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PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

Titel: PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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hatten sich in der barbarischen Kälte blau verfärbt.
    »Die Bestienschiffe haben die äußeren Verteidigungsringe durchbrochen und nähern sich Lemur«, meldete er atemlos. »Der Hohe Tamrat Merlan empfiehlt dringend, die Zeitmaschine zu evakuieren. Wir könnten... «
    »Nein«, unterbrach Paronn scharf. »Keine Evakuierung. Wir führen das Zeitexperiment jetzt durch.«
    Der Leutnant zögerte unsicher. Niemand verweigerte einen direkten Befehl des Hohen Tamrats. Auch nicht der Technad von Tanta III.
    Ruun Lasoth hatte den kurzen Wortwechsel mitbekommen und trat zu den beiden Männern. »Ich übernehme die Verantwortung«, sagte er zu dem Leutnant. »Die Vorbereitungen für das Zeitexperiment sind zu weit gediehen, um es jetzt noch abzubrechen.«
    »Wie du befiehlst, Chefwissenschaftler«, murmelte der Leutnant unbehaglich. »Ich werde den Hohen Tamrat über deine Entscheidung informieren.«
    »Ladung der Speicherbänke bei dreißig Prozent und steigend«, berichtete Tolot knapp.
    Der Leutnant warf der Bestie einen Blick zu, der Furcht und mühsam kontrollierten Hass ausdrückte, wandte sich ab und verließ die Halle wieder Draußen tauchten weitere Soldaten aus dem Schneetreiben auf und nahmen ihre Verteidigungsstellungen ein. Paronn war erleichtert, dass so viele bewaffnete Männer zu ihrem Schutz abbeordert worden waren, aber er wusste aus eigener Erfahrung, dass die Bestien keine Mühe haben würden, die Abwehrstellungen zu überrennen, wenn sie erst einmal gelandet waren.
    Am Himmel flammte ein heller Punkt auf und expandierte zu einen glühenden, münzroten Fleck. Der Technad fuhr unwillkürlich zusammen. Im Orbit um Lemur war das erste Raumschiff explodiert.
    Mit einem gemurmelten Fluch wandte er sich wieder der Zeitmaschine zu und überprüfte die Leistung der Temporaltransformatoren. Sie arbeiteten mit höchster Kapazität, stellte er zufrieden fest.
    »Speicherbänke bei achtunddreißig Prozent und steigend«, sagte Tolot.
    Wir werden es schaffen, dachte Paronn, während er verbissen die Vorbereitungen für den Zeitsprung fortsetzte. Ich werde in die Vergangenheit reisen und die Sternenarchen bauen. Der erste Schritt des langen Weges, an dessen Ende die völlige Vernichtung der Bestien und die Rettung des Großen Tamaniums stehen werden...
    Der Gedanke beflügelte ihn, und selbst als draußen weitere Feuerbälle am Himmel aufflammten und von der Vernichtung anderer Raumschiffe kündeten, setzte er seine Arbeit unbeirrt fort.
    »Speicherbänke bei dreiundvierzig Prozent und steigend«, sagte Tolot.
    Draußen ebbte das Heulen der Alarmsirenen ab, doch es wurde nicht still. In das Pfeifen des Windes mischte sich das Fauchen und Dröhnen der peripheren Geschützstellungen des Flottenstützpunkts, und mannsdicke Strahlbahnen zuckten aus den Energiekanonen in den bewölkten Himmel. Sie brannten Löcher in die Wolkendecke, aus der schwarze Kugeln niederstießen und aus Impulskanonen das Feuer erwiderten. Eine der Geschützstellungen explodierte mit einem weithin hallenden Donnerschlag.
    Immer mehr Kugelraumschiffe tauchten am Firmament auf und gerieten ins Kreuzfeuer der Bodenforts. Der ganze Himmel schien jetzt zu brennen. Trümmer regneten auf den Stützpunkt nieder und setzten einige Kasernen in Flammen.
    Die Angst saß Paronn im Nacken, während er unermüdlich weiterarbeitete. Jede Sekunde rechnete er damit, dass ein Energiestrahl die Halle mit der Zeitmaschine traf und all ihre Hoffnungen zerstörte, doch sie hatten Glück - oder die Bestien verschonten die Halle absichtlich.
    »Speicherbänke bei siebenundfünfzig Prozent und steigend«, hörte er Tolots monotone Meldung.
    Er blickte wieder nach draußen. Am fernen Horizont, wo die Metropole Matronis mit ihrem großen Raumhafen lag, stiegen Schiffe in den Himmel. Sie gehörten zu dem großen Flüchtlingskonvoi, der in den letzten Tagen unter dem Befehl von Kommandantin Drorah zusammengestellt worden war. Alarmstartartig versuchten die Flüchtlingsschiffe den schweren Kämpfen zu entkommen, doch die Einheiten der Bestien machten keinen Unterschied zwischen zivilen und militärischen Zielen und schossen einige der startenden Raumer erbarmungslos ab.
    Grelle Lichtausbrüche durchzuckten das Schneetreiben, pilzförmige Rauchwolken befleckten das Weiß des Horizonts, und mit einiger Verzögerung waren die Donnerschläge von mächtigen Explosionen zu hören, gefolgt von tosenden Druckwellen, die die dichten Schneeschleier zerrissen und Staub, Ruß und Asche mit

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