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PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

Titel: PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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sollten den Fremden ein Zeichen geben. -
    - Ein Zeichen der Friedlichkeit. Und wenn sie nicht verstehen, ein zweites Zeichen. -
    - Es ist fraglich, ob sie es verstehen. -
    Als die Menttia der Mündungsblüte mit den Schwärmen der weißen Winde korrespondierten, waren sie unsicher, ob die zwei großen Raumschiffe ihnen gefährlich werden könnten. Aber langsam setzte sich die starke Vermutung durch, dass sie bald so überraschend verschwinden würden, wie sie aufgetaucht waren, denn es waren »andere« Fremde, trotz aller Ähnlichkeit mit den Überlebenden des zerstörten Schiffs.
    - Wenn sie Aggression zeigen, können wir sie abermals kontrollieren. -
    - So wie wir es die vergangenen Tageswechsel getan haben. -Als die Menttia der Sandblüten und all die anderen kleinen
    Schwärme übereinstimmten, dass sie jederzeit die Kontrolle über das gesamte Geschehen behalten würden, stimmten sämtliche Menttia überein: -lösen wir die Blockade ihrer Energie! -
    - Geben wir allen Schiffen die Selbständigkeit zurück! -
    - Warten wir die Folgen ab! Beobachten wir sie ständig und gewissenhaft wie bisher! -
    Die riesige Wolke, viel größer als der Schwarm über dem nächtlichen Lager der Überlebenden, drehte sich in harmonischer Langsamkeit in den Schauern der solaren Energiepartikel. Erst später sonderten sich einzelne Schwärme ab und kehrten zu ihren bevorzugten Heimatgebieten zurück.
    Denetree betrat den Shift als Letzte. Auf der halb von Sand bedeckten Rampe blieb sie stehen und winkte Chibis-Nydele und den Zurückbleibenden. Mit sicheren Griffen verriegelte sie die Schleuse und gurtete sich im letzten freien Sitz an. Arsis hatte - erwartungsgemäß abermals vergeblich - das Funkpult gecheckt, ebenso wie Rhodan und Solina ihre Anzüge. Die akonische Pilotin führ über ihr kurzes, glattes Haar, nickte Rhodan zu und startete den Antrieb.
    »Hinauf zur PALENQUE«, murmelte Rhodan und betrachtete fast liebevoll das Kästchen, das er mit beiden Händen im Schoß festhielt. Er schloss die Augen und überließ sich der Professionalität der Pilotin.
    Das Schicksal Chibis-Nydeles und der Lemurer berührte ihn tief.-
    Die innere Verarbeitung eines solchen Schocks verlief stets in vier Abschnitten. Zuerst kam das Leugnen, das Vergessen-wollen und das Nicht-Für-Möglich-Halten. Diese Phase hatten die Lemurer hinter sich, ebenso wie das Verhandeln und Feilschen mit dem Schicksal. Sie befanden sich seiner Ansicht nach zwischen der dritten und vierten Station des Leidenswegs, zwischen Depression und der Annahme der Umstände. Dies galt auch, nur wenig gemildert, für Denetree.
    Der Shift schwebte mit voller Triebwerksleistung auf einer gekrümmten Bahn einem niedrigen Orbit entgegen.
    Vergeblich suchten die Blicke der Insassen die Raumschiffe. Als die Wolken durchstoßen waren und der Shift sich schließlich der Grenze zum Dunkel des Alls näherte, schrie Arsis auf. »Endlich! Volle Energie!«
    Im gerundeten Cockpit vor der Steuerung flammten sämtliche Instrumente auf. Leuchtfelder und Displays zeigten scharfe Farben. Klicken, Summen, Schnarren und Surren drang aus den Sockeln der Pulte. Als Arsis auf die Felder des Displays tippte, bauten sich drei Holos auf.
    Augenblicklich baute sich die Verbindung zur Zentrale der PALENQUE auf. Gleichzeitig erfasste die Ortung des Shifts die LAS-TOOR, nach einigen weiteren Schaltungen auch das terranische Schiff. Noch bevor Arsis oder Rhodan ihre Durchsage beginnen konnten, zeichnete sich ein scharfes Echo ab. »Wir sind von der LAS-TOOR erfasst worden. Klarer Ortungsimpuls.«
    »Also haben die Menttia auch die Energiesperre der Schiffe aufgehoben«, sagte Solina. »Jetzt kann eigentlich nichts mehr schief gehen.«
    Die Ruhe, die in der Zentrale der LAS-TOOR herrschte, war in hohem Maß trügerisch; sie glich der Stille vor einer vernichtenden Detonation. Die Besatzung und cer Lethir fragten sich schon seit Stunden, wann die Situation kippen würde.
    Die Energieblockade bestand unverändert. Das Kuppel-holo zeigte unverändert den voluminösen Kreisring aus leuchtenden Spindeln, der zwischen Pol und Äquator des Schiffes rotierte und dessen zahllose Einzelwesen sich in einem unbegreiflichen Tanz umeinander drehten. Es schien, als würden sie sich in der Energie, die auf unbekannten Wegen das Schiff verließ, wie in einem belebenden Bad rä-keln und drehen. Und ebenso unverändert kreisten die LAS-TOOR und die PALENQUE im hohen Orbit um den Planeten.
    Unverändert! Länger als

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