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PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

Titel: PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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dann... zu einem der transferierten Raumschiffe. Welches ist am nächsten?«
    »Raumschiffe?«
    »Vehikel, um durch den Weltraum jenseits dieser Station zu fliegen«, warf Solina Tormas ein.
    »Fliegen...« Es klang sehnsüchtig. »Auch ich bin einmal geflogen, vor langer Zeit. Bevor die große Alahandra mich aufnahm.« Wieder erfolgte einer der sonderbaren Stimmwechsel. »Das kugelförmige Raumschiff ist leichter zu erreichen als die anderen. Damit könnt ihr entkommen.«
    »Was ist mit dir?«, fragte Coho. »Was ist mit euch? Habt ihr eine Möglichkeit, euch vor dem Brand in Sicherheit zu bringen?«
    Stille herrschte, abgesehen vom Summen der durch die Korridore der Station fliegenden Plattform.
    »Das hättest du besser nicht fragen sollen«, sagte Roderich. »Wenn der Atombrand die zentralen Computerbänke erreicht, ist es vorbei mit der Schizophrenik. Wie soll eine künstliche Intelligenz die Schaltkreise verlassen, für die sie programmiert wurde? Und wenn die anderen Bewusstseinssphären mit ihr verbunden sind... «
    »Wir finden eine Möglichkeit«, flüsterte es schließlich. »Wir...« Die Stimmen folgten schnell aufeinander. »In der Maschinenwelt gibt es keinen Tod und keine Ungewissheiten. Die Lieder und Gesänge sind ewig... Nicht unbedingt Jorgal. Was du hörst, und was jetzt auch wir hören, in gewisser Weise... Die große Alahandra ist krank, und wir können sie heilen... «
    Wieder herrschte für einige Sekunden Stille, und dann: »Ich muss euch warnen. Ich sehe und höre, und deshalb weiß ich, dass sich einige Maschinen meiner Kontrolle entziehen. Die mobilen unter ihnen könnten gegen euch aktiv werden.«
    Die Plattform schwebte jetzt durch einen Gang, in dem nicht mehr alle Leuchtstreifen in der Decke glühten. Fenster in den Korridorwänden gewährten einen Blick in große Räume, die den Eindruck von Laboratorien erweckten. Eine Tür öffnete sich, und dahinter...
    »Denetree!« Solina Tormas sprang von der Plattform herunter und war mit einigen schnellen Schritten bei der jungen Lemurerin. Sie saß bei einer großen, auf dem Boden liegenden Gestalt, die gelegentlich zuckte und von der ein leises Grollen kam.
    Roder Roderich und die anderen näherten sich ebenfalls.
    Denetree sah kummervoll von dem sterbenden Haluter auf. »Es geht mit ihm zu Ende«, sagte sie leise.
    »Was ist passiert?«
    »Er wurde von einem gelben Energieblitz getroffen, und seitdem geht es ihm immer schlechter.«
    Solina ging neben Denetree in die Hocke und legte ihr tröstend den Arm um die Schultern.
    Icho Tolot schob sich vorsichtig an den Terranern und Akonen vorbei, und als der Sterbende ihn sah, kam noch einmal neues Leben in ihn.
    »Tolotos!«, brachte er hervor, und seine Stimme war dabei kaum lauter als die eines Menschen.
    Der zweite schwarze Riese sank auf die Arme. »Torg Kaltem? Aber wie...«
    Ein Arm des Sterbenden bewegte sich, tastete nach Icho Tolot und berührte ihn an der Schulter. »Eine Waffe... Hier wurde eine Waffe entwickelt, speziell gegen uns... Tolotos, ich... ich habe dich gesucht, weil... «
    Torg Kaltem erbebte am ganzen Leib, und Roderich beobachtete, wie sich sein Körper aufzulösen begann - der Vorgang wirkte wie eine enorm beschleunigte Verwesung. Das Zittern wurde heftiger, als sich die ledrige Haut des Haluters auflöste und zu Staub zerfiel, gefolgt von dem Fleisch darunter.
    Mit einer letzten Anstrengung hob Torg Kaltem den Kopf und ächzte etwas, von dem Roder Roderich nur einen Teil verstand. Es schien sich um die Koordinaten eines Sonnensystems zu handeln.
    Dann hauchte der Haluter mit einem letzten leisen Grollen sein Leben aus. Er löste sich auf; zurück blieben nur Knochen und Kleidung.
    »Mobile Maschinen nähern sich«, flüsterte die Helferstimme, und in der Stille klang sie lauter als vorher. »Ich kann sie nicht kontrollieren.«
    »Augen offen halten, Yülli, Trülli«, sagte Roderich und sah sich um.
    »Wir brauchen nicht den Kopf zu drehen, um alles zu sehen«, erwiderte Trülhan.
    Denetree saß noch immer neben dem Skelett und starrte fassungslos auf die Knochen. »Er war in einem Kraftfeld gefangen, und dann... Ich hätte ihm so gern geholfen, so wie du mir geholfen hast, Icho Tolot, aber...« Hilflos hob und senkte sie die Schultern.
    Eine Lemurerin, die es bedauerte, nicht dazu imstande gewesen zu sein, einem Haluter zu helfen... Diese Vorstellung forderte einen Kommentar geradezu heraus, aber Roderich erkannte den besonderen Ernst der Situation und schwieg.
    »Ich

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