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PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

Titel: PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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später, nicht alles mitbekommen zu haben - er war viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, die Augen zuzukneifen und sich die Ohren zuzuhalten. Trotzdem hörte er ein donnerndes Krachen, so laut, als stürzte ein Kriecher aus zehn Meter Höhe auf den Boden eines Hangars, und eine heftige Erschütterung raubte ihm fast das Gleichgewicht.
    »Habt ihr das gesehen, Yülli, Trülli? Und da sag noch einer, Haluter seien nicht dickköpfig!«
    Icho Tolot hatte zuvor mit seinem Scanner die strukturell schwächste Stelle der dicken Tür ermittelt und war genau dort gegen sie geprallt. Die Masse des Haluters und seine enorme kinetische Energie drückten die Tür halb nach außen, und eine Öffnung entstand, breit genug für Icho Tolot, um hindurchzuwanken und zu fallen.
    Coho und die anderen liefen los, aber wenige Sekunden später kam Icho Tolot wieder zum Vorschein. Mit einer Hand hatte er sich am Rand des Schachtes direkt hinter der Tür festgehalten, und mit vier Armen zog er sich hoch. »Vermutlich ein Antigravschacht«, grollte er. »Aber ohne Kraftfeld.«
    »Wer kann fliegen?«, fragte Roderich und sah sich um.
    »Manchmal gehst du einem echt auf die Nerven, Jungchen«, brummte der sonst so gutmütige Catchpole. »Vielleicht lernst du fliegen, wenn der Atombrand an deinen Füßen kitzelt.«
    Icho Tolot stand auf dem schmalen Absatz hinter der halb aufgebrochenen Tür und sah mit seinen drei infrarotempfindlichen Augen nach rechts und links. »Es gibt keine Notleiter oder dergleichen.«
    Roderich sah zum sechsten Korridor zurück, dessen Dunkelheit immer mehr dem roten Glühen wich. Ihnen blieben noch einige Minuten, mehr nicht.
    »Ich versuche, euch einen Transporter zu schicken«, flüsterte es aus der Finsternis des Schachtes.
    Roderich sah vorwurfsvoll zu Yülhan auf. »Hast du schon wieder die Stimmenmodulation deines Translators verändert, Yülli? Oder bist du zum Bauchredner geworden?«
    »Ich heiße nicht... «
    Sharita Coho brachte den Blues mit einem Wink zum Schweigen und trat neben Tolot. Lethir versuchte, ihr zu folgen, aber auf dem Absatz war nicht genug Platz.
    »Wer bist du?«, fragte Coho die Dunkelheit.
    »Ich bin Alahandra, ein Teil von ihr, die kleine Alahandra, und Jorgaldarhelmemerek ist bei mir«, kam es aus der Schwärze des Schachtes. »Ich versuche, euch zu helfen. Die große Alahandra hält euch für Feinde und will euch alle töten, aber Leben ist kostbar und muss geschützt werden. Ich... Jorgaldarhelmemereks Lieder ermöglichen mir einen... Kontakt. Ein Transporter ist unterwegs, um euch fortzubringen vom Feuer, das die große Alahandra entfacht hat. Sie hat das Kastell in Brand gesteckt.«
    Es summte weit oben im Schacht, und ein eiförmiges, mit mehreren Fenstern ausgestattetes Gebilde schwebte herab. Licht kam aus seinem Innern, und es verharrte direkt neben der demolierten Tür. Eine Luke schwang auf.
    »Und wenn das eine Falle ist?«, fragte Lethir.
    Roderich sah erneut zum sechsten Korridor. Der Atombrand hatte den Zugang des Ganges erreicht, und sein rotes Glühen breitete sich schnell im Metall aus. Die Temperatur stieg an. »Wenn es eine Falle ist, tappe ich gern hinein«, sagte er, schob sich an dem akonischen Ma-Techten vorbei und betrat den Transporter. Yülhan und Trülhan folgten ihm, dann auch Grresko und die anderen, bis schließlich nur noch Icho Tolot und Sharita auf dem schmalen Absatz standen.
    »Für einen von uns ist die Luke des Transporters zu klein, Alahandra«, sagte die Kommandantin und warf einen kurzen Blick auf den riesigen Haluter.
    »Es gab kein anderes... Vehikel in der Nähe«, antwortete die leise Stimme. »Kann die Lebensform auf den Transporter klettern?«
    »Das ist möglich«, sagte Icho Tolot. »Aber du solltest sein Anti-gravfeld mit zusätzlicher Energie verstärken. Ich bin sehr schwer.«
    »Antigrav...?« Die körperlose Stimme bekam einen anderen Tonfall. »Reserveenergie wird verwendet. Die automatischen Stabilisatoren funktionieren, soweit ich das feststellen kann. Wenn ich mehr Zeit hätte, könnte ich vielleicht die künstliche Schwerkraft in der Station deaktivieren. Aber dabei scheint es sich um ein autonomes System mit eigener Energieversorgung zu handeln.«
    »Ich bin...« Wieder veränderte sich die Stimme. »Ich bin Alahand-ra, die kleine Alahandra. Ich kenne das, was die große Alahandra Systeme und Subsysteme nennt, am besten, denn ich habe gesehen und gehört. Ich bin richtiges Leben, ebenso wie Jorgaldarhelme-merek. Die große

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