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PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

Titel: PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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einem Moment zum anderen an Festigkeit zu gewinnen.
    Tolot stöhnte auf.
    Ein Bestienschiff!
    Es war aus dem Nichts erschienen, als wäre es per Transition in die Atmosphäre materialisiert, obwohl dies unmöglich war. Das Schwerkraftfeld des Planeten machte eine Transition unmöglich, und die Bestien benutzten Halbraumtriebwerke, nicht den altmodischen Transitionsantrieb.
    Aber es war da und hing drohend am Himmel.
    Das Heulen von Sirenen zerriss die frühmorgendliche Stille. Aus den Kasernen am östlichen Rand des Landefelds stürzten bewaffnete Soldaten und gestikulierten wild. Einige rissen ihre Thermo-strahlgewehre hoch und schossen auf das Schiff, aber es war zu weit entfernt. Die Thermostrahlen zerfaserten im Dunst.
    Verwirrt stellte Tolot fest, dass das Bestienschiff seinen Paratron-schirm nicht aktiviert hatte. Es schwebte am Himmel, bewegte sich nicht, eröffnete nicht das Feuer aus seinen verheerenden Intervallkanonen. Wollte es Landetruppen absetzen? Aber das Schiff war klein, vermutlich nur ein Leichter Kreuzer wie jener, den er erbeutet hatte, und konnte nicht genug Kämpfer an Bord haben, um den Stützpunkt zu erobern.
    Vielleicht war es die Vorhut einer Invasionsflotte.
    Von den Geschützstellungen an der Peripherie des Stützpunkts zuckten Thermo- und Impulsstrahlen in den Himmel. Sie schlugen im schwarzen Rumpf des Bestienschiffes ein. Die Hülle glühte unter den Treffern auf, und Tolot konnte deutlich erkennen, wie Risse in der Panzerung entstanden.
    Im nächsten Moment verschwand das Bestienschiff so abrupt, wie es aufgetaucht war. Mit einem lauten Donnerknall stürzte die Luft in das entstandene Vakuum.
    Tolot blinzelte verblüfft.
    Hatten die Bestien etwa eine neue Antriebstechnologie entwickelt, die Transitionen innerhalb planetarer Schwerkraftfelder erlaubte? Die Folgen wären verheerend. Dann gab es keine Möglichkeit mehr, Planeten durch orbital Wachflotten und Geschützplattformen zu verteidigen. Der Feind konnte jederzeit und an jedem Ort auftauchen, blitzartig zuschlagen und wieder verschwinden...
    Eine hochgewachsene Gestalt tauchte aus dem Schneetreiben auf, ein Mann mit schwarzen, glatt zurückgekämmten Haaren, die ihm bis in den Nacken fielen, und grauen Augen unter buschigen Brauen. Levian Paronn.
    Der Technad rannte zu Tolot und blieb schwer atmend stehen. Sein Gesicht war düster. Etwas wie Verzweiflung glomm in seinen Augen.
    »Was ist passiert?«, fragte Tolot beunruhigt.
    »Merhon Velsath ist tot«, erwiderte Paronn heiser. »Er ist in die Hyperfunkzentrale des Stützpunkts eingedrungen, hat drei Kommunikationsspezialisten erschossen und sich anschließend selbst getötet.«
    Tolot starrte ihn nur an.
    Ich habe doch gesagt, dass dieser Velsath emotional instabil ist und eine potenzielle Gefahr darstellt, kommentierte sein Planhirn. Es klang fast triumphierendend, als würde es genießen, dass es recht gehabt hatte.
    Der Haluter ignorierte den Gedankenimpuls und fragte: »Kennt man den Grund für diese Wahnsinnstat?«
    Paronn nickte grimmig und trat aus dem Schneetreiben in den Schutz der Halle. »Er hat vor seinem Tod einen verschlüsselten Hyperfunkspruch abgesetzt. Bedauerlicherweise wurde der Inhalt nicht gespeichert, aber die Zielkoordinaten konnten ermittelt werden.«
    Er schwieg einen Moment.
    »Und?«, fragte Tolot ungeduldig.
    »Es handelt sich um einen Sektor, der von den Bestien kontrolliert wird«, antwortete er.
    Tolot atmete tief durch. »Du glaubst, dass Velsath ein Verräter war?«
    »Welche Erklärung gibt es sonst für sein Verhalten?«, sagte der Technad bitter. »Merhon war wie ein Sohn für mich... und jetzt das. Ich kann es noch immer nicht fassen.« Er machte eine hilflose Handbewegung. »Ich vermute, dass ihn die Bestien während seiner Gefangenschaft auf irgendeine Weise mental beeinflusst haben.«
    Der Haluter und der Lemurer sahen sich an.
    »Wir müssen uns beeilen«, murmelte Tolot schließlich. »Wenn Velsath die Bestien über das geplante Zeitexperiment informiert hat, wird es nicht mehr lange dauern, bis sie hier auftauchen.«
    »Das denke ich auch«, entgegnete Paronn finster. »Wie weit sind die Vorbereitungen gediehen?«
    »Die Montage der Zeitmaschine ist abgeschlossen«, berichtete Tolot während er Paronn zu den trichterförmigen Wandlern folgte, die in der Mitte der Halle aufgebaut waren. »Die Energieversorgung ist hergestellt, die Einzelkomponenten wurden erfolgreich getestet.«
    »Ausgezeichnet«, lobte der Technad. »Wenn der Testlauf

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