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PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

Titel: PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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gibt noch immer keine Gewissheit, dass diese Feuerspindeln an unserer Lage schuld sind. Oder für unsere Lage verantwortlich.«
    »Vielleicht hatten die Bewohner großen Ärger mit den goldenen Luftfischen?« Ameda schlug mit der flachen Hand auf ihren Kombi-strahler und grinste. »Vermeiden wir also Ärger. Dann leuchten sie uns auf dem Marsch zu den Eisschollen.«
    »Einverstanden!«, sagte Arsis Tachim. Bisher hatte sie schweigend zugehört und Becher voller heißer dunkelbrauner Flüssigkeit ausgeteilt, die starke Ähnlichkeit mit terranischem Kaffee-Kakao-Gemisch hatte; wahrscheinlich handelte es sich um akonischen Expeditions-Tee. »Draußen ist es ein wenig heller geworden. Der Schnee spiegelt kein Licht von den strahlenden Planetariern. Brechen wir auf?«
    Die Akonen öffneten Wandfächer und rüsteten sich in der Enge mit Expeditionsgerät aus; sie vermieden, wie Rhodans Team, hochtechnisches Zubehör. Sie alle dachten mehr an einen Vorstoß in eisige, rutschige und dunkle Bezirke als an die Eroberung eines uralten, frostklirrenden Hightech-Stützpunkts.
    Genau 37 Minuten nach dem Aufbruch hielten sie im Halbdunkel vor den zwei hochgekippten Schollen, die ein fast gleichschenkliges Dreieck bildeten. Einzelne Flocken trieben durch die Lichtkegel, als Rhodan, Solina und Mahal die Handscheinwerfer einschalteten. Das Eis strahlte bläulich auf, an den Kanten schimmerten und funkelten Kristalle. Langsam ging Solina auf das Scheintor zu, die anderen folgten. Es war genug Platz, dass drei Raumfahrer vorsichtig, einen Schritt nach dem anderen, nebeneinander gehen konnten. Bis auf die knirschenden Schritte war es totenstill. Die Energiewesen verharrten als kreisend leuchtender Schwarm direkt über dem eisverkrusteten Felsen, der knappe 20 Meter hoch aus dem Schollen- und Splittergewirr ragte.
    Als die Raumfahrer den vermeintlichen Eingang betreten hatten, geriet der Schwarm in aufgeregte Bewegung, huschte wirbelnd näher und zielte mit der Spitze auf den Eingang. Kurz davor schwangen sich die lanzettförmigen Wesen wieder steil in die Höhe und strudelten hin und her. Ein zweites Mal schienen die leuchtenden Wesen eindringen zu wollen, aber sie scheuten abermals davor zurück und wichen in die Höhe aus. Das gesamte Geschehen hatte keine fünf Sekunden gedauert, dann zerstreute sich die Ansammlung in alle Richtungen und war bald nur noch ein zuckender, leuchtender Ring in großer Höhe. Die Raumfahrer hatten, bis auf Arsis Tachim, die als
    Letzte eindrang, nichts davon gesehen.
    Der Helmfunk arbeitete seltsamerweise anscheinend zuverlässig. Die Eindringlinge hörten Arsis' Bericht über die Leuchtwesen, die sie beobachtet hatte. Perry Rhodan betrachtete die kurze Strecke, die vor ihnen lag.
    »Wir werden uns gleich darüber unterhalten müssen, ob dieser Eisschollenberg tatsächlich der Eingang ist. Aber das Verhalten der Goldspindeln deutet daraufhin. Nach so langer Zeit.?«
    Sie bewegten sich mit äußerster Vorsicht hinter den breit gefächerten Kegeln der Scheinwerfer ungefähr 50 Schritte geradeaus und, noch immer auf griffigem Schnee, leicht abwärts. Dann versperrte eine Wand aus Eis den Weg. Sie spannte sich wie ein Schott zwischen den Eiswänden. Rhodan ging bis zu der weißen, kristallen schimmernden Platte und schlug mit der Faust dagegen.
    Es klang dumpf, zugleich gab es ein schwaches Echo, ein entferntes Knacken. Rhodan trat fünf Schritte zurück, klinkte den Kombistrahler vom Gürtel aus und hob die Waffe. Er feuerte einen langen Ther-moimpuls ab, der innerhalb weniger Herzschläge ein Loch in die Platte schmolz, das größer wurde und sich schnell an den Rändern auflöste, als er den Strahl im Kreis bewegte. Nach drei Schüssen war die Öffnung so groß, dass sie einzeln hindurch steigen konnten.
    Die Platte war fast zwei Handbreit dick. Vor ihnen erstreckte sich ein tunnelartiger Korridor im Eis, ein Spalt mit gerundeten Wänden, der ziemlich steil und in einer engen Kurve abwärts führte. Rechts glänzte dickes Eis auf einer gekrümmten Felswand, in deren Driftschatten sich der Hohlraum gebildet hatte. Die Terraner, die Lemurerin und die Akonen rammten die Spitzen der Eispickel in den Boden, machten kleine, behutsame Schritte und kamen rutschend, taumelnd und oft vom Hintermann durch das Verbindungsseil gehalten, halb fallend bis auf den Grund der halb spiraligen Röhre. Von der Decke hingen Hunderte Eiszapfen in allen Längen, fingerlang bis halb mannslang.
    Das Scheinwerferlicht und die

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