigte eine idealisierte Landschaft mit drei Monden, vermutlich eine Welt des Großen Tamaniums. Der Haluter, ebenso groß wie der Bildhauer, wirkte überraschend lebendig, aber die Ferse eines seiner stämmigen Beine und ein Arm waren noch nicht aus dem Material hervorgetreten, das wie erkaltete Lava aussah oder wie weicher Obsidian.
    Ein unbeholfen gestalteter Bestien-Haluter-Altar in der NETHACK ACHTON. Ein Haluter-Bestien-Bild von, wie er glaubte, hohem künstlerischem Wert in der LEMCHA OVIR. Was hatte es zu bedeuten? Mehr als ein Kunstwerk? Der so genannte Hüter? Eine dargestellte Erinnerung? Oder vielleicht eine haltlose Phantasie? Aus dem Augenwinkel sah er, dass Chibis-Nydele lautlos herangekommen war.
    Sie zog ihn mit sich. »Ein Freund Atuburs«, sagte sie. »Er unterhielt sich mit ihm in seinen Träumen, erzählte er mir. Ich habe ihn nie gesehen - niemand hat dieses drei-äugige Wesen je gesehen. Die Geschichte des Bildes - ich kenne sie nicht. Es tut mir Leid.«
    Rhodan spürte ihre Finger an seinem Handgelenk und glaubte plötzlich zu verstehen, welche Faszination Nydele auf den uralten Kommandanten ausgeübt hatte. Er folgte ihr in einen Wohnraum, der mit wenigen ausgesuchten Möbeln eingerichtet war. Keines schien zerstört oder losgerissen.
    Die Mannschaften der Jet und des Shifts standen, nachdem sie die Räume durchsucht hatten, in einem großen, in archaischem Luxus eingerichteten Raum und hielten Gläser in den Händen.
    Chibis-Nydele reichte Rhodan auch eins. »Nutai hat ihn sorgsam gehütet«, sagte sie mit einem herzzerreißenden Lächeln: »Er nannte ihn >Archewein<. Die alten Männer, die ihn hergestellt haben, sind längst tot. Dies ist alles, was noch davon übrig ist.« Rhodan blickte in ihre Augen und nahm vorsichtig einen Schluck. »Lasst mich hier bleiben, bis ich mich entschieden habe«, führ sie fort.
    »Wir respektieren deinen Wunsch, Nydele.« Perry Rhodan fand, er habe schon weniger gute Weine getrunken. »Ich habe nichts gefunden.«
    Als er den zweiten Schluck nahm, meldete sich der Funkteil des Multiarmbands. Rhodan winkelte den Arm ab, meldete sich und tastete den Lautstärkeregler des Picosyns auf einen höheren Wert.
    »Hier Kriecher VIII. Wir haben das Fragment angeflogen, das sich ins Polareis eingeschmolzen hat. Sieht aus wie ein Raumschiffwrack. Nach wie vor keinen Kontakt zu Mama. Kossa. Bekommen wir eure Unterstützung?«
    »Verstanden, Kriecher VIII«, antwortete Rhodan. Solina Tormas, die ebenso wie Ameda Fayard bisher jedes Stück der Einrichtung mit fachmännischen Blicken und gelegentlichem Nicken gemustert hatte, hob die Hand. »Wir fliegen hin, Perry, nicht wahr?«
    Rhodan nickte langsam und nahm einen dritten Schluck.
    »Wir kreisen und führen unsere Untersuchungen weiter«, kam es aus dem Kriecher. »Wir erwarten euch. Lausig kalt hier draußen.«
    »Position bekannt. Wir kommen.« Rhodan leerte das Glas. »Wir verlieren die Probleme der Archenbewohner nicht aus den Augen«, sagte er zu Nydele: »Wahrscheinlich finden wir noch mehr Bruchstücke. Wir suchen nach ihnen. In einigen Tagen holen wir dich ab.«
    An der Wand des

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