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PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

Titel: PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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sie ging es um Sein oder Nichtsein, und sie würden alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Maschine zu zerstören.
    Icho Tolot drehte sich halb und blickte zu der Zeitmaschine hinüber. »Der einzige Fluchtweg führt durch das Tor der Zeit«, grollte er. »Noch sind die Bestien nicht hier. Wir haben also eine Chance.«
    Lasoth schüttelte zweifelnd den Kopf. »Die Energiespeicher sind leer.« erinnerte er. »Wir müssen sie zuerst aufladen.«
    »Wie lange wird das dauern?«, fragte Paronn, seine Lähmung end-lich abschüttelnd. »Wie viel Zeit brauchen wir für die Vorbereitung des Zeitsprungs?«
    Der Chefwissenschaftler des 1. Tamaniums machte eine fahrige Handbewegung. »Im besten Fall dreißig bis vierzig Minuten«, antwortete er. »Aber nur, wenn wir auf gründliche Tests der einzelnen Systemkomponenten verzichten. Und wir wissen nicht, ob der Probelauf zu internen Schäden geführt hat.«
    »Für umfangreiche Tests bleibt keine Zeit«, warf Tolot ein. »Wir müssen die Speicherbänke aufladen und den Sprung sofort durchführen.«
    Paronn zögerte. Ruun Lasoth hatte recht. Es war ein Risiko, ohne eine sorgfältige Prüfung der Systemkomponenten die Zeitmaschine zu benutzen. Selbst wenn sie funktionierte, bestand noch immer die Möglichkeit, dass die Zielzeitsteuerung in Mitleidenschaft gezogen worden war und er das Jahr 4500 seit der Reichsgründung nicht erreichte, sondern irgendwann in der Zeit strandete... Aber hatte Tolot nicht versichert, dass er den Bau der Archen erfolgreich abgeschlossen hatte? Und der Haluter musste es wissen. Von seiner temporalen Warte aus gehörte all das, was jetzt hier geschah, der fernsten Vergangenheit an.
    Entschlossen nickte er. »Wir wagen es«, sagte er gepresst. »Wir führen den Zeitsprung durch. An die Arbeit!«
    Während die Alarmsirenen weiter heulten und draußen vor der Halle schwer bewaffnete Soldaten in Stellung gingen, um die Maschine unter Einsatz ihres Lebens zu verteidigen, machten sich Pa-ronn, Lasoth und Tolot an die Vorbereitung des Zeitsprungs. In das Heulen des Alarms mischte sich das tiefvibrierende Brummen der Speicherbänke an der Rückseite der Halle, die vom Kernreaktor des Flottenstützpunkts mit Energie aufgeladen wurden. Paronn programmierte die Zielzeit in die Maschine, der Tag, an dem die erste lemurische Mondexpeditionion gestartet war und den Beginn des Weltraumzeitalters eingeläutet hatte. Er hatte, nachdem Tolot ihm seine Bestimmung eröffnet hatte, einen Bericht über den Raketenstart aufgerufen und sich mit den Ereignissen wenigstens rudimentär vertraut gemacht. Zu mehr hatte er keine Zeit und Ruhe gefunden Seltsamerweise war ihm nicht der Start, der Beginn einer Epoche, sondern das Gesicht des Chronisten, mit dem der Bericht ge-zeichnet war, am nachhaltigsten im Gedächtnis geblieben. Der Name Deshan Apian sagte ihm nichts, doch es war ein junges, unbeschriebenes Antlitz, wie eine Leinwand, die darauf wartete, dass ein Künstler sie bemalte...
    Der Haluter und Lasoth führten einige Diagnosechecks durch, fanden aber keine Fehler. Trotz des missglückten Probelaufs und der unkontrollierten Versetzung des Bestienschiffs in die Vergangenheit schien die Maschine einwandfrei zu funktionieren.
    Paronns Herz hämmerte. In der Innentasche seiner Jacke spürte er die vier Zellaktivatoren, mit deren Nachbau er nach den Plänen des Zwölften Heroen begonnen hatte. Die Aktivatoren und der Chip mit den Konstruktionsdaten. Es würde wahrscheinlich nicht einfach sein, in der primitiven Vergangenheit die Konstruktion zu vollenden und weitere Geräte herzustellen, doch er glaubte, dass es ihm gelingen könnte. Schließlich blieben ihm Jahrzehnte Zeit...
    »Der Energiefluss ist stabil«, hörte er Tolots grollende Stimme über dem Sirenenlärm. »Die Ladung der Speicherbänke liegt bei zweiundzwanzig Prozent und steigt weiter.«
    Paronn warf einen nervösen Blick zu dem offenen Tor der Halle, wo sich die Soldaten unter mobilen Kraftfeldkuppeln duckten und schwere Thermogeschütze montierten. Es schneite noch immer, und der Himmel war von einem hellen, unschuldigen Weiß, mit dem schwachen Lichtfleck der Sonne am östlichen Horizont. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis die Bestienschiffe am Himmel auftauchen und mit ihrem Zerstörungswerk beginnen würden.
    Ein Leutnant der Wachtruppe löste sich aus dem dichten Schneetreiben und rannte mit eingezogenem Kopf zu Paronn. Keuchend blieb er stehen. Eiskristalle schmolzen an seinen Wangen, und seine Lippen

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