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PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

Titel: PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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hatten Sitze, Tische, Liegen und andere Ausrüstung aus dem Wrack zwischen den ausgebauten Kabinen aufgestellt. Offensichtlich verfügten sie über genügend Wasser und Nahrungsmittel. Ein Schweigen der Unsicherheit und Furcht hatte sich ausgebreitet.
    Rasturi lief zu Kalymel, schob ihre Hand in seine und ließ sie nicht mehr los. »Kein Datenspeicher, Terraner«, bestätigte sie.
    Ascelin nickte und machte eine entschuldigende Geste. Ameda und Isaias blickten zu den Menttia hinauf, die sich tatsächlich in größere Höhe zurückzogen. Der Eindruck der Gefahr war zugleich mit dem abnehmenden Leuchten geringer geworden. Kealil blinzelte in den letzten Sonnenstrahlen und hob auffordernd die Hand. »Wir sollten uns einen Platz für die Übernachtung suchen, Perry. Morgen entscheiden wir vielleicht unter günstigeren Bedingungen.«
    »Einverstanden. Los!«, meinte Rhodan. Kealil schaltete die starken Landescheinwerfer an. Denetree schien die Aufforderung überhört zu haben. Sie betrachtete reglos das Wrack und das Lager. Ihr Gesicht zeigte den starren Ausdruck eines Schmerzes, der, durch Müdigkeit verstärkt, dem erschreckenden Anblick des Wracks und des chaotischen Lagers galt. Ein einziger Blick zeigte Rhodan, dass sie wieder zurückgefallen war in jene Depression, an der sie seit dem ersten Tag in der PALENQUE litt.
    Rhodan nahm ihre Hand und zog sie zum Shift. »Komm mit uns. Der Anblick hier deprimiert selbst mich. Morgen sieht auch für dich die Welt wenigstens heller aus. Schlaf wird auch dir gut tun.«
    Er half ihr in die Kabine. Als Kealil den Shift startete, knickten Denetrees Knie ein. Sie verlor das Bewusstsein und sackte in der Enge der Kabine zusammen. Solina stemmte sich aus dem Sitz hoch und half Rhodan, die junge Lemurerin in den Kontursessel zu betten. Kealil steuerte den Shift im kalkweißen Licht der Scheinwerfer zurück zu den Dünen und zu Chibis-Nydele.
    In den Räumen, die Kommandant Atubur Nutai und Nydele bewohnt hatten, fanden sich Schlafgelegenheiten, spärlich funktionierende Duschen, einige frische Kleidungsstücke und genügend Essen für die Shift-Besatzung. Selbst Rhodan fühlte abgrundtiefe Müdigkeit; trotzdem testete er erfolglos sein Multifunktionsarmband.
    Erst dann wusch er sich, trank kaltes Huccar und streckte sich auf einigen Decken aus, die Nydele über den weichen Teppich eines Raumes geschichtet hatte. Auf einem niedrigen Tisch brannte ein Flämmchen in einer Schale Öl. Der Aktivatorchip unter seiner Haut schien zu glühen und pulsieren.
    Irgendwann am Morgen lag Perry Rhodan mit offenen Augen da, fühlte sich ausgeschlafen und ordnete langsam seine Gedanken. Er hielt das Armband, das er nachts abgelegt hatte, an seine Augen und versuchte es einzuschalten: keine Funktion.
    Die Menttia brauchen verdammt lange zur Entscheidungsfindung, dachte er und richtete sich auf. Aus den anderen Räumen, die sparsam, aber mit ausgesuchten Stücken eingerichtet waren, drangen die Geräusche der anderen Raumfahrer. Es roch nach einem heißen Getränk und irgendwelchem Gebackenem.
    Rhodan befestigte das Multiarmband an seinem Handgelenk und ging langsam in seinem Schlafraum hin und her. Die Ölschale war leer gebrannt. Aus einem Durchgang, der in einem Streifen Tageslicht lag, fiel ein Schatten in den Korridor.
    Chibis-Nydele nickte Rhodan zu und winkte. »Ich glaube, ich habe etwas gefunden, wonach du suchst. Komm mit.« Sie führte Rhodan in das Arbeitszimmer des Kommandanten. Sonnenlicht, durch Spiegelflächen umgelenkt, kam aus dem Kommandoteil und fiel auf den kostbar gearbeiteten Schreibtisch. Rhodan sah, dass in der Frontwand, unterhalb der Schreibfläche und an etwa einem Dutzend anderer Stellen sich die intarsienverzierte Oberfläche geöffnet und kastenförmige Elemente sich hervorgeschoben hatten.
    »Geheime Fächer, Unsterblicher«, flüsterte Nydele. Sie trug an diesem Morgen ein weißes, weites Hemd und eine ebensolche Hose aus Stoff, der wie ein Kristallgitter wirkte. Die Aura aus Trauer und Überlebenswillen, die sie umgab, machte Nydele gleichermaßen begehrenswert und verletzlich. »Ich habe zufällig diesen Punkt berührt, und alle diese Kästchen sind hervor gesummt.« Sie zeigte auf eine schimmernde Darstellung in der Schreibfläche aus Metallfäden, unterschiedlichem Holz in auffälliger Maserung und kostbarem Stein. Rhodan erkannte einen stilisierten Oberkörper und einen
    Kopf, der von einer Kapuze umhüllt war. Das tiefbraune Antlitz war kaum zu erkennen. Hinter

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