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PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

Titel: PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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unabwendbares Schicksal, sagte sich Paronn fiebrig. Erneut schauderte er. Wenn es die Zeitmaschine wirklich gibt, wenn eine kühne Gruppe Männer und Frauen das Wagnis auf sich nimmt und in die Vergangenheit reist... könnten wir am Ende doch noch triumphieren! All die Opfer, die wir erbracht, all das Leid, das wir erlitten haben - ausgelöscht, ungeschehen gemacht. Und wir brauchen nicht einmal eine Flotte von Kriegsschiffen dafür wie es Thore Bardon vorschwebt, sondern nur Informationen.
    Seine Erregung wuchs.
    Als die Bestien vor fast hundert Jahren ihren Feldzug gegen das Große Tamanium begonnen hatten, waren die Lemurer völlig unvorbereitet gewesen. Als einzige interstellare Zivilisation in einer Galaxis, die in Primitivität dahin dämmerte und in der nur Ruinen von der längst vergangenen Blütezeit anderer galaktischer Reiche kündeten, hatten die Lemurer keine Feinde gehabt, die es zu fürchten galt. Und vereint wie sie waren, nur selten von Rebellen und Sezessionisten bedroht, die den Zusammenhalt des Reiches gefährdeten, hatte es keinen Grund für die Aufstellung einer großen militärischen Streitmacht gegeben. Der Frieden währte Jahrtausende... und dann kamen die Bestien.
    Sie hatten die Lemurische Sternengarde und die wenigen Polizeistreitkräfte überrannt und einen Planeten nach dem anderen verheert, bis die Lemurer in einer ungeheuren Kraftanstrengung binnen weniger Jahre eine Flotte aus dem Boden gestampft und den Kampf gegen die Invasoren aufgenommen hatten. Aber der Blutzoll war bereits zu hoch gewesen, die anfänglichen Verluste ließen sich nicht mehr kompensieren, der waffentechnische Rückstand war trotz aller Bemühungen nicht mehr aufzuholen.
    Die Lemurer hatten tapfer gekämpft und lange Zeit dem Ansturm der Bestien widerstanden, doch am Ende hatte der Feind triumphiert.
    Aber wenn wir die Hohen Tamräte der Vorkriegsära rechtzeitig warnen, dachte Paronn, wenn wir sie mit den Informationen versorgen, die wir in den letzten siebenundneunzig Jahren über die Bestien gesammelt haben, wenn wir ihnen die Konstruktionsdaten unserer modernen Waffensysteme wie den Resonanzstrahler und die Baupläne von Schlachtschiffen der GOLKARTHE-Klasse geben... Jahrzehnte vor dem Ausbruch des Krieges... dann hätten sie genug Zeit, um aufzurüsten.
    Erregt sprang Paronn von seinem Stuhl auf. Plötzliches Hochgefühl erfüllte ihn, während er in dem kleinen Terminalraum auf und ab ging.
    Das Jahr 6290 seit der Reichsgründung wäre die ideale Zielzeit, sagte er sich, dreißig Jahre vor dem Ausbruch des Krieges, das Jahr, in dem die Sternengarde aufgestellt wurde. Drei Jahrzehnte wären genug, um Industrie und Forschung auf den Krieg zu konzentrieren, um eine schimmernde Wehr aufzubauen, eine mächtige Flotte, die dem Wüten der Bestien Einhalt geböte. Damals hatten die Bestien noch nicht über die Paratrontechnologie und die verheerenden Intervallkanonen verfügt. Es könnte gelingen, sie vernichtend zu schlagen.
    Das Große Tamanium wäre gerettet, der Tod von Abermillionen verhindert.
    Levian Paronn blieb stehen. Er atmete schwer, aber er bemerkte es nicht.
    Sein Blick wanderte zu dem Computermonitor mit Thore Bardons Daten über die Zeitforschungen des Suen-Klubs, eine Handvoll Bits und Bytes, die der Schlüssel zur Rettung des lemurischen Imperiums sein konnten. Unwillkürlich hob er seine Hand zu dem kleinen, eiförmigen Medaillon, das an einer silbernen Kette um seinen Hals hing. Für alle anderen war es nur ein exotisches Schmuckstück, aber er wusste, was das Medaillon in Wirklichkeit war.
    Der Garant für das ewige Leben.
    Ein Zellaktivator, wie der Fremde es genannt hatte.
    Er erinnerte sich noch deutlich an den Tag vor fünf Jahren, an dem der Fremde in sein Leben getreten war, damals auf Lemur, in einem Tiefbunkerlabor wie dieses auf Tanta III, sechshundert Meter unter der Oberfläche, sicher vor den Attacken der Schwarzen Bestien. Die Wachmannschaften hatten sein Eindringen nicht bemerkt, die Sicherheitssysteme sein Auftauchen nicht registriert.
    Er war plötzlich einfach da gewesen, mitten in der Nacht, während alle anderen Wissenschaftler und Techniker schliefen und Pa-ronn allein über den Details seiner Multiweltentheorie brütete, die er damals entwickelt hatte. Der Fremde hatte wie ein Lemurer ausgesehen, war aber von einer seltsamen, kaum merklichen leuchtenden Aura umgeben gewesen, wie ein fehlerhaft projiziertes Hologramm.
    Und obwohl er wie ein Gespenst aufgetaucht war, die

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