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PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

Titel: PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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erzürnt über die Weigerung des subalternen Militärs. Er beugte sich nach vorn, bis er sicher war, dass sein Gesicht den Monitor des Offiziers ausfüllte. »Ich habe Informationen für den Admiral, die für die Sicherheit von Tanta III und der gesamten Zentrums-Transmitterzone von entscheidender Bedeutung sind. Jede Verzögerung wird die Evakuierung nach Karahol gefährden. Im Übrigen habe ich als Technad das Recht, jederzeit mit dem Admiral zu sprechen.«
    Im Gesicht des Taktischen Offiziers arbeitete es. Offenbar hatte er ausdrücklichen Befehl von Targank, ihn während der Schlacht nicht zu stören. Aber er kannte Paronn, seinen Ruf, seine Leistung. Als Technad stand er in der Hierarchie weit über ihm, und als führender Wissenschaftler von Tanta III, auf Sonnen- und Neutrinoforschung spezialisiert, hatte er die Abstrahlleistung des Sonnensechsecktransmitters optimiert und damit zusätzlichen Hunderttausenden, wenn nicht Millionen Lemurern die Flucht nach Karahol ermöglicht. Einem Mann wie Paronn widersprach man nicht.
    »Ich warte«, fügte Paronn drohend hinzu, »aber nicht mehr lange.«
    Der Offizier schluckte. »Einen Moment, Technad«, bat er.
    Er verschwand von dem Bildschirm und wurde durch das Logo der Flottenführung ersetzt, zwei gekreuzte Galaxien auf schwarzem Grund. Paronn wartete ungeduldig. Endlich verschwand das Logo und machte Admiral Targanks kantigem Gesicht Platz. Seine Miene unter den bürstenkurz geschnittenen Haaren drückte Unwillen und Gereiztheit aus.
    »Was ist so wichtig, dass du mich mitten in der Schlacht behelligen musst, Technad?«, fragte er barsch.
    »Ich habe soeben das Memo von Kommandant Bardon gelesen«, sagte Paronn.
    Targank sah ihn nur verständnislos an. Offenbar kannte er das Memo nicht. Offenbar erinnerte er sich nicht einmal mehr an Bardon.
    »Der Kommandant der IBODAN«, verdeutlichte Paronn ungeduldig. »Ergeriett im 64. Tamanium in eine Falle der Bestien und...«
    »Ich weiß«, unterbrach der Admiral schroff. »Der Verrückte mit der Zeitmaschine.« Er lachte humorlos. »Deshalb verschwendest du meine Zeit? Wegen dem zweifelhaften Memo eines Mannes, der einer fixen Idee nachjagt?«
    »Tamrat Merlan von Lemur hält die Zeitmaschine nicht für eine fixe Idee«, erklärte Paronn mit erzwungener Ruhe. »Ruun Lasoth, der Chefwissenschaftler des 1. Tamaniums, auch nicht. Und ich, Admiral, bin ebenfalls überzeugt, dass sie existiert.«
    Der Admiral öffnete den Mund, sagte aber nichts, sondern starrte den Technad nur ungläubig an.
    »Die Informationen, die Kommandant Bardon über die geheimen Zeitforschungen des Suen-Klubs gesammelt hat, lassen keinen anderen Schluss zu«, fuhr Paronn leidenschaftlich fort. »Auf einer abgelegenen Welt im 87. Tamanium gibt es eine funktionsfähige Zeitmaschine, mit der wir nachträglich den Lauf der Geschichte beeinflussen können. Wir können in die Vergangenheit reisen und die Schwarzen Bestien vernichtend schlagen, bevor sie den Krieg gegen das Große Tamanium entfesseln, Admiral.«
    Widersprüchliche Gefühle huschten über das Gesicht des Admirals. Unglauben, Skepsis... und etwas wie Hoffnung. »Das ist unmöglich«, brachte er schließlich hervor.
    Paronn schüttelte den Kopf. »Zeitreisen sind möglich«, widersprach er ruhig, mit eindringlicher Stimme. »Das hat die moderne Temporalphysik theoretisch bewiesen. Wir wussten nur nicht, dass der Suen-Klub unter Leitung von Tamrat Markam die theoretischen Forschungen bereits in die Praxis umgesetzt hat.« Er atmete tief durch und sprach nachdrücklich weiter. »Denk nach, Admiral. Denk an die Möglichkeiten, die uns eine Zeitmaschine bietet, die grundlegende Veränderung der geschichtlichen Entwicklung! Der Krieg wird nicht stattfinden. Wir können ihn verhindern, die von den Bestien ausgehende Gefahr im Keim ersticken. Das Große Tamanium wird wieder existieren, prachtvoller und mächtiger, als wir es uns erträumen können. Und all die Toten dieses Krieges werden nie gestorben sein.«
    Der Admiral musterte ihn schweigend, noch immer skeptisch, aber bereits halb überzeugt, weil er ihm glauben wollte. Plötzlich erinnerte sich Paronn, dass Targanks Sohn vor einigen Jahren im Kampf gegen die Bestien gefallen war.
    »Dein Sohn wird wieder leben«, fügte er lockend hinzu. »Begreifst du nicht? Wir können seinen Tod ungeschehen machen!«
    »Aber das ist...« Targank suchte nach den richtigen Worten, »...so fantastisch, so irreal... «
    »Eingriffe in die Zeit sind fantastisch«,

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