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PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

Titel: PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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und Brocken aus altem Eis. Es war kein Schmelzvorgang gewesen, sondern vor relativ kurzer Zeit war auch hier etwas durchgeschossen. Rhodan erkannte vier solcher Durchbrüche, die in gerader Linie hintereinander lagen.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er. Noch während er sprach, begann ein weiterer seltsamer Vorgang die Ratlosigkeit der Raumfahrer zu verstärken. Auch die Furcht, an lebensgefährliche Geheimnisse der
    Vergangenheit zu rühren, nahm schlagartig zu.
    Lichter.'
    Kleine Zentren weißgelber Helligkeit.
    An hundert Stellen schalteten sich Lampen ein. Mitten im dicken Eis, an der Unterseite von Dächern, hinter runden und eckigen Fenstern und seitlich von Wegen, auf denen vor Jahrtausenden der letzte Akone gegangen sein mochte.
    »Das also ist Teil der Energien«, rief Solina, und das Echo machte ihre Stimme schrill, »die wir angemessen haben. Irgendwo arbeitet noch immer ein Kraftwerk. Das Eis lebt!«
    »Wir auch. Noch«, knurrte Kealil.
    Perry Rhodan kam zur Gruppe zurück. »Keine Panik! Solina? Ameda? Seid ihr wirklich sicher, dass diese Station von Akonen gebaut worden ist?«
    »Zweite kosmophile Periode. Definitiv! Als meine V orfahren durch das Universum schwärmten und glaubten, es wäre mehr oder weniger ihr Besitz. Wie jeder Geschichtsstudent weiß, waren sie seinerzeit wenig wählerisch in ihren Methoden.«
    »Kann es sein, dass sie den Einwohnern dieses Planeten Schlimmes angetan haben?«
    »Wer weiß?», antwortete Ameda. »Vor einigen Dutzend Jahrtausenden? Durchaus möglich.«
    »Das eröffnet Perspektiven, die zumindest mich nicht überraschen«, sagte Rhodan. »Die uralte Geschichte. Immer das Gleiche. Meine Theorie: Die Energiespindeln erinnern sich an die Auseinandersetzung von damals, wann auch immer, und das macht sie misstrauisch, weil sie meinen, wir wären die Nachfahren ihrer damaligen Gegner und begännen einen neuen Krieg.«
    »Daran könnte, beim Permafrost, etwas Wahres sein!«, sagte Arsis mit skeptischem Unterton.
    Die Raumfahrer waren langsam weitergegangen. Je tiefer sie eindrangen, desto dichter standen die Gebäude. Das bedeutete, dass zwischen ihnen die Eiseinbrüche seltener wurden. Eine Mauer, vor dünnem Eis glänzend, zeigte aber einen gewaltsamen Durchbruch, der vor kurzer Zeit stattgefunden zu haben schien. Die Anzahl der Leuchtkörper nahm zu. Rhodan hatte wenig Hoffnung, etwas zu entdecken, richtete sein Multifunktionsarmband aber auf den Voraus-bereich und tippte auf einige Sensorfelder.
    Zu seiner Überraschung zeichnete sich auf dem flackernden Miniholo ein turmähnliches Gebäude ab, dessen Inneres wärmer als die Umgebung war und etwa 20 diffuse Energiequellen aufwies. Aber das Gerät war noch immer nicht voll funktionsfähig.
    »Vielleicht erfahren wir dort, wohin ihr mir bitte folgt, ein bisschen mehr«, sagte er. »Nur fünfhundert Meter, schräg links.«
    Die Mitglieder der Gruppe drängten sich instinktiv eng aneinander. Zwischen winzigen Inseln aus milchigem Licht, zwischen wuchtigen und winzigen Stalagmiten und Eissäulen, Metallwänden, Sockeln aus perfekt gearbeitetem Gestein, schwer durchhängenden Energiekabeln, von gezacktem Eis heruntergezogen, in einem Irrgarten aus rechtwinkligen Gassen voller Eis oder völlig eisfrei, gingen sie auf einen Turm zu, der in der Mitte eines Platzes aufragte und, 30 Meter hoch, mit dem Gletscher über ihnen verschmolz. Mächtige Bäume umstanden in zwei Kreisen den Platz. Bäume! Gänzlich blätterlos, 25 Meter hoch, mit riesigen Kronen und schneeweiß. Stamm und Astwerk bis zu den dünnsten Ästchen bildeten weiße, fragile Eis-Skulpturen von graphischer Einmaligkeit. Die Wurzeln verschwanden in dicken, kreisförmigen Eisplatten.
    »Ein lautes Wort«, flüsterte Arsis, »und die gesamte Pracht fällt klirrend zu einem Haufen zusammen!«
    »Ein Grund mehr, das Ganze in schweigender Andacht zu genießen«, meinte Ameda sarkastisch.
    »Und wie sollen wir hineinkommen?«, knurrte Shimon.
    Sie fanden drei Tore, die in eine runde Halle mündeten. Die Einrichtung und die Treppen schienen Fertigbauteile zu sein. Rhodan dachte an die Nüchternheit einer militärischen Nutzung. Als sie in der Mitte der Halle standen, kam von draußen ein schmetternder Krach, dem das Klirren von Glas oder Eistrümmern folgte. Spitze Echos drangen durch die Zwischenräume der Gebäude. Dann Stille.
    Sekunden später schalteten sich in der Decke einzelne runde Leuchtfelder ein. Eine uralte Anlage erwachte zögernd zu neuem Leben, als habe sie

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