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PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

Titel: PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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der schematischen Darstellung die beiden Exodus-Schiffe würden das Kugelschiff rechts und links passieren, in einem Abstand von nur wenigen Kilometern. Wie vorgesehen.
    »Das scheint tatsächlich der Fall zu sein.« Paronn schaltete auf maximale Vergrößerung und starrte in die dunklen Löcher eines dunklen Raumschiffs.
    »Kritische Phase beginnt in neunzig Sekunden«, sagte die Cheftechnikerin.
    Paronn betätigte die Schaltelemente der Hauptkonsole.
    »Aber wir haben gesehen, wie es die beiden Transporter zerstört hat, die nach Lahmu unterwegs waren«, sagte Deshan verwundert.
    Die Anzeigen eines Displays veränderten sich. Paronn blickte darauf hinab und wusste sofort, was es bedeutete.
    »Wir empfangen Signale von dem Kugelschiff«, stellte Dalianta fest.
    »Ja.« In Paronn zitterte etwas. Wie zögernd glitten seine Finger über die Schaltflächen, und plötzlich tönte eine Stimme aus den Kom-Lautsprechern, eine Mischung aus Knurren und Grollen, bei dem es ihm kalt über den Rücken lief. Deshan Apian neigte den Kopf ein wenig zu Seite - er verstand natürlich nichts. Im Gegensatz zu Paronn.
    »... haben wir den Weg gefunden und werden euch alle vernichten... «
    »Ich werde euch daran hindern«, sagte Paronn und achtete nicht auf Deshans Verblüffung. Der Chronist fragte sich bestimmt, woher er die Sprache des Feinds kannte.
    Einige Sekunden lang herrschte Stille.
    »Wer bist du?«
    »Ich bin der Zwölfte Heroe Vehraato. Und ich bin hier, um Lemurs Kinder in die Zukunft zu führen.«
    »Die Geißel Lemur wird nun endgültig vernichtet!«, fauchte es aus den Lautsprechern. »Diese Zeit ist dafür wie geschaffen.«
    Paronn unterbrach die Verbindung.
    »Du sprichst die Sprache der Fremden?«, fragte Deshan Apian entgeistert.
    »Ich habe dir gesagt, dass ich den Feind kenne«, erwiderte Paronn leise und dachte an das Grauen, das er ebenfalls kannte.
    Seine Anspannung wuchs abrupt, als er beobachtete, wie im oberen Bereich der dunklen Kugel etwas zu glühen begann. Deutlich erinnerte er sich daran, dass es kurz vor der Vernichtung des einen Transporters zu einer ähnlichen Leuchterscheinung gekommen war.
    »Kritische Phase in zehn Sekunden«, meldete Dalianta.
    Es blitzte im All vor den beiden Exodus-Kolossen.
    Paronn drückte die Taste, die eine Verbindung zur HENTECK AVRAM herstellte. »Achtung, ich befürchte, dass der Feind... «
    Ein mehrere Meter dicker Energiestrahl ging plötzlich von der Kugel aus und traf den vorderen Bereich des ersten Exodus-Schiffes. Die dort am Zentralgerüst befestigten Segmente platzten auseinander, und schlagartig ins All entweichende Luft riss glühende Trümmer mit sich.
    Aus den Augenwinkeln bemerkte Paronn das Entsetzen in Deshans Gesicht, als die Vergrößerung zerfetzte Leichen zwischen geborstenen Fragmenten der HENTECK AVRAM zeigte.
    »HENTECK AVRAM, Kurs halten!«
    »Kritische Phase beginnt.« Daliantas Stimme klang ungerührt, als wäre überhaupt nichts geschehen. Paronn beobachtete, wie die Fangfelder wieder wuchsen, sich dem Kugelschiff entgegenstreckten...
    Diesmal waren es nicht nur Vibrationen - die AKAN HATA schüttelte sich, ihren ganzen dreieinhalb Kilometer langen Leib. Der Kontakt mit dem dunklen Schiff beeinträchtigte die energetische Stabilität der Fangfelder, und der starke destabilisierende Effekt dehnte sich auf die Projektoren und die übrigen Segmente der Exodus-Schiffe aus.
    Die Gurte der Sicherheitsharnische hielten Paronn und den Chronisten in ihren Sesseln.
    »Strukturelle Integrität ist gefährdet«, sagte die Cheftechnikerin. Sie klang noch immer ruhig.
    »Dies ist unsere einzige Chance«, entgegnete Paronn. »Das Kugelschiff muss sich im Reaktionsbereich befinden.«
    Die Erschütterungen wurden immer heftiger, und Paronn hörte, wie es in der Außenhülle der Kommandantenkanzel zu knacken begann. In den Projektionsfeldern war zu sehen, wie die HENTECK AVRAM weitere Segmente verlor. Das Chaos an Bord musste unvorstellbar sein, und die Besatzungsmitglieder...
    Deshan schien seine Gedanken zu erraten. »Dutzende sterben dort. Wenn nicht Hunderte.«
    Paronn begriff, dass er nicht länger warten durfte, wenn er vermeiden wollte, dass auch die AKAN HATA auseinanderzubrechen begann.
    »Reaktion einleiten«, sagte er, und die Cheftechnikerin gab seine Anweisung sofort an die Fänger weiter.
    Sie hatten nur darauf gewartet und begannen sofort damit, die Wechselwirkungswahrscheinlichkeit zu erhöhen.
    Im oberen Bereich der dunklen Kugel begann es erneut

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